Firmenzentrale im Duisburger Innenhafen
Schallabsorbierende Oberflächen im Großraumbüro
Innerhalb der vergangenen 15 Jahre hat sich der Duisburger Innenhafen zu einem lebendigen Stadtquartier entwickelt. Nach zahlreichen Um- und Neubauten, die auf einem Masterplan von Norman Foster basieren, ist der ehemalige Getreide- und Holzhafen nun eine der gefragtesten Büroadressen im Ruhrgebiet. Den städtebaulichen Abschluss der Neubebauung am Nordufer markiert die von den Architekten Bahl und Partner entworfene Firmenzentrale eines Technologieunternehmens.
Gallerie
Mit einer Bruttogeschossfläche von rund 22.500 Quadratmetern bietet sie auf sieben Etagen Platz für ca. 850 Mitarbeiter. Als zentraler Treffpunkt für Angestellte und Besucher dienen zwei wasserseitig gelegene Atrien, die sich aus dem mäanderförmigen Grundriss ergeben. Ein drittes Atrium wird als Empfangshalle genutzt. Tageslicht gelangt durch die überspannenden Foliendächer in den umbauten Freiraum. Durch die flexible Innenraumgestaltung können die Raumstrukturen individuell an sich verändernde Bedürfnisse angepasst werden.
Offenheit und Transparenz werden insbesondere durch den dominierenden Werkstoff Glas erzeugt, der sich sowohl in der Fassade als auch in der Innenraumgestaltung in Form von Treppen, Zwischen- und Trennwänden wiederfindet. Dazwischen ziehen sich Aluminium in der Außenhaut und Stahlelemente in der Innenausstattung wie ein "silberner Faden" durch das Bauwerk. Die CI-Farbe Rot findet sich in hinterleuchteten Glasflächen im Foyer wieder.
Akustik
Um die Konzentrations- und Leistungsfähigkeit der Mitarbeiter in
den Großraumbüros zu fördern, rückte die Raumakustik
in den Fokus der Planung. Neben der gleichmäßigen Absorption
von tiefen Tönen und hohen Frequenzen, fand besonders der
sprachrelevante Bereich Beachtung. Eingesetzt wurden
Akustikprodukte an Boden, Wand und Decke, aber auch an Fenstern und
dem Mobiliar.
So wurde das an jedem Arbeitsplatz befindliche
Organisationsmöbel mit akustisch wirksamen, schallabsorbierenden
Schrankrollläden ausgestattet, die tiefe Frequenzen absorbieren
können. Sie reduzieren die Wort- und Satzverständlichkeit ab einer
Distanz von vier Metern und schirmen damit die einzelnen
Mitarbeiter von Störschall ab. An den Fenstern kommen flexible
Akustik-Fensterrollos zum Einsatz, als Bodenbelag reduziert ein
Teppich den Trittschall. In den Besprechungs- und Konferenzräumen
sowie im Foyer verbessern abgehängte Decken die Raumakustik. In den
Büroräumen musste aufgrund der Betonkerntemperierung auf akustisch wirksame
abgehängte Decken verzichtet werden. -ap
Bautafel
Architekten: Bahl + Partner Architekten BDA, Hagen
Projektbeteiligte: LWS Ing.-Ges. für Tragwerksplanung, Duisburg (Tragwerksplanung), PGH Planungsgemeinschaft Haustechnik, Düsseldorf (TGA-Planung), Rache Engineering, Aachen (Fassadenplanung), Rehau AG, Rehau (Akustikelemente)
Bauherr: Hitachi Power Europe
Fertigstellung: September 2007
Standort: Schifferstraße 80, 47059 Duisburg
Bildnachweis: Rehau AG, Rehau