Pavillon „Laube Liebe Hoffnung“ in Frankfurt a. M.
Holzbau mit Aussichtsturm
Auf dem Gelände des ehemaligen Hauptgüterbahnhofs im Frankfurter Stadtteil Gallus entsteht seit 2005 das sogenannte Europaviertel mit dem Europagarten als zentraler Grünanlage. Die ebenfalls in der Mainmetropole ansässigen Franken Architekten, entwarfen dafür einen Pavillon mit Aussichtsturm als weithin sichtbaren Identifikations- und Treffpunkt, der den schönen Namen Laube Liebe Hoffnung trägt.
Gallerie
Der Pavillon setzt sich aus insgesamt drei Flügeln zusammen, zwei davon bilden im Grundriss die Form eines Bumerangs nach, der dritte ragt 14 Meter in die Höhe und nimmt die Aussichtsplattform auf. Im Flügel parallel zur Promenade an der Pariser Straße befindet sich ein Restaurant (das „Laubenesszimmer“), das mit beidseitigen Verglasungen Ausblicke zum Park ebenso wie zur Promenade ermöglicht. Der zweite Flügel beherbergt einen Veranstaltungsraum (das „Laubenwohnzimmer“) und kragt ein Stück weit über das abfallende Gelände hinaus. Die beiden Gebäudeteile sind durch einen gleichfalls über die Böschung auskragenden, lang gestreckten Balkon verbunden. Der Zugang erfolgt über den Eingang an der Nordseite, unter dem Aussichtsturm. Ebenfalls an der Nordseite ist noch eine Terrasse mit Hochbeeten als Abtrennung zur Promenade angeordnet.
Die frei zugänglichen Aussichtsplattformen bieten einen spektakulären Rundumblick über das Europaviertel und die Frankfurter Skyline; auch den Restaurantgästen eröffnet sich beim Betreten der Räumlichkeiten Aussicht auf die Stadtlandschaft. Eine Bar und eine offene Küche in der Mitte des Pavillons verbinden die beiden Gebäudeteile; die WCs befinden sich im Untergeschoss. Während dies aus Stahlbeton errichtet wurde, ist der Pavillon eine Holzständerkonstruktion mit naturbelassener Lärchenholzfassade – als Reminiszenz an den Gebäudetypus Gartenlaube. Mit viel Holz, alten Küchenlampen sowie Gartenhaus- und Küchendekor wird das Motiv im Innenraum aufgegriffen.
Flachdach
Raumseitig wurde im Restaurant
eine Akustikdecke aus 8 cm starken Brettstapelelementen angebracht
– eine günstige Möglichkeit, um die Akustik unter Beibehaltung der
Sichtholzoberfläche zu verbessern. Darüber befinden sich die
Dachschalung aus OSB-Platten und eine Dampfsperre.
Als Wärmedämmung wurden hoch druckbelastbare Steinwolle-Dämmplatten
verwendet. Die 18 cm starken Platten ermöglichen durch ihre
Widerstandsfähigkeit gegenüber Punktlasten die erforderliche
Anordnung von haustechnischen Aufbauten und Geräten auf der
Dachfläche. Die Abdichtung des Flachdachs erfolgte zweilagig mit
Elastomer-Bitumenbahnen. Über der Abdichtungsebene wurde 5 cm
Basaltschotter aufgebracht. Als Bekleidung der Attika wurde die
waagerecht verlegte Keilstülpschalung der Fassade fortgeführt: Die
unbehandelte, sägeraue Schalung prägt das Erscheinungsbild des
Pavillons.
Bautafel
Architekten: Franken Architekten (Leistungsphasen 1-4), Tilman Lange, Braun+Schlockermann Architekten (Leistungsphasen 4-9), alle Frankfurt a.M.
Projektbeteiligte: Activ Consult Real Estate, Frankfurt (Innenraumgestaltung); Keller & Keller, Kronberg (Landschaftsarchitekten); Inovis Ingenieure, Frankfurt (Fachplaner Gebäudetechnik); osd office for structural design, Frankfurt (Tragwerksplanung, thermische Bauphysik); Ingenieurgemeinschaft Walter, Aarbergen-Hausen (Tragwerksplanung Massivbau); Pirmin Jung Deutschland, Sinzig (Tragwerksplanung Holzbau)
Bauherr: Aurelis Real-Estate, Eschborn
Fertigstellung: 2013
Standort: Pariser Straße 11, 60486 Frankfurt
Fachwissen zum Thema
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