Feuerwache Nordhorn
Kompakter funktionaler Bau
Mit ihrer rötlich-braunen Klinkerfassade und dunkel gerahmten Fensterbändern zeigt die vom Architekturbüro Echt.Fietz+Assoziierte geplante Feuerwache Nordhorn eine kompakte und solide Form. Es ist die dritte Station der Freiwilligen Feuerwehr in der niedersächsischen Stadt. Der überwiegend zweigeschossige und klar konturierte Baukörper wendet eine Schmalseite der Straße zu, den ein- und ausgehenden Verkehr im Süden Nordhorns gut im Blick.
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Raumaufteilung und Organisation
Das Erdgeschoss beinhaltet ein Foyer, die Büroräume der Verwaltung, Umkleide- und Technikräume, einen Ruheraum, die Kleiderkammer, den Alarmeingang, eine Werkstatt, Lagerräume sowie die Fahrzeughalle. Im Obergeschoss befinden sich ein Mannschafts- und ein Schulungsraum, die Garderobe und Toiletten, die Küche und eine Dachterrasse. Letztere dient als Rückzugsort, sie ist vom Mannschafts- und vom Schulungsraum aus zugänglich.
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Konstruktion und Material
Die Errichtung war dank der kompakten Bauweise kostengünstig. Das Gebäude steht auf einem offenen Baugrundstück mit ebenem Untergrund. Zahlreiche konstruktive Elemente wie Fundamente und Decken aus Stahlbeton sind als Halbfertigteile hergestellt. Die Geschossdecken sind durch vorgefertigte Stahlbetontreppen verbunden.
Die changierende, am Eingang auch reliefierte Klinkerfassade sowie teils tiefe Gebäudeeinschnitte erzeugen Spannung. Die Fenster und Türen bestehen aus Aluminium. Die Sektionaltore der Fahrzeughalle sind großflächig verglast. Natürliches Licht gelangt zusätzlich durch ein Oberlichtband an der Nordseite in die Fahrzeughalle. Der Boden besteht aus einem Rüttelboden-System. Getragen wird das begrünte Flachdach von Spannbeton-Hohlplatten.
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Haustechnik
Das Gebäude ist mit einer Luft-Wärmepumpe ausgestattet, deren Zu- und Abluft nahtlos in die Westfassade integriert sind. Die Beheizung der Fahrzeughalle erfolgt über Deckenstrahlplatten; in den Verwaltungsräumen wurde eine Fußbodenheizung realisiert. Im Erdgeschoss ist die Lüftungsanlage untergebracht.
Flachdachaufbau
Die Feuerwache ist mit verschiedenen Flachdachtypen für unterschiedliche Funktionen ausgestattet. Die tragende Funktion beim Dach der Fahrzeughalle übernehmen Spannbeton-Hohlplatten. Als Abdichtung kommt eine speziell beschichtete Polymerbitumen-Schweißbahn zum Einsatz. Die Beschichtung neutralisiert Schadstoffe; sie verringert die Konzentration von Stickoxiden in der Luft und die Bildung von bodennahem Ozon. Hundert Quadratmeter einer solchen Dachbahn sollen jährlich die Schadstoffbelastung eines Pkw der Euro-5-Norm kompensieren. Die weißgrau beschieferte Dachoberfläche ist für die Verwendung von Photovoltaikanlagen gut geeignet, da die helle Beschichtung die Rückstrahlung verbessert.
Das tiefergelegene Flachdach mit der gleichen Grundkonstruktion ist mit einer Extensivbegrünung ausgestattet. Die Abdichtung darunter übernimmt eine zweilagige Bitumenbahn. Die Absturzsicherung erfolgt über Einzelanschlagspunkte aus Edelstahl, die mittels Schraubanker an den Spannbeton-Hohlplatten befestigt sind. Eine separate Entwässerung der pflegeleichten Extensivbegrünung (60 mm Substrathöhe) ist nicht notwendig.
Bautafel
Architektur: Echt.Fietz+Assoziierte, Dortmund
Projektbeteiligte: Bröckling Vullhorst Ingenieure, Hövelhof (Statik); ten Wolde & Sohn Bedachungsgesellschaft, Nordhorn (Dachdecker); Bauder, Stuttgart (Abdichtung aus Bitumenbahnen, Absturzsicherung)
Bauherr: Stadt Nordhorn
Fertigstellung: 2021
Standort: Denekamper Str. 169, 48529 Nordhorn
Bildnachweis: Stefan Müller
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