Innovations- und Anwendungszentrum in Detmold

Holzbau mit repräsentativem Charakter

Einblick in die Forschung, Entwicklung und Verarbeitung von Klebstoffen soll das Jowat – Haus der Technik in Detmold bieten. Entsprechend bildhaft sind die schräg gestellten, sich teilweise überkreuzenden Holzstaketen zu verstehen, die einer weitgehend transparenten Fassade vorgesetzt sind: An die Struktur von Leimfäden beim Auseinanderziehen zweier miteinander verleimter Flächen sollen sie erinnern. Geplant wurde das Innovations- und Anwendungszentrum für das Unternehmen Jowat, das hier sein Metier präsentiert, vom Berliner Institut für urbanen Holzbau (IfuH) mit Roedig Schop Architekten und CKRS Architekten.

Gallerie

Die Assoziation der Staketen mit Leimfäden unterstreicht auch die breite Attika aus Brettschichtholz mit dem Sockel aus Sichtbeton als Gegenstück. Alle verwendeten Leimbinder und Brettschichtholzprodukte wurden mit werkseigenen Klebstoffen hergestellt. In Zusammenarbeit der Planungsbeteiligten gelang eine strukturierte Vorplanung und kontinuierliche Kosten- und Zielkontrolle. Das Projekt soll beispielhaft für die Verwendung von Holz im Industriebau stehen, mit großen Spannweiten und einer unproblematischen Einhaltung der Brandschutzvorgaben.

Weit spannende Holzkonstruktion, flexibler Grundriss

Die umlaufend vorgesetzten, filigranen hölzernen Stäbe sind nicht Bestandteil der Tragkonstruktion. Die deutlich zurückversetzte, eigentliche Fassade ist als Pfosten-Riegel-Konstruktion großflächig verglast. So sind Einblicke möglich und das Firmengebäude öffnet sich für Besucherinnen und Besucher. Der Neubau bietet Platz für Büros, Ausstellungsräume, offene Arbeitsräume und Werkstätten mit Laboren. Darüberhinaus gibt es Schulungs- und Versammlungsräume, eine Galerie und ein Bistro. Die weite Spannweiten überbrückende Holzkonstruktion mit Stützen und Trägern aus Brettschichtholz und Sparren sowie Holzverbunddecken ermöglicht eine flexible Grundrissgestaltung.

Flachdach mit Kunststoffabdichtung

Die Konstruktion des Flachdachs besteht aus Holz-Mehrschichtplatten und Trapezblech mit einem Gefälle von 3% nach außen zur Dachkante. Es handelt sich um ein Warmdach mit einer Wärmedämmschicht entsprechend den Anforderungen nach EnEv und einer Abdichtung gemäß DIN und Flachdachrichtlinien. Die Dampfsperre, ebenfalls geeignet als Notabdichtung, wurde auf die Attikakonstruktion hochgeführt. Als Wärmedämmschicht wurde eine 22 mm starke, druckbelastbare Mineralwolldämmung mit einem Schmelzpunkt von ≥ 1000°C verbaut. Die Dachbahn aus PVC-P mit Eigenschaftsklasse E1 führte man ebenfalls bis auf die Attikakonstruktion nach oben. Hier ist sie wie die Dampfsperre mechanisch gesichert.

Verborgene außenliegende Entwässerung

Das weit spannende Dach wird über außenliegende Regenfallrohre entwässert. Die Zuleitung des Niederschlagswassers erfolgt über Entwässerungsgullys, fixiert auf der Tragfläche des Daches. Jeder Einleitpunkt der Regenfallrohre wurde jeweils mit Notentwässerungsspeier versehen. Man wählte hier einen Überlauf mit 500 x 100 mm und einer Entwässerungsleistung von 5,5 l/sec bei einer Anstauhöhe von 35 mm und einer Einbauhöhe von 40 mm. Eingefasst sind die Notüberläufe mit Blech. Durch die Führung der Fallrohre zwischen Pfosten-Riegel-Fassade und vorgesetzten Staketen aus Holz verschwinden diese optisch. Anspruchsvolle Details wie beispielsweise die Kopfpunkte der Staketen wurden durch die ausführenden Handwerker im Sinne der Planung zur Zufriedenheit der Architekten optimal gelöst.

Bautafel

Architektur: IfuH mit roedig . schop architekten und CKRS Architekten, Berlin
Projektbeteiligte:
Ed Züblin, Stuttgart (Generalunternehmer); Specht Bauconsulting, Karlsruhe (Projektsteuerer); HochC Landschaftsarchitektur, Berlin (Freianlagen und Verkehrswegebau); B. Walter Ingenieurgesellschaft (Tragwerksplanung); Planungsbüro Heinz Kluge, Ettlingen (Planung TGA und HLS); Schlindwein, Bruchsal (Planung Elektro und MSR); Zentrale Technik TGA-M- Züblin, Stuttgart (Planung Aufzüge); Bauder, Stuttgart (Hersteller Dachbahn, Dampfsperre, Dachgullys und Notüberläufe)
Bauherr:
Jowat, Detmold
Fertigstellung:
2018
Standort:
Ernst-Hilker-Straße 10, 32758 Detmold
Bildnachweis: Stefan Müller, Berlin

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