Verschattung

durch Bäume, Gebäude und Topografie

Die Verschattung von Gebäuden durch Bäume, Topografie oder Nachbargebäude kann die solaren Energiegewinne erheblich beeinflussen. Die Verschattungswirkung von Bäumen auf Gebäude ist abhängig von der Lage der Vegetation zur Solarfassade, dem Abstand der Bäume zur Solarfassade im Verhältnis zur Baumhöhe (Zeitpunkt des Blattabwurfs bzw. Blattaustriebs, Dichte von Geäst und Laubwerk) und der Dichte einer Baumreihe, d.h. dem Abstand zwischen den einzelnen Bäumen.

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Die Verschattungswirkung von Nadelbäumen entspricht etwa derjenigen von Gebäuden. Als Faustregel gilt, dass einzeln stehende Nadelbäume einen Mindestabstand der 2-fachen, Baumgruppen der 2,7-fachen arttypischen erreichbaren Baumhöhe einhalten sollten. Die Verschattungswirkung von laubabwerfenden Bäumen wird häufig unterschätzt, da der Belaubungszeitraum oft bis weit in die Heizperiode reicht und das Geäst während der Heizperiode die solaren Gewinne deutlich mindert. Sommerlicher Sonnenschutz und eine effektive passive Solarenergienutzung, bezogen auf Vegetation, schließen sich daher aus. Bei geschlossenen Baumreihen gilt, einen zweifachen Mindestabstand der arttypischen Baumhöhe einzuhalten. Je nach Baumart, bei Unterbrechung der Baumreihe bzw. bei Einzelbäumen kann der Abstand auf das 1,5-fache reduziert werden.

Eine indirekte Verschattungswirkung der Topografie wird durch die veränderte Höhenlage der Objekte (Gebäude, Bäume) hervorgerufen. Bei Nordhängen erhöht sich die Verschattungswirkung, sodass größere Abstände notwendig sind, bei Südhängen verringert sich die Verschattungswirkung, sodass eine dichtere Bebauung möglich ist. Eine direkte Verschattung kann durch umliegende Erhebungen oder Tal-Lagen erfolgen.

Auch die enge Bebauung führt zur Reduzierung des solaren Potenzials. Die Verschattungswirkung ist dabei abhängig vom Abstand der schattenwerfenden Kante und der Höhe des Nachbargebäudes.

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  • Verschattungsgrad bei geschlossenen Gebäudezeilen:
    Als Kennwert sollte der Abstand zwischen der schattenwerfenden Kante und der Solarfassade (A) mindestens das 2,7-fache der Höhe der Verschattungskante (H) betragen (siehe Grafik Abb. 2). Dabei ist zu beachten, dass eine Vergrößerung des A/H-Verhältnis über 3,5 keine wesentliche Zunahme der Solargewinne ergibt.
  • Verschattungsgrad bei Einzelgebäuden:
    Bei Einzelgebäuden ist der Verschattungsgrad vom A/H-Verhältnis, von der Länge der Baukörper und dem Abstand der Gebäude abhängig. Als Kennwert sollte das A/H-Verhältnis mindestens das 2,4-fache der schattenwerfenden Kante betragen.

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