Feuerwehr- und Rettungswache Langenfeld
Fassadenelemente aus Fotobeton
Leicht, transparent und gradlinig zeigt sich die neue Hauptfeuer- und Rettungswache im rheinländischen Langenfeld. Unter Erfüllung hoher technischer Anforderungen und den Vorgaben wirtschaftlicher Rentabilität entwarf das Planungsbüro Starkarchitekten aus Siegen ein aus fünf Bauteilen bestehendes U-förmiges Gebäude. Der zweigeschossige Komplex mit lichtdurchflutetem Aufbau und einem 24 m hohen Schlauchturm ist um einen zentralen Betriebshof angeordnet. Bei ihrem Entwurf spielten die Architekten mit optischen Elementen rund um das Thema Feuerwehr.
Gallerie
Sechs Meter große Zahlenlettern mit der Notrufnummer der Feuerwehr auf den Glasflächen, die den Bereich der Fahrzeughallen kennzeichnen, deuten sofort auf die Funktion des Gebäudes hin. Charakteristisch sind außerdem der rote Turm aus eingefärbten Sandwichelementen und die weiß gesäuerte Vorhangfassade aus Beton. Auch hier setzten die Architekten ein markantes Zeichen und integrierten in die Fassade ein Bild von zwei Feuerwehrleuten nach einem Einsatz. Das Motiv ist 7,50 x 4,30 m groß und wurde als Fotobeton gefertigt.
Beton
Bei der Fotobeton-Technik wird das Motiv von einem Foto
übernommen, auf die gewünschte Größe gebracht und im
Siebdruckverfahren auf eine besondere Folie übertragen, die mit
einem Abbindeverzögerer beschichtet ist. Bei der Zusammensetzung
der Betonmischung ist darauf zu achten, dass der Zementleim
zusammen mit der verwendeten Körnung am Ende des
Herstellungsprozesses ein kontrastreiches Bild ergibt. Nachdem die
erforderliche Festigkeit im Beton erreicht ist, wird das Fertigteil
aus der Schalung entnommen und einem speziellen
Waschvorgang unterzogen. Dann werden die Konturen des Bildes
freigelegt. Durch die reliefartige Vertiefung im Bild ergeben sich
die Kontraste und die Schattenwirkung, die das Motiv lebendig
werden lassen.
825 gefertigte Beton-Fertigelemente bilden als tragende Bauteile
die Außenhaut des Komplexes und übernehmen gleichzeitig die
statische Funktion. Auf Stützen konnte weitestgehend verzichtet
werden, was eine deutliche Flexibilität in der Grundrissgestaltung
zur Folge hatte. Die Sandwichelemente des Schlauchturms wurden
geschossweise montiert, sie sind fein gewaschen, dennoch rau in der
Oberfläche und mit einer Mischung aus Natursteinzuschlägen und
Farbpigmenten rot eingefärbt.
Bautafel
Architekten: Starkarchitekten, Siegen
Projektbeteiligte: IMS Ingenieure Müller & Schuppener, Siegen (Tragwerk); Hering Bau, Burbach (Betonelemente/Fassade/Fotobeton); Bohne Ingenieure, Siegen (Haustechnik)
Bauherr: Stadt Langenfeld
Fertigstellung: Juni 2009
Standort: Lindberghstraße 72, 40764 Langenfeld
Bildnachweis: Hering Bau, Burbach; BetonBild
Fachwissen zum Thema
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