Wer kennt sie nicht: brutalistische Verwaltungsbauten, deren
schmutzigen Fassaden von der mangelnden Pflege von Gebäuden und
Wohlfahrtsstaat künden. Seit einigen Jahren erfahren die
Sichtbetonarchitekturen der 1960er- und 1970er-Jahre wieder mehr
Wertschätzung – und zunehmend auch die im Beton gebundenen
Ressourcen. Mit dem Ziel, möglichst wenig zu zerstören, machten
Canal Architecture einen früheren Verwaltungsbau in Paris
bewohnbar. Seit 2019 leben Studierende, Berufsanfänger*innen und
Kunstschaffende in der Rue de Mouzaïa 58.
Gallerie
Der Verwaltungsbau an der Rue de Mouzaïa 58 in Paris wurde nach Plänen von Canal Architecture transformiert. Seit 2019 wohnen hier Studierende und Berufsanfänger*innen.
Bild: Pierre L’Excellent
01|23
Mittlerweile steht die brutalisitsche Architektur unter Schutz.
Bild: Pierre L’Excellent
02|23
Zwischen dem Siebzigerjahrebau und dem Nachbarhaus schwingen sich die Bahnen einer Doppelhelix-Rampe unter das Hochparterre zur Tiefgarage.
Bild: Pierre L’Excellent
03|23
Mit der Zeit wurden die Brüstungselemente „Mammutzähne“ genannt.
Bild: Pierre L’Excellent
04|23
Die Fassade wurde instandgesetzt, von innen gedämmt und mit neuen Fenstern ausgestattet.
Bild: Pierre L’Excellent
05|23
Ein Vielzahl von Vor- und Rücksprüngen, glatten und zackigen Oberflächen strukturiert die Fassade.
Bild: Pierre L’Excellent
06|23
Ein langes Fensterband und hervortretende Attikaelemente schließen die Straßenfassade nach oben ab.
Bild: Pierre L’Excellent
07|23
Dachterrasse auf dem hofseitigen Gebäudeflügel
Bild: Pierre L’Excellent
08|23
Vor der Instandsetzung war die Fassade von Graffiti, Algenbewuchs, Verschmutzung und freiliegender Bewehrung geprägt.
Bild: CANAL Architecture
09|23
An vielen Stellen hatte sich bereits Beton gelöst, die Standsicherheit war jedoch nicht gefährdet.
Bild: CANAL Architecture
10|23
Reinigung und punktuelle Reparaturen näherten die Betonoberflächen wieder ihrem bauzeitlichen Zustand an.
Bild: Pierre L’Excellent
11|23
Dank der lokal angepassten Mörtelrezepturen sind die Reparaturstellen nur aus nächster Nähe zu sehen.
Bild: Pierre L’Excellent
12|23
Von der Straße kommend betritt man zunächst eine lange Eingangshalle.
Bild: Andrea Montano
13|23
Im Gebäudeinneren blieben die Graffiti erhalten...
Bild: Andrea Montano
14|23
...und erinnern so an die Zwischennutzung der Kulturschaffenden.
Bild: CANAL Architecture
15|23
Einige Ausbuchtungen der weitgehend innenliegenden Flure erreichen die Tageslicht spendende Fassade.
Bild: Pierre L’Excellent
16|23
18 Quadratmeter groß ist eine Einzelwohnung.
Bild: Pierre L’Excellent
17|23
Im Attikageschoss ist die Aussicht hervorragend und es gibt Zugang zur schmalen Dachterrasse.
Bild: Pierre L’Excellent
18|23
Grundriss Erdgeschoss der Hausnummer 58 (links) und 66 (rechts)
Bild: CANAL Architecture
19|23
Grundriss 1. Obergeschoss
Bild: CANAL Architecture
20|23
Schnitt
Bild: CANAL Architecture
21|23
Sprengisometrie Fassadenaufbau
Bild: CANAL Architecture
22|23
Fassadendetails
Bild: CANAL Architecture
23|23
Das siebengeschossige, L-förmige Gebäude entwarfen einst Claude
Parent und André Remondet, im Auftrag des Ministeriums für
Gesundheit und Soziales. 1974 bezog dessen Regionalstelle nicht nur
den brutalistischen Neubau, sondern auch das ebenfalls L-förmige
Nachbargebäude mit der Hausnummer 66, eine ehemalige
Nähmaschinenfabrik von Pierre Sardou und Maurice Chatelan aus dem
Jahr 1924.
2012, nach dem Auszug der Beamt*innen, übernahm die Heilsarmee
das Fabrikgebäude und richtete dort eine Notunterkunft ein. Der
Sichtbetonbau wurde hingegen zunächst von 170 Künstler*innen
besetzt. Versuche, die Nutzung als Kulturhaus zu verstetigen,
scheiterten, sodass die Polizei das Gebäude bereits im Winter 2013
räumte. Zwei Jahre später übernahm das kommunale
Wohnungsbauunternehmen RIVP die Immobilie und gab eine
Machbarkeitsstudie in Auftrag – gerade noch rechtzeitig. Claude
Parent, den die Architekt*innen zu den von ihm gestalteten
Betonfassaden befragten, verstarb 2016.
Gallerie
Der Verwaltungsbau an der Rue de Mouzaïa 58 in Paris wurde nach Plänen von Canal Architecture transformiert. Seit 2019 wohnen hier Studierende und Berufsanfänger*innen.
Bild: Pierre L’Excellent
01|23
Mittlerweile steht die brutalisitsche Architektur unter Schutz.
Bild: Pierre L’Excellent
02|23
Zwischen dem Siebzigerjahrebau und dem Nachbarhaus schwingen sich die Bahnen einer Doppelhelix-Rampe unter das Hochparterre zur Tiefgarage.
Bild: Pierre L’Excellent
03|23
Mit der Zeit wurden die Brüstungselemente „Mammutzähne“ genannt.
Bild: Pierre L’Excellent
04|23
Die Fassade wurde instandgesetzt, von innen gedämmt und mit neuen Fenstern ausgestattet.
Bild: Pierre L’Excellent
05|23
Ein Vielzahl von Vor- und Rücksprüngen, glatten und zackigen Oberflächen strukturiert die Fassade.
Bild: Pierre L’Excellent
06|23
Ein langes Fensterband und hervortretende Attikaelemente schließen die Straßenfassade nach oben ab.
Bild: Pierre L’Excellent
07|23
Dachterrasse auf dem hofseitigen Gebäudeflügel
Bild: Pierre L’Excellent
08|23
Vor der Instandsetzung war die Fassade von Graffiti, Algenbewuchs, Verschmutzung und freiliegender Bewehrung geprägt.
Bild: CANAL Architecture
09|23
An vielen Stellen hatte sich bereits Beton gelöst, die Standsicherheit war jedoch nicht gefährdet.
Bild: CANAL Architecture
10|23
Reinigung und punktuelle Reparaturen näherten die Betonoberflächen wieder ihrem bauzeitlichen Zustand an.
Bild: Pierre L’Excellent
11|23
Dank der lokal angepassten Mörtelrezepturen sind die Reparaturstellen nur aus nächster Nähe zu sehen.
Bild: Pierre L’Excellent
12|23
Von der Straße kommend betritt man zunächst eine lange Eingangshalle.
Bild: Andrea Montano
13|23
Im Gebäudeinneren blieben die Graffiti erhalten...
Bild: Andrea Montano
14|23
...und erinnern so an die Zwischennutzung der Kulturschaffenden.
Bild: CANAL Architecture
15|23
Einige Ausbuchtungen der weitgehend innenliegenden Flure erreichen die Tageslicht spendende Fassade.
Bild: Pierre L’Excellent
16|23
18 Quadratmeter groß ist eine Einzelwohnung.
Bild: Pierre L’Excellent
17|23
Im Attikageschoss ist die Aussicht hervorragend und es gibt Zugang zur schmalen Dachterrasse.
Bild: Pierre L’Excellent
18|23
Grundriss Erdgeschoss der Hausnummer 58 (links) und 66 (rechts)
Bild: CANAL Architecture
19|23
Grundriss 1. Obergeschoss
Bild: CANAL Architecture
20|23
Schnitt
Bild: CANAL Architecture
21|23
Sprengisometrie Fassadenaufbau
Bild: CANAL Architecture
22|23
Fassadendetails
Bild: CANAL Architecture
23|23
Fassade im Fokus
Besonders auffällig sind die wulstig umfassten Kanten des
Baukörpers und die dicken Zinnen der Brüstungsbänder, die den
Spitznamen „Mammutzähne“ erhielten. Die Masse ist weiter modelliert
durch angedeutete Türmchen, Dachterrassen und bunkerartige
Anbauten, in denen einmal die Portiers saßen. Die Fugen zeigen an,
dass es sich um Fertigteile handelt. Während die flächigen Elemente
meist glatt sind, weisen die Rundungen von Türmen und Attika kleine
Zacken auf, die von weitem wie horizontale oder vertikale Rillen
wirken. In die straßenseitige Erdgeschossfassade, eine schräge
Betonwand, hatte die Künstlerin Catherine Val Wörter und Sätze
gemeißelt.
Im Zuge des Umbaus wurde die Betonfassade instandgesetzt, von
innen gedämmt und akustisch ertüchtigt. Kräftige Eichenholzrahmen
ersetzten die filigranen Aluminiumprofile der 600 Fenster. Nach der
Räumung 2013 blieben zahlreiche Graffittis und Wandmalerien zurück.
Während man sie an den Fassaden entfernte, wurden sie im
Gebäudeinneren mithilfe einer Street-Art-Expertin erhalten und
zeugen so noch heute von der Besetzung und kurzzeitigen Nutzung als
Atelier- und Kulturhaus. Auch das Relief von Catherine Val wurde
instandgesetzt.
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Der Verwaltungsbau an der Rue de Mouzaïa 58 in Paris wurde nach Plänen von Canal Architecture transformiert. Seit 2019 wohnen hier Studierende und Berufsanfänger*innen.
Bild: Pierre L’Excellent
01|23
Mittlerweile steht die brutalisitsche Architektur unter Schutz.
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02|23
Zwischen dem Siebzigerjahrebau und dem Nachbarhaus schwingen sich die Bahnen einer Doppelhelix-Rampe unter das Hochparterre zur Tiefgarage.
Bild: Pierre L’Excellent
03|23
Mit der Zeit wurden die Brüstungselemente „Mammutzähne“ genannt.
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Die Fassade wurde instandgesetzt, von innen gedämmt und mit neuen Fenstern ausgestattet.
Bild: Pierre L’Excellent
05|23
Ein Vielzahl von Vor- und Rücksprüngen, glatten und zackigen Oberflächen strukturiert die Fassade.
Bild: Pierre L’Excellent
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Ein langes Fensterband und hervortretende Attikaelemente schließen die Straßenfassade nach oben ab.
Bild: Pierre L’Excellent
07|23
Dachterrasse auf dem hofseitigen Gebäudeflügel
Bild: Pierre L’Excellent
08|23
Vor der Instandsetzung war die Fassade von Graffiti, Algenbewuchs, Verschmutzung und freiliegender Bewehrung geprägt.
Bild: CANAL Architecture
09|23
An vielen Stellen hatte sich bereits Beton gelöst, die Standsicherheit war jedoch nicht gefährdet.
Bild: CANAL Architecture
10|23
Reinigung und punktuelle Reparaturen näherten die Betonoberflächen wieder ihrem bauzeitlichen Zustand an.
Bild: Pierre L’Excellent
11|23
Dank der lokal angepassten Mörtelrezepturen sind die Reparaturstellen nur aus nächster Nähe zu sehen.
Bild: Pierre L’Excellent
12|23
Von der Straße kommend betritt man zunächst eine lange Eingangshalle.
Bild: Andrea Montano
13|23
Im Gebäudeinneren blieben die Graffiti erhalten...
Bild: Andrea Montano
14|23
...und erinnern so an die Zwischennutzung der Kulturschaffenden.
Bild: CANAL Architecture
15|23
Einige Ausbuchtungen der weitgehend innenliegenden Flure erreichen die Tageslicht spendende Fassade.
Bild: Pierre L’Excellent
16|23
18 Quadratmeter groß ist eine Einzelwohnung.
Bild: Pierre L’Excellent
17|23
Im Attikageschoss ist die Aussicht hervorragend und es gibt Zugang zur schmalen Dachterrasse.
Bild: Pierre L’Excellent
18|23
Grundriss Erdgeschoss der Hausnummer 58 (links) und 66 (rechts)
Bild: CANAL Architecture
19|23
Grundriss 1. Obergeschoss
Bild: CANAL Architecture
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Schnitt
Bild: CANAL Architecture
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Sprengisometrie Fassadenaufbau
Bild: CANAL Architecture
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Fassadendetails
Bild: CANAL Architecture
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Wohnzellen statt Bürozellen
Der Altbau von 1924 wurde vollständig renoviert und beherbergt
weiterhin eine Notunterkunft der Heilsarmee. In die Büros des
Siebziegerjahrebaus passten die Planer*innen dagegen Schlafzimmer,
Küchen, Bäder und die dazugehörige Versorgungstechnik ein. Heute
gehört der Großteil der 8.000 m2 Fläche zu einem
Wohnheim des öffentlichen Studentenwerks CROUS. Die 103
Studierenden und 65 Berufstätigen leben entweder in
Einzelapartments von je 18 m2 oder in Wohngemeinschaften
für zwei bis sechs Personen. Dank der Freiheiten, die der
Skelettbau mit tragender Fassade bot, war die Transformation ohne
große Änderungen möglich: Die Raumzellen der Obergeschosse reihen
sich an den Fassaden auf, während Technik- und Sanitärräume,
Treppen und Aufzüge im Inneren, auf den Mittelachsen der zwei
Gebäudeflügel liegen.
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Der Verwaltungsbau an der Rue de Mouzaïa 58 in Paris wurde nach Plänen von Canal Architecture transformiert. Seit 2019 wohnen hier Studierende und Berufsanfänger*innen.
Bild: Pierre L’Excellent
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Mittlerweile steht die brutalisitsche Architektur unter Schutz.
Bild: Pierre L’Excellent
02|23
Zwischen dem Siebzigerjahrebau und dem Nachbarhaus schwingen sich die Bahnen einer Doppelhelix-Rampe unter das Hochparterre zur Tiefgarage.
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03|23
Mit der Zeit wurden die Brüstungselemente „Mammutzähne“ genannt.
Bild: Pierre L’Excellent
04|23
Die Fassade wurde instandgesetzt, von innen gedämmt und mit neuen Fenstern ausgestattet.
Bild: Pierre L’Excellent
05|23
Ein Vielzahl von Vor- und Rücksprüngen, glatten und zackigen Oberflächen strukturiert die Fassade.
Bild: Pierre L’Excellent
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Ein langes Fensterband und hervortretende Attikaelemente schließen die Straßenfassade nach oben ab.
Bild: Pierre L’Excellent
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Dachterrasse auf dem hofseitigen Gebäudeflügel
Bild: Pierre L’Excellent
08|23
Vor der Instandsetzung war die Fassade von Graffiti, Algenbewuchs, Verschmutzung und freiliegender Bewehrung geprägt.
Bild: CANAL Architecture
09|23
An vielen Stellen hatte sich bereits Beton gelöst, die Standsicherheit war jedoch nicht gefährdet.
Bild: CANAL Architecture
10|23
Reinigung und punktuelle Reparaturen näherten die Betonoberflächen wieder ihrem bauzeitlichen Zustand an.
Bild: Pierre L’Excellent
11|23
Dank der lokal angepassten Mörtelrezepturen sind die Reparaturstellen nur aus nächster Nähe zu sehen.
Bild: Pierre L’Excellent
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Von der Straße kommend betritt man zunächst eine lange Eingangshalle.
Bild: Andrea Montano
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Im Gebäudeinneren blieben die Graffiti erhalten...
Bild: Andrea Montano
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...und erinnern so an die Zwischennutzung der Kulturschaffenden.
Bild: CANAL Architecture
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Einige Ausbuchtungen der weitgehend innenliegenden Flure erreichen die Tageslicht spendende Fassade.
Bild: Pierre L’Excellent
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18 Quadratmeter groß ist eine Einzelwohnung.
Bild: Pierre L’Excellent
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Im Attikageschoss ist die Aussicht hervorragend und es gibt Zugang zur schmalen Dachterrasse.
Bild: Pierre L’Excellent
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Grundriss Erdgeschoss der Hausnummer 58 (links) und 66 (rechts)
Bild: CANAL Architecture
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Grundriss 1. Obergeschoss
Bild: CANAL Architecture
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Schnitt
Bild: CANAL Architecture
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Sprengisometrie Fassadenaufbau
Bild: CANAL Architecture
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Fassadendetails
Bild: CANAL Architecture
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Im Erdgeschoss des Westflügels erstreckt sich eine lange
Eingangshalle zur Straße, in der die Briefkästen der verschiedenen
Studierenden und weiteren Nutzer*innen des Gebäudes stehen. Zum
Blockinneren hin, im Souterrain und ersten Untergeschoss liegen 14
Maisonetten für Künstler*innen, die einen begrünten, Tageslicht
spendenden Hof umschließen. Ebenfalls im Untergeschoss, aber mit
Blick auf den Hof mit den Garagenrampen, befindet sich ein 900
m2 großer Co-Working-Space.
Beton: recherchieren, reinigen, reparieren
Während der Wettbewerbsphase wurde Canal Architecture vom Büro
Soja Architecture beraten. Das Team durchforstete die Archive,
kartographierte Schadstellen und analysierte Betonproben. Es waren
keine großen Risse oder statisch relevante Schäden zu beanstanden.
Aufgrund des Wertes der brutalistischen Architektur, empfahlen die
Architekt*innen bereits in der Wettbewerbsphase, die Fassade mit
ihrem grafischen Erscheinungsbild, ihren Fugen und ihrer
erkennbaren Serialität zu erhalten. Entsprechend entscheid man, auf
eine verdeckende Beschichtung zu verzichten und die
Betonoberflächen nur schonend zu säubern und punktuell
instandzusetzen.
Gallerie
Der Verwaltungsbau an der Rue de Mouzaïa 58 in Paris wurde nach Plänen von Canal Architecture transformiert. Seit 2019 wohnen hier Studierende und Berufsanfänger*innen.
Bild: Pierre L’Excellent
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Mittlerweile steht die brutalisitsche Architektur unter Schutz.
Bild: Pierre L’Excellent
02|23
Zwischen dem Siebzigerjahrebau und dem Nachbarhaus schwingen sich die Bahnen einer Doppelhelix-Rampe unter das Hochparterre zur Tiefgarage.
Bild: Pierre L’Excellent
03|23
Mit der Zeit wurden die Brüstungselemente „Mammutzähne“ genannt.
Bild: Pierre L’Excellent
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Die Fassade wurde instandgesetzt, von innen gedämmt und mit neuen Fenstern ausgestattet.
Bild: Pierre L’Excellent
05|23
Ein Vielzahl von Vor- und Rücksprüngen, glatten und zackigen Oberflächen strukturiert die Fassade.
Bild: Pierre L’Excellent
06|23
Ein langes Fensterband und hervortretende Attikaelemente schließen die Straßenfassade nach oben ab.
Bild: Pierre L’Excellent
07|23
Dachterrasse auf dem hofseitigen Gebäudeflügel
Bild: Pierre L’Excellent
08|23
Vor der Instandsetzung war die Fassade von Graffiti, Algenbewuchs, Verschmutzung und freiliegender Bewehrung geprägt.
Bild: CANAL Architecture
09|23
An vielen Stellen hatte sich bereits Beton gelöst, die Standsicherheit war jedoch nicht gefährdet.
Bild: CANAL Architecture
10|23
Reinigung und punktuelle Reparaturen näherten die Betonoberflächen wieder ihrem bauzeitlichen Zustand an.
Bild: Pierre L’Excellent
11|23
Dank der lokal angepassten Mörtelrezepturen sind die Reparaturstellen nur aus nächster Nähe zu sehen.
Bild: Pierre L’Excellent
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Von der Straße kommend betritt man zunächst eine lange Eingangshalle.
Bild: Andrea Montano
13|23
Im Gebäudeinneren blieben die Graffiti erhalten...
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14|23
...und erinnern so an die Zwischennutzung der Kulturschaffenden.
Bild: CANAL Architecture
15|23
Einige Ausbuchtungen der weitgehend innenliegenden Flure erreichen die Tageslicht spendende Fassade.
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16|23
18 Quadratmeter groß ist eine Einzelwohnung.
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17|23
Im Attikageschoss ist die Aussicht hervorragend und es gibt Zugang zur schmalen Dachterrasse.
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18|23
Grundriss Erdgeschoss der Hausnummer 58 (links) und 66 (rechts)
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19|23
Grundriss 1. Obergeschoss
Bild: CANAL Architecture
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Schnitt
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Sprengisometrie Fassadenaufbau
Bild: CANAL Architecture
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Fassadendetails
Bild: CANAL Architecture
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Vor Ort wuschen die Betonkosmetiker*innen die Fassade zunächst
mit klarem Wasser. Dunkle Schleier, Ausblühungen und ähnliche
Spuren schliffen oder hackten sie ab, Graffiti entfernten sie mit
Schleifern und Abbeizmitteln. Nach dem Reinigen wurden die
freiliegenden und korrodierenden Bewehrungseisen passiviert und die
Fehlstellen reprofiliert. Dabei wurde der Reparaturmörtel nach
empirischen Tests angemischt, weil der umgebende Originalbeton
nicht immer denselben Farbton aufwies. In einigen Fällen machte
zusätzlich eine Tünche die Reparaturen unsichtbar.
Auch die Fugen zwischen den Fertigteilen wurden gereinigt und
anschließend neu abgedichtet. Zum Abschluss wusch man die
Betonoberflächen noch einmal mit klarem Wasser und geringem Druck,
ließ sie trocknen und trug ein farbloses Hydrophobierungsmittel
auf. So blieb die brutalistische Betonfassade so roh wie möglich.
2021 stufte das Kulturministerium den Bau als „Architecture
contemporaine remarquable du 20e siècle“ („Bemerkenswerte
zeitgenössische Architektur des 20. Jahrhunderts“) ein.
Bautafel
Architektur: Claude Parent und André Remondet (Bestand 1974); Canal Architecture – Patrick Rubin (Umbau 2021) Projektbeteiligte: Soja Architecture (beratender „architecte du patrimoine“ während der Wettbewerbsphase; Bestandsuntersuchung und Recherche); Khephren (Tragwerksplanung); Espace Temps (Sanitär- und Lüftungstechnik); ITAC (Akustikplanung); D’ici là (Landschaftsplanung); Valériane Mondot (Street-Art-Expertin); GTM Bâtiment – Vinci Construction France (Bauunternehmen) Bauherr*in: Régie Immobilière de la Ville de Paris (RIVP); Centre régional des œuvres universitaires et scolaires (CROUS) Fertigstellung: 2021 Standort: 58 rue de Mouzaïa, 75019 Paris, Frankreich Bildnachweis: Pierre L’Excellent und Andrea Montano (Fotos), CANAL Architecture (Pläne und Baustellenfotos)
Fachwissen zum Thema
Der Transport der Fertigteile ist ein entscheidender Faktor bei der Bemessung.
Bild: Maximilian Ludwig, Berlin
Elementbau
Arten und Konstruktionen des Elementbaus
Nicht immer werden Betonbauteile vor Ort gegossen. Gebäude können auf verschiedene Arten auch mit Stützen, Wände und Decken aus dem Fertigteilwerk errichtet werden.
Ziel der behutsamen Betoninstandsetzung ist, alternde Sichtbetonbauten so zu reparieren, dass sie ihre bauzeitliche Oberflächengestaltung möglichst behalten.
Bild: Yvonne Kavermann, Berlin
Instandsetzung
Behutsame Betoninstandsetzung
Mit dem schonenden Verfahren können alternde Sichtbetonbauten repariert werden, ohne dass sie ihre bauzeitliche Oberflächengestaltung verlieren.
Eine regelmäßige, schonende Reinigung von Betonoberflächen unterstützt den langfristigen Erhalt.
Bild: Hannah Strothmann, Berlin
Instandsetzung
Betonreinigung
In die Poren des mineralischen Baustoffs dringen Flüssigkeiten und Schmutzpartikel ein. Beim Saubermachen ist Vorsicht geboten.
Eine Tiefenhydrophobierung verhindert Wasser- und Salzschäden
Bild: Sto Cretec, Kriftel
Oberflächen
Hydrophobierung
Die hohe Porosität der Betonrandzone im Vergleich zum Kernbeton sorgt dafür, dass Flüssigkeiten über die Kapillare schnell und in...
BauNetz Wissen Beton sponsored by: Deutsche Zement- und Betonindustrie vertreten durch das InformationsZentrum Beton | Kontakt 0211 / 28048–1 | www.beton.org
2024 wurde das von Berrel Kräutler Architekten geplante Haus C des Alterszentrums Kreuzlingen fertiggestellt.
Bild: Damian Poffet
Wohnen/MFH
Haus C des Alterszentrums Kreuzlingen
Schlank und anpassungsfähig
Die Siedlung Rötiboden im Süden von Wädenswil wurde 2023 nach Plänen von Buchner Bründler Architekten fertiggestellt.
Bild: Rory Gardiner
Wohnen/MFH
Siedlung Rötiboden in Wädenswil
Buntes Treiben zwischen Schotten
Von 2011 bis 2018 wurde die von Paul Bossard entworfene Siedlung Les Bleuets unweit von Paris saniert, unter Federführung von Agence RVA.
Bild: Luc Boegly
Wohnen/MFH
Sanierung der Résidence les Bleuets bei Paris
Pflege für den Brutalismus
Die Stufenbauten im Münchner Olympiadorf wurden nach Plänen von Bogevischs Buero instandgesetzt und energetisch ertüchtigt.
Bild: Michael Heinrich
Wohnen/MFH
Stufenbauten im olympischen Dorf in München
Generalsanierung der früheren Sportlerwohnheime
Der Verwaltungsbau an der Rue de Mouzaïa 58 in Paris wurde nach Plänen von Canal Architecture transformiert. Seit 2019 wohnen hier Studierende und Berufsanfänger*innen.
Bild: Pierre L’Excellent
Wohnen/MFH
Umbau: Wohnheim in der Rue de Mouzaïa 58 in Paris
Recherchieren, reinigen, reparieren
Das von Studioninedots entworfene Wohngebäude De Jakoba befindet sich im ehemaligen Amsterdamer Hafengebiet am Nordufer des IJ.
Bild: Peter Tijhuis
Wohnen/MFH
Sozialwohnungsbau De Jakoba in Amsterdam
Zeitersparnis durch Vorfertigung
Von der Hauptstraße Schwabhausen aus zu sehen ist nur der unscheinabre Giebel des eigentlich 60 Meter langen Neubaus, den Alexander Tochtermann und Philipp Wündrich für eine Familie geplant haben.
Bild: Mikael Olsson
Wohnen/MFH
6x60 Haus in Schwabhausen
Duschen in der Betonnische
Einst Kaufhaus, heute Wohnheim: Das weit über 300 Jahre alte Roth-Haus in der schweizerischen Klosterstadt Muri erhielt einen Beton-Anbau, der Gemeinschafträume und Küchen für die vier Wohngruppen bietet.
Bild: Archphot, Peter Tillessen
Wohnen/MFH
Anbau Intra Muros in Muri
Wohnheimerweiterung mit Schwung
Roh belassene Oberflächen und großformatige Fenster prägen die Betonhülle der 32 Logements-Cathédrale in Dijon, entworfen von Sophie Delhay und ihrem Team.
Bild: Bertrand Verney Photographe
Wohnen/MFH
Wohnanlage Logements-Cathédrale in Dijon
Wohnen mit Überkapazität
Mit hellgrau verputzten Wänden und Details in Rosa, Blau und Gelb thronen zwei Mehrfamilienhäuser über der Leimbachstraße in Zürich.
Bild: ILAI, Zürich
Wohnen/MFH
Zwei Mehrfamilienhäuser in Zürich-Leimbach
Mit Hang zur Leichtigkeit
Das Escenario Shirokane, ein Geschosswohnungsbau mit einem Restaurant auf Straßenniveau und Büroräumen unter dem Dach, liegt am Rand einer der nobelsten Wohngegenden Tokios.
Bild: Takumi Ota Photography, Tokio
Wohnen/MFH
Wohn- und Geschäftshaus in Tokio
Wie eingefroren
Das Büro Localarchitecture setzte mit dem Wohnhaus in Pully ein autonomes Bauwerk in das Vorstadtquartier.
Bild: Michel Bonvin / Localarchitecture
Wohnen/MFH
Wohnhaus in Pully bei Lausanne
Exot im Vorort
In dem Geschosswohnungsbau The Line, geplant vom ortsansässigen Büro Orange Architects, befinden sich 72 Wohneinheiten.
Bild: Sebastian van Damme
Wohnen/MFH
Geschosswohnungsbau The Line in Amsterdam
Dauerhaft vor Anker
Das Wohnheim Rosalind Franklin mit integrierten Parkdecks entstand nach einem Entwurf des Architekturbüros Bruther aus Paris in Kooperation mit dem Brüsseler Atelier Baukunst.
In Farrapa in Vale de Cambra steht der Gewerbebau mit sechs Wohneinheiten, entworfen und geplant vom Architekturbüro Summary.
Bild: Fernando Guerra FG+SG, Lissabon
Wohnen/MFH
Wohn- und Geschäftshaus in Vale de Cambra
Tunnelblick auf grüne Hügel
Auf der Grundlage von Forschungsergebnissen wurden nach dem Entwurf von Florian Nagler auf einem ehemaligen Kasernengelände in Bad Aibling drei Mehrfamilienhäuser mit je acht Wohnungen errichtet.
Bild: Sebastian Schels / The Pk. Odessa Co, München
Wohnen/MFH
Forschungshäuser in Bad Aibling
Zurück zu den Wurzeln mit Infraleichtbeton
Das Wohn- und Geschäftshaus besetzt eine Baulücke in der Basler Klybeckstraße.
Bild: Tom Bisig, Basel
Wohnen/MFH
Wohn- und Geschäftshaus in Basel
Schlanker Lückenfüller
Das von Dolmus Architekten geplante Mehrfamilienhaus befindet sich an der Hauptstraße einer Gemeinde im Seetal bei Luzern und ersetzt ein Einfamilienhaus.
Bild: Aytac Pekdemir, Zürich
Wohnen/MFH
Mehrfamilienhaus Seetal bei Luzern
Glatt und geriffelt
Das Wiener Quartier Florasdorf am Anger sitzt auf einem dreieckigen Grundstück zwischen der Stadtautobahn A22 und der vielbefahrenen Prager Straße.
Bild: Bruno Klomfar, Wien
Wohnen/MFH
Wohnriegel in Wien Floridsdorf
Gut abgeschottet
Das Ohboy genannte Pilotprojekt von Hausschild + Siegel im ehemaligen Westhafen Malmös setzt auf das Fahrrad als Hauptverkehrsmittel
Bild: Ole Jais
Wohnen/MFH
Ohboy Hotel und Wohnhaus in Malmö
Schottenbau für Fahrradfahrer
Das von Superblock geplante Gebäude entstand im Rahmen des Förderprogramms Junges Wohnen
Bild: Jürgen Pletterbauer, Wien
Wohnen/MFH
Junges Wohnen in Baden
Massivbau mit Stahlbeton-Kragplatten und vorgehängter Metallhülle
Auf einem dreieckigen Grundstück an der Züricher Kornhausstraße errichteten Armon Semadeni Architekten eine Blockrandbebauung mit Wohn- und Gewerbeeinheiten
Bild: Stadt Zürich/Roman Keller
Wohnen/MFH
Wohnsiedlung Kronenwiese in Zürich
Nachhaltig Wohnen mit Recyclingbeton
Mit dem von Andreas Lengfeld und Pavol Mikolajcak entworfenen Neubau hat der Maria-Delago-Platz in Bozen an Profil gewonnen
Bild: Oskar Da Riz, Bozen
Wohnen/MFH
Stadthaus Delagoplatz in Bozen
Gestockte Sichtbetonfassade
Da das Bauernhaus im Emmental als erhaltenswert eingestuft ist, durfte die Hülle nicht wesentlich verändert werden
Bild: David Aebi, Bern
Wohnen/MFH
Bauernhaus in Rüegsauschachen
Sichtbetonskulptur als Raumteiler und Tragstruktur
Geschosshohe Verglasungen auf der Nordwestseite des von Jorliak Architekten geplanten Neubaus öffnen sich zur nahen Bucht
Bild: Torjus Dahl für Joliark, Stockholm
Wohnen/MFH
Wohnhäuser Stora Sjöfallet in Stockholm
Schottenbau mit Sichtbeton-Sandwichfassade
Das Apartmenthaus ist eines der ersten Gebäude im Antwerpener Stadteil „Nieuw Zuid"
Bild: Ulrich Schwarz, Berlin
Wohnen/MFH
Apartmenthaus in Antwerpen
Maßgefertigte Sichtbetonfertigteile in Anthrazit
Die drei Baukörper sind so angeordnet, dass sie einen gemeinsamen Hof ausbilden
Bild: Florian Schreiber, München
Wohnen/MFH
Wohnanlage für obdachlose Menschen in Ingolstadt
Kostengünstig bauen mit Betonsandwichelementen
Ein feines Lochrelief in der Fassade lässt den Beton weich, fast samtig erscheinen
Bild: Mayanna von Ledebur
Wohnen/MFH
Pflegeheim in Dommartin-lès-Toul
Sichtbetonfassade mit Lochrelief
Die Studentenwohnanlage besteht aus zwei Häusern und bietet Platz für insgesamt 300 Studenten
Bild: Conné van d'Grachten, Ulm
Wohnen/MFH
Studentenwohnheim Upper West Side in Ulm
Gerasterte Fassade aus anthrazit durchgefärbtem Sichtbeton
Zwischen zwei niedrigen Wohnhäusern erhebt sich der Sichtbetonbau in die Höhe
Bild: Ruedi Walti, Basel
Wohnen/MFH
Wohnhaus Bläsiring in Basel
Sichtbetonturm in Reihenhausidyll
Die L-förmigen Baukörper setzen sich aus einem achtgeschossigen Turm und einem dreigeschossigen Anbau zusammen
Bild: Yohan Zerdoun, Freiburg
Wohnen/MFH
Studentenwohnheime in Freiburg
Plattenbau aus sandgestrahlten Sichtbetonfertigteilen in verschiedenen Grautönen
An der Züricher Röntgenstraße zeigt sich das Gebäude als markanter Kopfbau
Bild: Valentin Jeck, Uerikon/CH
Wohnen/MFH
Mehrfamilienhaus in Zürich/CH
Wohnen im Sichtbetonturm
Ensemble aus abwechslungsreich gestalteten Einzelelementen