Raum für Kreative in Athen
Rauer Beton prägt Umnutzung eines ehemaligen Lagerhauses
Ein ehemaliges Lagerhaus im Zentrum von Athen entpuppt sich als ungeschliffener Diamant: Ein kreatives Team um Gründerin Eva Papadaki wählte sich den Bau aus den 1970ern als operative Basis des Unternehmens 10 AM, gleichzeitig dient er anderen Kulturschaffenden als Inspirations- und Ausstellungsort, temporäre Unterkunft sowie Location für Foto- und Filmaufnahmen.
Gallerie
Grundlage für die Umnutzung war ein Umbau, der die Qualitäten des Stahlbetonbaus freisetzte und durch neue Öffnungen, Einrichtungselemente und Details verstärkte. Die mittleren Geschosse wurden auf diese Weise bereits vor einigen Jahren zu Coworking Spaces und multifunktionalen Lofts umgebaut. Nun folgten nach Plänen von Studio Andrew Trotter, Gavalas Ioannidou Architecture und Eva Papadaki die beiden obersten Geschosse, in denen ebenfalls gewohnt und gearbeitet werden kann, sowie das Erd- und Untergeschoss, die im Fokus dieses Beitrags stehen.
Das Planungsteam schuf dort Veranstaltungsräume, die Platz für Ausstellungen, Meetings oder Dinnerparties bieten. Prägendes Element ist der Bestand mit seinen Kassettendecken aus grobem Sichtbeton sowie rau geschalten Flächen und Pfeilern, die mit ihren lebendigen und unregelmäßigen Strukturen, Flecken und Fehlstellen eine leicht morbide und – im Untergeschoss – fast schon etwas unheimliche Umgebung schaffen.
Das Erdgeschoss gliedert sich in mehrere Bereiche. Zur Straße hin wurde ein Schauraum eingerichtet, in dem eine schmale, skulpturale Betonwendeltreppe aus Ortbeton nach oben auf eine Galerie führt. Dort sind eine Küchenzeile und eine Theke zum Arbeiten untergebracht. Zum Raum hin präsentiert sich die Brüstung des Halbgeschosses mit einem Streifenrelief, das einen Bezug zur Außenansicht des ehemaligen Lagerhauses herstellt. Die teilweise archaisch anmutenden Einrichtungsgegenstände schaffen Erdnähe, während neutrale weiße Wandflächen und der glatte schwarze Betonboden für Kontrast sorgen.
Im Zentrum der Eingangsetage befindet sich eine Treppe aus
Cortenstahl, deren Stufen mit Lochblechen verwirklicht wurden.
Wählt man den Weg nach oben, gelangt man in den hinteren Bereich
des Erdgeschosses, in dem eine große Glasbausteinwand das Flair der
1970er-Jahre beschwört. Leicht gewendelt führt ein weiterer
Treppenlauf ins Untergeschoss, in dem der raue Beton des Bestands
alle Flächen dominiert. Aussparungen in der Geschossdecke belichten
diesen höhlenartigen Bereich, eine Küche sowie Sanitärräume
ergänzen ihn zum vielseitig nutzbaren Veranstaltungsraum.
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