Objektabhängige Schalungen
Bei objektabhängigen Schalungen ist ein individueller Schalelemententwurf notwendig. Die Fläche kann frei gegliedert werden, ebenso die Ankerstellen. Die Schalungshaut kann nach Herstellerpalette frei gewählt werden.
Gallerie
Trägerschalungen für Wand, Stütze und Decke
Bei Bauwerken mit komplexeren Bauteilgeometrien, höheren Frischbetondrücken, speziellen Sichtbetonanforderungen oder im Ingenieurbau sind Trägerschalungen das Mittel der Wahl. Es handelt sich in der Regel um Großflächensonderschalungen, die auf der Baustelle, am Bauhof oder bei den Schalungsherstellern vorgefertigt werden. Form, Größe der Ankerbilder und Schalhautbelegung sind an jede Anforderung anpassbar. Das Grundgerüst besteht meist aus systemartigen Elementen mit Schalungsträgern aus Holz, Stahl, Aluminium oder Kunststoff. Die Hauptelemente sind die Schalungshaut, die Träger, das Ankersystem, Verbindungsmittel, Stahlprofile als Gurtungen und Richtstützen. Sie bleiben als Einzelteile unverändert und lassen sich nach der Demontage wiederverwenden.
Es werden Trägerwandschalungen und Trägerdeckenschalungen unterschieden. Mit Trägerschalungen können auch kreisförmige, elliptische oder polygonale Stützenquerschnitte erzeugt werden. Die geometrische Form wird beispielsweise durch Profilhölzer (Formhölzer) hergestellt, an denen die Schalungshaut befestigt ist. Die vertikalen Abstände der einzelnen Profilhölzer richten sich nach dem Frischbetondruck. Bei höheren Drücken sind die Abstände kleiner und umgekehrt.
Gallerie
Rundschalungen
Bei Bauteilen mit kreisförmigen Grundrissen ist zu unterscheiden, ob die tatsächliche Krümmung herzustellen ist, oder ob eine polygonale Ausführung ausreicht. Für polygonale Schalungen gilt: Je kleiner die Elementbreiten gewählt werden, desto besser kann die Schalung an die Krümmung angenähert werden. In diesem Fall werden Schalungselemente nebeneinander aufgestellt und durch Gelenklaschen miteinander verbunden. Für die Nachbildung annähernd exakter Krümmungen kommen Rundschalungen zum Einsatz. Mithilfe von Schablonen und Elementverbindungen mit Spindeln erfolgt die Einstellung auf die erforderlichen Radien.
Gallerie
Deckentische
Mithilfe von Deckentischen können größere Schalungsflächen (in den meisten Anwendungsfällen mit den Standardformaten zwischen 10 und 15 m2) mit nur einem Umsetzvorgang realisiert werden. Dadurch sind mit Deckentischen, im Vergleich zu Paneel- und Trägerschalungen, die in Einzelteilen ein- und ausgeschalt werden, geringere Aufwandswerte möglich.
Mit den Tischen und passenden Stützen können Deckenhöhen bis ca. 5,50 Meter und mit zusätzlich angebrachten Rahmensystemen bis ca. 7 Meter geschalt werden. Darüber hinausgehende Deckenhöhen werden in Kombination mit Traggerüsten geschalt. Die Tischoberkonstruktion kann dabei bereits fertig montiert mittels Lkw auf die Baustelle geliefert werden. Alternativ besteht die Möglichkeit, auf der Baustelle aus den Einzelelementen die Oberkonstruktion herzustellen.
Freiformen
Bei architektonisch besonders anspruchsvollen Bauwerken können aufgrund der geometrischen Komplexität nur bedingt Standardschalsysteme eingesetzt werden. Derartige Anforderungen lassen sich mit Freiformschalungen realisieren. Vor Ort werden diese aus statisch tragenden Grundelementen und vorfabrizierten 3D-Schalungskörpern zusammengesetzt. Im Moment kommen Schalungselemente, die im 3D-Druck-Verfahren hergestellt sind, in erster Linie bei Fertigteilen zum Einsatz.
Fachwissen zum Thema
Deutsche Zement- und Betonindustrie vertreten durch das
InformationsZentrum Beton | Kontakt 0211 / 28048–1 | www.beton.org