Einfamilienhaus in Voggenthal
Energiesparhaus aus Porenbeton-Mauerwerk
Vor allem funktional, mit gesunden Baustoffen erbaut und unabhängig von fossilen Brennstoffen sollte das neue Einfamilienhaus im oberpfälzischen Voggenthal sein, so sahen es die Bauherren Kerstin und Christian Rein von Anfang an. Und natürlich musste das neue Haus für die vierköpfige Familie auch ein sehr ausgefeiltes Raumprogramm aufweisen, auch aufgrund eines limitierten Budgets, das keine Kellerräume zuließ.
Gallerie
Die Architekten Berschneider + Berschneider (Pilsach/Neumarkt) und Christian Rein, der im selben Architekturbüro als Bauingenieur arbeitet, haben auf diese Vorstellungen mit einem fast archetypischen, zweigeschossigen Bau geantwortet, der sich von der umgebenden Bebauung vor allem durch seine Reduktion auf das Wesentliche und den Verzicht auf allen Zierrat abhebt. Spannung erhält die kompakte Form durch einen, an drei Seiten von Wänden umfassten, überdachten Freisitz, der als Zimmer im Freien auch bei Schmuddelwetter zum Spielen einlädt. Nach Norden hin sind die Wirtschaftsräume, nach Süden die Wohnbereiche orientiert. Im gesamten Haus gibt es kurze Wege, die Wohnflächen sind sehr kompakt angeordnet. Um die fehlenden Kellerräume auszugleichen, wurden in der Planung zudem platzsparende Einbauschränke integriert.
Mauerwerk
Das Gebäude wurde nach dem Energiestandard eines
KfW-Energiesparhaus 40 errichtet, dessen Jahresprimärenergiebedarf
nicht mehr als vierzig Kilowattstunden pro Quadratmeter
Gebäudenutzfläche beträgt. Dieser geringe Energiebedarf ist zu
einem guten Teil den verwendeten Baustoffen zu zuschreiben.
Aufgrund der guten raumklimatischen Eigenschaften und der sehr
guten Wärmedämmwerte entschieden sich die Architekten für
Porenbetonsteine, die eine zusätzliche Wärmedämmung überflüssig
machten. Mit einer Wanddicke von 42,5 Zentimetern und einer
Wärmeleitfähigkeit von 0,08 W/mK erreichen die Umfassungswände
einen U-Wert von 0,18 W/m2K.
Wichtigste Faktoren der wirtschaftlichen und energetischen Planung waren für die Bauherren vor allem der sparsame Umgang mit nachhaltigen Rohstoffen sowie der Einsatz von regenerativen Energiequellen. Große Fensterflächen nach Süden sorgen für passive Solarenergiegewinne. Nach Norden hin gibt sich das Haus eher verschlossen. Aber auch das innovative Heizsystem, bestehend aus einem zentralen Kachelofen mit Scheitholzbefeuerung und einer zwölf Quadratmeter großen Solaranlage auf dem Dach trägt zu den guten Energiewerten des Gebäudes bei. Dass bei dem Haus der Reins die Öko-Bilanz entsprechend gut aussieht, zeigt sich daran, dass sowohl die Warmwasserbereitung als auch die Raumheizung für das komplette Gebäude allein durch regenerative Energie erreicht wird. Seine Familie sei, so Christian Rein, "rundum glücklich im neuen Heim" dessen Konzept sich "von Anfang an bewährt" habe.
Bautafel
Architekten: Berschneider + Berschneider, Pilsach
Projektbeteiligter: Christian Rein, Voggethal (Statik); Ytong, Duisburg (Porenbeton)
Bauherren: Kerstin und Christian Rein
Fertigstellung: 2008
Standort: Voggenthal
Bildnachweis: Christian Rein, Voggenthal
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