Bitzer Headquarters in Sindelfingen
Vertikaler Campus und Wendeltreppen in Weiß
Eine weithin sichtbare Landmarke bildet die Firmenzentrale des Kältemittelherstellers Bitzer am Standort Sindelfingen. Der 75 Meter hohe, verglaste Büroturm nach Plänen von Kadawittfeldarchitektur ist ein Blickfang an der Autobahn südwestlich von Stuttgart. Im Grundriss ähnelt er einem Trapez mit zwei Flanken, die sich gen Süden öffnen und ein Atrium fassen. Dies ist das lichte Zentrum des Unternehmens, als Kommunikationszone, Dreh- und Angelpunkt.
Gallerie
Firmenzentrum und Stadteingang
Der repräsentative, an einem Verkehrsknotenpunkt gelegene Bau markiert nicht nur das Zentrum des Unternehmens im Gewerbegebiet Sindelfingen Ost, sondern auch den südlichen Stadteingang der baden-württembergischen Kreisstadt. Er öffnet sich zu einem Vorplatz mit Sitzgelegenheiten, die ehemalige Verwaltungszentrale und das Schauwerk Sindelfingen als Gegenüber (dort ist die private Kunstsammlung eines ehemaligen Geschäftsführers zu besichtigen).
Landmarke mit ausgedehntem Sockel
Während sich die Büroräume im Hochhaus an drei Seiten nach außen
orientieren, nimmt der deutlich ausgedehntere Sockelbau außer dem
Foyer mit Lobby einen Ausstellungsbereich, ein Restaurant mit Küche
sowie Besprechungs- und Konferenzbereiche auf. Diese und das
Restaurant befinden sich in einem östlich anknüpfenden Gebäudeteil
mit ebenfalls trapezförmigem Grundriss. Hier öffnet sich
trichterförmig ein großer Innenhof Richtung Foyer.
Bis ins Staffelgeschoss in der 17. Etage des Bürohochhauses zieht sich die gläserne Kommunikationszone als eine Art vertikaler Campus. Rund 500 Arbeitsplätze befinden sich in dem Gebäude; unterirdisch bietet eine Tiefgarage auf zwei Ebenen rund 340 Stellplätze.
Foyer und Treppenaufgang
Wer die Firmenzentrale über den Vorplatz betritt, gelangt zunächst in das zweigeschossiges Foyer mit Lobby und Empfang, Ausstellung und Anbindung der Büroebenen. Breite Glastüren führen zum seitlich anschließenden Innenhof, zu dem sich das Restaurant und die Konferenzbereiche orientieren. Im Foyer führt eine leicht abgewinkelte zweiläufige Treppe mit gläsernem Brüstungsgeländer zur Galerieebene der oberen Etage. Das Steigungsverhältnis beträgt hier 16,50/30 cm. An der mit Edelstahl gerahmten und eingespannten Glasbrüstung (VSG) ist ein Handlauf aus gebürstetem Edelstahl (ø 40 mm) befestigt.
Vertikale Kommunikationszonen mit Stahlwangentreppen
Die oberen Büroetagen sind paarweise durch eine gemeinsame Kommunikationszone zusammengefasst. Nicht alle werden von Bitzer genutzt, einige sind extern vermietet; eine variable Teilung ist hier möglich. Die miteinander verknüpften Geschosse sind jeweils durch eine weiße, gewundene Stahlwangentreppe verbunden. Deren Position ändert sich – außen ablesbar – im Rhythmus der Doppeletagen. Die Fassade dieser Mittelzone ist in Weißglas und besonders transparent ausgebildet. So entstehen helle, geräumige Treffpunkte, um sich in großer und kleiner Runde auszutauschen oder Kaffee zu trinken.
Die Wendeltreppen aus verschweißtem Stahlblech (lichte Laufbreite:
80 cm) haben 24 Stufen mit einem Steigungsverhältnis von 16,50/29
cm. Es gibt ein Zwischenpodest. Auf dem Faltwerk ist ein Teppich
verlegt, der den Trittschall deutlich reduziert
(Trittschallverbesserungsmaß Δ Lw,R › 26 dB).
Schwungvoll winden sie sich im Luftraum vor der Glasfassade mit
Panoramablick; ein kurzer Steg überführt zum Galeriegeschoss. Weil
bis auf den hellen Bodenbelag dunkle Oberflächen und Strukturen
dominieren, kontrastieren die weiß geschraubten Treppen mit der
Umgebung. Ebenmäßige Oberflächen mit einem nach innen abknickenden,
schmalen Stahlgeländer verleihen ihnen skulpturale Wirkung.
-us
Bautafel
Architektur: Kadawittfeldarchitektur, Aachen
Projektbeteiligte: Michael Tremmel (Projektleitung); Promat, Ratingen (Brandschutzplatten); MetallArt Treppen, Salach (Stahltreppen)
Bauherr/in: Bitzer Grundstücksverwaltungs Gesellschaft, Sindelfingen
Fertigstellung: 2021
Standort: Peter-Schaufler-Platz 1, 71065 Sindelfingen
Bildnachweis: Andreas Horsky, Aachen; Jens Kirchner, Düsseldorf
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