Glas in Innenräumen
Von Türen über Trennwände und Wandverkleidungen bis zu Spiegeln oder Möbeln – Glas kommt in Innenräumen ganz unterschiedlich zum Einsatz. Bis in die 1970er Jahre spielte der transparente Baustoff als Gestaltungselement im Innenraum eine eher untergeordnete Rolle. Es gab Tische mit Glasplatten oder Türen mit Ausschnitten aus Einfachglas in einer übersichtlichen Zahl an Dekoren. Dabei stand meist die Funktion klar im Vordergrund, das Glas sollte Licht hindurch lassen und zugleich vor unerwünschten Einblicken schützen. Seit in den 1980er Jahren der Wandel einsetzte und Leichtigkeit und Transparenz zu Leitbildern der Architektur wurden, kommt der Baustoff Glas auch immer häufiger im Innenbereich zur Anwendung: Neben dem klassischen Türausschnitt sind es heute Ganzglastüren, gläserne Trennwände und Schiebetüranlagen, die dem Bedürfnis nach Weite und Großzügigkeit Rechnung tragen.
Gallerie
Da viele Design- und Ornamentgläser vorgespannt werden können, ist es möglich, sie auch konstruktiv einzusetzen. Ende des 20. Jahrhunderts wurden erstmals größere Treppen aus VSG (mit mindestens drei Einzelscheiben und PVB-Folien verbunden) und seither vermehrt Brüstungen aus Glas und in Einzelfällen auch Glasstege oder -brücken realisiert (siehe Objekte zum Thema). Damit können Innenräume analog der transparenten Bauweise von Fassaden gestaltet werden.
Die Bandbreite von Gläsern erstreckt sich dabei von
verschiedenen Mustern und Farben bis hin zu Kombinationen von Glas
mit anderen Materialien (z.B. Naturstein oder Stoff) sowie
gebogenem oder bedrucktem Glas mit individuellen Motiven. Diese
Designgläser entstehen durch unterschiedliche
Bearbeitungen, wie z.B. Ätzen, Sandstrahlen, Emaillieren, Lackieren,
Gravieren, Säuremattieren, Verspiegeln. Mit dem Siebdruckverfahren
oder Digitaldruck, der eine fotorealistische Darstellung von
Motiven ermöglicht, wurden weitere Oberflächengestaltungen
entwickelt. Sowohl die Muster als auch die Farben der Gläser haben
sich in den letzten Jahrzehnten verändert. Von den eher gedeckten
Farben in den 1970er Jahren ging der Trend hin zu größtmöglicher
Transparenz. Bei den Dekors sind seit Anfang des 21. Jahrhunderts
meist geometrische Muster gefragt.
Auch die sich wandelnden Anforderungen an Räume und die damit
verbundene Flexibilität hat Auswirkungen auf die Glasanwendung in
Innenräumen: Sei es, dass Arbeitsplätze mobil sind oder dass Wohnen
und Arbeiten unter einem Dach stattfinden. Räume mit flexiblen
Trennwand- und Schiebetürsystemen lassen sich dauerhaft oder auf
Zeit abtrennen und zudem mit teilweisem oder völligem Sichtschutz
versehen.
Dem Einsatz von Glas an Treppen, Brüstungen, Stegen, Türen, Wandverkleidungen, Möbeln oder Trennwänden sind nahezu keine Grenzen gesetzt.
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