Firmenzentrale Miss Lashes in Horb
Spindeltreppe wie ein Wimpernkranz
Wer nicht von Natur aus mit langen dichten Wimpern gesegnet ist, kann mit den Tricks und Hilfsmitteln der Kosmetikindustrie nachhelfen. So versprechen künstliche Wimpernverlängerungen den perfekten Augenaufschlag. Die Firma Miss Lashes hat sich auf Kosmetikprodukte dieser Art spezialisiert und ist damit innerhalb weniger Jahre zum europäischen Marktführer dieser Branche avanciert. Im Industriegebiet von Horb am Neckar am Fuße der Schwäbischen Alp entwarf Anna Philipp von Philipp Architekten eine neue Zentrale für das wachsende Unternehmen. Das Ensemble besteht aus einem Bürotrakt und einer angrenzenden Industriehalle.
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Pinker Farbklecks im Industriegebiet
Irina Yalcin, die Gründerin des Unternehmens, wünschte sich einen repräsentativen wie funktionalen Neubau. Dem nachkommend entwarf das Planungsteam einen zweigeteilten, langgezogenen Baukörper. Straßenseitig befindet sich der zweigeschossige Bürotrakt mit großzügiger Fensterfront, im hinteren Teil schließt eine kleine Industriehalle an, die der Firma als Lager und Logistikzentrum dient.
Die trichterförmig zulaufende Fassade und die dem Firmenlogo
nachempfundene pinke, zick-zack-förmige Neonbeleuchtung setzt den
Eingang effektvoll in Szene. Großflächige Fenster geben den Blick
auf den doppelgeschosshohen Empfangsbereich frei. Bei Dunkelheit
wird die weiß verputzte, reflektierende Fassade in ein diffuses
Pink getaucht – die Markenfarbe von Miss Lashes.
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Vorne Büros, hinten Logistik
Die Innenräume sind vornehmlich in Weiß gehalten. Nach dem Passieren der gläsernen Eingangstür gelangt man in einen doppelgeschosshohen Eingangsbereich mit Empfangstheke. Eine weiße Spindeltreppe führt in zwei Büros und einen Konferenzraum im zurückversetzten Obergeschoss. Neben seiner Funktion als Verwaltungs- und Logistikzentrum finden im Firmensitz auch Schulungen statt. Im Erdgeschoss sind zu diesem Zweck ein Seminar- und ein Arbeitsraum sowie eine Cafeteria um einen kleinen Hof organisiert. Glaswände gliedern diesen Bereich, während rosafarbene Möbel farbliche Akzente setzen.
Über einen langen Flur geht es in die hintere Halle, die im
Gegensatz zum Bürotrakt als klassische Leichtkonstruktion mit
Metallverkleidung ausgeführt ist. Auf der Nordseite befinden sich
ein Lager- und Büroraum, ein Reinigungsraum und eine Toilette mit
Dusche. Am westlichen Ende gibt es einen Laden, wo die Produkte von
Miss Lashes erworben werden können. Belichtet wird die Halle unter
anderem durch ein durchgängiges Oberlicht.
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Weiße „Wimpern“
In Anlehnung an einen Wimpernkranz formieren sich die weißen
Trogstufen der filigranen Spindeltreppe im
Eingangsbereich um die Mittelsäule. Sowohl die offene
Stufenstruktur als auch das Ganzglasgeländer verstärken die luftige
Optik der Stiege. Das gläserne Geländer
wird im Obergeschoss als Brüstung fortgeführt. Ein
minimalistischer, farblich abgestimmter und als U-Profil
gefertigter Handlauf scheint über der Treppe zu schweben.
Sämtliche Stahlteile wurden mit einer Grundbeschichtung für eine
bauseitige Lackierung ausgeführt. Durch die große Fensterfront ist
die skulpturale Treppe als raumgebendes Element bereits von außen
sichtbar. -np
Bautafel
Architektur: Philipp Architekten, Frankfurt am Main
Projektbeteiligte: MetallArt Treppen, Salach (Spindeltreppe)
Bauherrin: Miss Lashes, Irina Yalcin
Fertigstellung: 2020
Adresse: Tuchmacherstraße 6, 72160 Horb am Neckar, Deutschland
Bildnachweis: José Campos (Fotos), Philipp Architekten (Pläne)
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