Comcenter in Erfurt

Die Landesentwicklungsgesellschaft Thüringen (LEG Thüringen) möchte den Freistaat als Technologie- und Wirtschaftsstandort attraktiv machen und Investor*innen anziehen. Ihr Unternehmenssitz befindet sich in einem 20 Jahre alten Verwaltungsgebäude im Erfurter Stadtteil Brühl. Das sogenannte Comcenter beherbergt neben Arbeitsplätzen für die mehr als 250 Mitarbeitenden ein Tagungs- und Kongresszentrum. Das ortsansässige Architekturbüro Vitaminoffice hat das Erd- und Untergeschoss zu einem offenen Co-Working-Space umgebaut – mit einer Flachstahlwangentreppe als Blickfang.

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Unten Co-Working-Space, oben klassische Büros

Durch Eingriffe in den Rohbau sollen unterschiedliche Nutzungen möglich sein: Neben Workshops, Meetings und Tagungen lassen sich hier nun auch Fachmessen abgehalten. Herzstück des Bauwerks ist ein luftiger Co-Working-Space, der der belebten Mainzerhofstraße zugewandt ist. Das Erdgeschoss bietet flexible Arbeitsplätze, eine Küchenzeile mit Sitzgelegenheiten, einen Konferenztisch und einen Bereich mit Sofas und Sesseln. Im Untergeschoss ist das sogenannte Forum angesiedelt – ein Raum mit einer L-fömigen Tribüne, von der aus Präsentationen und Vorträge verfolgt werden können. Die Büros der LEG-Mitarbeitenden sind in den drei Obergeschossen angesiedelt.

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Farb- und Materialkonzept

Das dominierende Material im Bestand ist Sichtbeton. Schwarzer Stahl und helles Eschenholz ergänzen die Materialpalette. Die Küchenfronten sind größtenteils ebenfalls in Schwarz gehalten, während die Arbeitsplatte und einzelne Oberschränke in hellem Holz ausgeführt wurden. Polstermöbel setzen in beiden Geschossen farbige Akzente. Für die Sofas und Konferenzstühle im oberen Geschoss wählten die Planenden unterschiedliche Blautöne. Ein abgepasster, farblich abgestimmter Teppich grenzt den Konferenzbereich visuell ab vom Rest des Raumes. Im Forum kommen vor allem Gelb- und Grautöne in Form von lose im Raum positionierter Polstermöbel und quadratischer Sitzkissen auf den Tribünenstufen zum Einsatz.

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Blickfang: Stahlwangentreppe

Ein wichtiges Gestaltungselement in dem neuen Co-Working-Space ist die Flachstahlwangentreppe, die hinab ins Untergeschoss führt. Der Treppenlauf wurde freitragend zwischen den beiden Auflagepunkten angebracht. Die Stufenkonstruktion wurde als Stahl-Faltwerk ausgeführt und wird von den beiden brüstungshohen Treppenwangen getragen. Aufgrund der Raumgeometrie wurde die gerade Treppe zweiläufig mit abgerundetem Wendepodest realisiert. Die beiden Treppenläufe mit acht beziehungsweise neun Steigungen verlaufen nicht parallel, sondern in einem spitzen Winkel zueinander. Dadurch blickt man beim Hinauf- beziehungsweise Hinabsteigen in den Raum hinein.

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Die Brüstungswangen sind aus schwarz beschichtetem Flachstahl gefertigt und innen mit massivem Eschenholz ausgekleidet, das auch für die Stufen zum Einsatz kam. Subtil hebt sich der Handlauf ab – eine mit etwas Abstand zur Stahlwange aufgesetzte Holzleiste. Im Verlauf des Podestes schmiegt sich die Eschenauskleidung in die Rundung. Tritt- und Setzstufen sind durch eine Schattenfuge getrennt und so trotz der homogenen Oberfläche deutlich erkennbar. Um die Stahlteile in das Bestandsgebäude transportieren zu können, zerteilte man sie in vier Segmente. Diese wurden vor Ort verschweißt, gespachtelt und beschichtet. -np

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