Bürogebäude in Ahrensburg
Gläsernes Herz
Die Hamburger Straße in Ahrensburg ist eine für eine Mittelstadt typische Geschäftsmeile. Die meisten Häuser in der Kommune nordöstlich von Hamburg sind zwei- oder dreigeschossig, im Erdgeschoss befinden sich Café, Apotheke, Fahrschule oder Schuhgeschäft, darüber wird meist gewohnt. Die Architektur ist weitgehend unspektakulär. Wie sich in so einem Kontext ein eleganter Bau verwirklichen lässt, der weder zu dick aufträgt noch nichtssagend bleibt, zeigt das ortsansässige Architekturbüro Sternberg Werner Architekten mit seinem Neubau für das Softwareunternehmen xSuite – vormals WMD.
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Dem Hersteller für geschäftsprozessorientierte Workflowlösungen war der vorherige Unternehmenssitz zu klein geworden. Nach dem Umzug in das neue Gebäude ist Platz für alle Mitarbeitenden – und weiteres Firmenwachstum. Da die Belegschaft in der Regel mit dem eigenen Fahrzeug kommt, wurde mit dem Neubau auch eine hauseigene Tiefgarage geschaffen.
Gelenk im Stadtraum
Das Planungsteam schuf für das Unternehmen einen mit hellen
Klinkern verkleideten Bau, der sich mit einer Schmalseite zur
Hamburger Straße hin orientiert. Vor der südwestlichen Längsseite
des Hauses bleibt ein Vorplatz, der auch als Durchgang zur
Manfred-Samusch-Straße – und von dort weiter ins westliche
Stadtgebiet – genutzt werden kann. Der Baukörper ist in der Höhe
gestaffelt: Zur Hauptgeschäftsstraße zeigt er sich viergeschossig
mit Staffelgeschoss, im ruhigeren, rückwärtigen Bereich fehlt
letzteres. Zusätzlich verspringt das dritte Obergeschoss im
westlichen Bereich schräg nach hinten.
Atrium als zentraler Kommunikationsort
Der Haupteingang sitzt etwas zurückversetzt und eher unauffällig an der Hamburger Straße. Von dort gelangt man in ein gläsern bedachtes Atrium, das alle Büroetagen einbindet und einen zentralen Kommunikationsort schafft. Ganz oben im Staffelgeschoss ist rund um diesen offenen Bereich das Café angeordnet, von dem aus die Dachterrasse erschlossen werden kann.
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Treppe: Trogstufen und gläserne Geländer
Im Atrium ist auch die offene Haupttreppe des Gebäudes platziert. Die fünf Läufe des Erschließungsbauwerks sind gerade und haben eine Laufbreite bis 1,25 m. Die Trittstufen sind zwischen den Wangen eingeschweißt. Es handelt sich um Trogstufen aus 5 mm bis 6 mm Millimeter starkem Stahlblech. Die Steigungshöhe beträgt 17,75 cm, die Stufentiefe liegt bei 30,50 cm. Daraus ergibt sich mit einer Unterschneidung von 4 cm eine Auftrittsfläche von 26,50 cm.
Das Ganzglasgeländer der Wangentreppe besteht aus
Verbundsicherheitsglas (VSG), das sich aus einer Scheibe
Teilvorgespanntem Glas (TVG) und einer Scheibe Einscheibensicherheitsglas
(ESG) zusammensetzt. Es sitzt in den
Treppenwangen, die aus einem geschweißten Rechteckprofil in H-Form
bestehen. Ein Edelstahlhandlauf schließt das Geländer ab. Die
Ausführung der Glaselemente erfolgte zunächst nach den Richtlinien
der Technischen Regeln für absturzsichernde Verglasungen (TRAV), nach der
bauaufsichtlichen Einführung der DIN 18008: Bemessung und
Konstruktion von Glas im Bauwesen nach den Vorgaben dieser
Norm.
Bautafel
Architektur: Sternberg Werner Architekten, Ahrensburg
Projektbeteiligte: Gewibau Projektmanagement GmbH, Ahrensburg (Projektsteuerung); Lundgard & Janiesch (Innenarchitektur); METALLART Treppen, Salach (Treppe)
Bauherr/in: xSuite (vormals WMD), Ahrensburg
Standort: Hamburger Str. 12, 22926 Ahrensburg
Fertigstellung: 2016
Bildnachweis: Daniel Sumesgutner, Hamburg (Abb. 1,2); METALLART Treppen / Fotograf: Ralph Baiker
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