The International Rugby Experience in Limerick

Tribut für Stadt und Sport

Mit der International Rugby Experience (IRE) eröffnete 2023 im irischen Limerick ein ambitioniertes Sportkulturzentrum. Das Projekt, ein Geschenk vom örtlichen Unternehmer JP McManus und entworfen von Níall McLaughlin Architects, sollte ein Tribut an die weltweite Rugby-Kultur sein und zugleich als Einnahmequelle der Stadt dienen. Auf einem Eckgrundstück im georgianischen Viertel entstand ein siebengeschossiger Bau, der sich schnell zur architektonischen Landmarke entwickelte. Umso überraschender folgte die Schließung nach anderthalb Jahren.

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Kathedrale des Rugbys 

Gelegen an der O’Connell Street, einer zentralen Einkaufsstraße, musste sich das Bauwerk in einen engen, denkmalgeschützten Stadtkern einfügen. Statt die Typologie der umliegenden Townhouses aufzugreifen, entschieden sich die Planenden für einen größeren Maßstab. Inspirationsquelle waren die zahlreichen Repräsentationsbauten Limericks, der City of Churches. So überragt die Kathedrale des Rugbys die umliegenden Gebäude und ist durch ihre prägnante Ziegelfassade schon aus der Ferne zu sehen. 

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Tiefe, vertikale Pfeiler und horizontale Sichtbetonelemente verleihen der Fassade eine skulpturale Wirkung. Zurückgesetzte Fensterbänder nehmen Bezug auf die Nachbarbebauung, während handgeformte Ziegel in drei Farbtönen den Neubau farblich in das Stadtbild einfügen. Níall McLaughlin Architects passten die Gebäudeproportionen an das Ziegelmaß an und vermieden so unnötigen Materialverschnitt.

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Auch im Inneren ziehen sich die gemauerten Oberflächen durch. Hier bietet das Zentrum Platz für eine Vielzahl von Raumnutzungen. Dabei fließen die unterschiedlichen Zonen ineinander über und werden räumlich häufige nur durch Stützenreihen getrennt. Im Herzen liegt der Erschließungskern, der zwar fensterlos, aber konsequent in Rottönen gehalten zum Treppen steigen einlädt. Während des Museumsbetriebs fanden neben der großzügigen Eingangshalle mit doppelter Raumhöhe ein Shop und flexible Veranstaltungsflächen im Erdgeschoss, sowie ein Café im Obergeschoss Platz. Die darüber liegenden Stockwerke waren der interaktiven Ausstellung gewidmet, deren dramaturgischer und räumlicher Höhepunkt eine öffentliche Halle mit Blick über die Stadt war. 

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Bei dem Sportkulturzentrum wurde die Ausstellungsgestaltung von vorneherein mitgedachte. In enger Zusammenarbeit entwickelten die Planenden ein kuratorisches Konzept. Maßgeschneiderte Installationen schafften eine narrative Erfahrung für die Besuchenden. Das Gebäude sollte dabei nicht nur als Museum, sondern vor allem als sozialer Ort dienen – insbesondere an Spieltagen des lokalen Rugbyteams Munster Rugby.

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Zwischen kulturellen Ambitionen, architektonischer Qualität und wirtschaftlichem Aus

Trotz architektonischer Qualität und kulturellem Anspruch war das 30-Millionen-Euro-Projekt kein wirtschaftlicher Erfolg. Die erwarteten Besucherzahlen – ursprünglich auf jährlich 100.000 kalkuliert – wurden nicht erreicht: In weniger als zwei Jahren verzeichnete die Einrichtung rund 60.000 Gäste. Der Betrieb erwies sich als finanziell nicht tragbar, und Versuche, das Gebäude an die Stadt zu übertragen, scheiterten. So kündigte die Trägerschaft im Oktober 2024 die endgültige Schließung zum Jahresende an. 

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Dennoch wurde die International Rugby Experience für ihre behutsame und doch extravagante Architektur mehrfach ausgezeichnet: Beim Brick Award 2024 des Tonbaustoffherstellers wienerberger gewann das Gebäude in der Kategorie Urban Infill. Die Jury lobte die Integration in den historischen Stadtraum sowie die außergewöhnlich vielseitige Verwendung von Ziegeln.

Bautafel

Architektur: Níall McLaughlin

Projektbeteiligte: Punch Consulting (Hoch- und Tiefbauingenieur); Metec Consulting Engineers (Maschinenbau); CK Fire Engineering (Brandschutz); BRE (Licht); Techrete (Fassade); Alutec Facades (Verglasung); Event Communications (Austellungsdesign)

Bauherr*in: Rugby World Experience Limited

Fertigstellung: 2022

Standort: Limerick, Irland

Bildnachweis: Nick Kane

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