Werkstätten und Büros in Weidling

Niedrigenergiehaus mit Biotop

Das Gebäude für einen landschaftsgestalterischen Betrieb richtete der Wiener Architekt Georg Reinberg quer zur Talrichtung an, so dass es gemeinsam mit den Hängen Raum für eine große Wasserfläche bietet, die quasi das Aushängeschild der Firma ist. Die Zufahrt erfolgt am westlichen Rand der Wasserfläche, Werkstätten, Lager und Lieferverkehr schließen - für Gäste unsichtbar - im Norden an das Bürogebäude an.

Gallerie

Das Bürohaus ist eine Holz-Glas-Betonkonstruktion mit einer massiven Speicherwand im Inneren. Eine verglaste Südzone dient der Erschließung, der Kommunikation und dem Erleben des Wassers. Der anschließende Bürobereich ist diffus belichtet (direktes Licht aus dem Norden und indirektes Licht aus dem Süden). Der Zugang erfolgt an der westlichen Schmalseite direkt am Wasser. Von hier gelangt man in den Empfangsbereich mit angeschlossenem Sekretariat, von dort in die zweigeschossige Südzone, die als Kundenbereich mit Terrasse über dem Wasser gestaltet ist.

Innerbetriebliches Zentrum ist eine "Kommunikationsinsel" mit Imbiss in der Mitte des Erdgeschosses. Von hier erfolgt auch die wettergeschützte Verbindung zur Werkstatt und zum Lager. Die Werkstatt liegt parallel zum Büro und bildet mit diesem gemeinsam einen internen Hof. Der Aufgang zum Obergeschoss ist mit einer vertikalen thermischen Kollektoranlage verkleidet. Oberhalb des Eingangs liegt das Besprechungszimmer mit Terrasse, von dem man einen Blick über den gesamten Repräsentationsbereich und die Produktionszone hat. Ebenfalls parallel zum Büro bietet ein großes Flugdach Schutz für die gesamte Lagerung, die Anlieferung und die Auslieferung der fertigen Produkte.

Nachhaltig Bauen
Hoch wärmegedämmte Außenwände und effektive Verglasungen (u= 0,7 W/m²K) gewährleisten geringste Verluste. Die Zuluft wird über Erdkanäle zugeführt (vorgekühlt bzw. vorgewärmt), kontrolliert eingebracht und über eine Wärmerückgewinnungsanlage abgeführt. Die Zuluft wird in die Büros eingeblasen und von dort in den Wintergarten weitergeführt und über die Sanitärräume abgesaugt.

Die Wintersonne wird passiv über die Südverglasungen aufgenommen und in der Gebäudemasse gespeichert bzw. über das Lüftungsgerät (Wärmetauscher) auf die Zuluft übertragen. Über Warmwasserkollektoren in der Fassade wird der Warmwasserbedarf für Werkstätten und Büro gedeckt. Die Kollektoranlage und das Gebäude wurden so dimensioniert, dass der Rest-Wärmebedarf genau dem Energiegehalt der Biomasse der Holzabfälle des Gärtnereibetriebes entspricht. Der Restwärmebedarf wird durch eine Biomasseanlage gedeckt.

Der sommerliche Überhitzungsschutz ist durch die gute Wärmedämmung, die komplette Außenverschattung aller Südverglasungen, die Zuluftkühlung im Erdreich (Luftrohr unter dem See) und die automatische Nachtlüftung gewährleistet. Zusätzliche Kühlleistungen können über eine Betonkernaktivierung eingebracht werden (Brunnenwasser wird in Rohren durch die Betonmasse geleitet). Bei Bedarf können Photovoltaikelemente nachträglich eingebaut werden.

Bautafel

Architekten: Georg Reinberg, Wien
Projektbeteiligte: Werkraum ZT OEG, Wien (Statik); Patrick Jung, Köln (Simulation und Energiekonzept); BPS-Engineering, Wien (Haustechnik); Biotop, Weidling (Wasserkonzept); Anna Detzlhofer, Wien (Frauraumplanung)
Bauherr: Biotop Landschaftsgestaltung, Weidling
Fertigstellung: 2003
Standort: Hauptstraße 285, Weidling
Bildnachweis: Rupert Steiner, Wien

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