Lehmsteine
Lehmsteine werden aus aufbereitetem Baulehm oder anderen Lehmbaustoffen hergestellt und sind in der Regel quaderförmige Steine, deren alleiniges Bindemittel die Tonfraktion ist. Lehm als Verwitterungsprodukt natürlicher Gesteine enthält neben der Tonfraktion schluffige, sandige bis steinige Bestandteile.
Gallerie
Bei stabilisierten Lehmsteinen handelt es sich um Lehmsteine,
deren Wasserlöslichkeit durch andere Bindemittel oder Zugaben
chemisch wirksamer Stoffe verändert wurde, wie z.B. mit
Zement.
Die üblichen Verfahren zur Herstellung von Lehmsteinen sind das Handstrichverfahren, das Pressen und das Strangpressen. Lehmsteine sind entsprechend ihres Anwendungsbereiches in Anwendungsklassen (AK) unterteilt:
- AK Ia: Verputztes, der Witterung ausgesetztes Außenmauerwerk von Sichtfachwerkwänden
- AK Ib: Durchgängig verputztes, der Witterung ausgesetztes Außenmauerwerk
- AK II: Verkleidetes, witterungsgeschütztes Außenmauerwerk, Innermauerwerk
- AK III: Trockene Anwendungen
Die Abmessungen von Lehmsteinen richten sich nach dem in Deutschland üblichen oktametrischen Maßsystem und den üblichen Formatbezeichnungen von Dünn- und Normalformaten.
Lehmsteine sind diffusionsoffen und weisen eine sehr gute Wärmespeicherfähigkeit auf. Sie sind allerdings nicht feuchte- und frostfest. So müssen sie entsprechend ihrer Anwendungsklasse feuchte- und frostwiderstandsfähig gemacht werden.
Die Lehmbau-Regeln wurden vom DIBt 1999 beschränkt zugelassen.
Beschränkt wurde auf zwei Geschosse und zwei Wohneinheiten. Vor
allem die Beschränkung auf die Nutzung Wohnen war nachteilig, weil
damit sowohl der eingeschossige Kindergarten als auch die
zweigeschossige Schule Sondergenehmigungen benötigten. Mit
Einführung der DIN 18940: Tragendes Lehmsteinmauerwerk –
Konstruktion, Bemessung und Ausführung im Juni 2023 kann nun
die breite Anwendung (Gebäudeklasse I bis IV) der klima- und
ressourcenschonenden Bauweise erfolgen.
Fachwissen zum Thema
KS-ORIGINAL GmbH
Entenfangweg 15
30419 Hannover
www.ks-original.de