Wochenendhaus in Brandenburg
Holzrahmenbau mit dunkler Fassade und klarer Kontur
Generationenübergreifendes Wohnen liegt im Trend, denn die gegenseitige Unterstützung hat viele Vorteile. Auf einem Seegrundstück in Brandenburg bietet ein zweigeschossiges Wohnhaus in Holzrahmenbauweise Platz für neun Personen aus drei Generationen. Das in Berlin ansässige Planungsbüro Martin Schmitt Architektur entwarf ein kompaktes Gebäude mit einer umlaufenden, flächenbündigen Fassade aus karbonisiertem Lärchenholz.
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Kompakte Form, prismatischer Grundriss
Der alte Baumbestand auf dem rund 2.100 Quadratmeter großen Grundstück sollte erhalten bleiben. Daraus resultiert eine ungewöhnliche, prismatische Grundrissform, mit leicht abgeknickten Außenwänden an der Nordwest- und Südostseite. Mehrfach abgeschrägte Dachflächen ohne Überstand verleihen dem Haus einen monolithischen Charakter.
Es ist nicht unterkellert, den Sockel bildet eine Sichtbetonplatte mit rund 14 Metern Länge und 13 Metern Breite. Die Fassade schließt flächenbündig damit ab. Auf der Seeseite, in nordwestlicher Richtung, ist das Erdgeschoss mit raumhohen Schiebetüren verglast und das Obergeschoss mit großen Fenstern ausgestattet. In Räumen, für die Sichtschutz gewünscht ist, liegen einige Fenster hinter der Fassadenbekleidung.
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Wohnen, Essen und Kochen mit Seeblick
Der Eingang an der Nordostseite führt zentral in einen großzügigen Flur mit einläufiger Treppe ins Obergeschoss. Nordwestlich befindet sich ein offen gestalteter Gemeinschaftsraum mit Koch-, Ess- und Wohnbereich. Die übereck geführte Glasfassade bietet Ausblick in den Garten und über den See. Zur anderen Seite sind drei Kinderzimmer aufgereiht.
Im Obergeschoss befindet sich auf der Seeseite eine Wohneinheit, die bei Bedarf als Einliegerwohnung genutzt werden kann. Gegenüberliegend sind zwei Schlafräume mit jeweils eigenem Bad sowie eine Sauna angeordnet. Platz zum Arbeiten ist am Ende des breiten Flurs.
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Holzrahmenbau mit karbonisierter Lärchenholzfassade
Das Wochenendhaus ist ein Holzrahmenbau mit hohem Vorfertigungsgrad. Sämtliche Wände bestehen aus vorgefertigten Elementen in Holzrahmenbauweise. Die Geschossdecken sind als Massivholzdecken ausgeführt. Für die Fassade kam eine 20 Millimeter starke, hinterlüftete Holzschalung aus sibirischer Lärche zum Einsatz. Das Holz wurde vor der Montage karbonisiert. Bei diesem Prozess des kontrollierten Verbrennens erhält die Oberfläche eine Art Konservierung, da die Holzzellen verdichtet werden. So ist das Holz vor Schimmelpilzen, Verwitterung, Fäulnis und Wasser geschützt. Auf Farbanstriche oder chemische Holzschutzmittel kann verzichtet werden.
Die Innenräume sind ebenfalls von Holz geprägt. Im zentralen Erschließungsbereich sind Wände und Decken mit Birkensperrholz bekleidet, dessen Oberfläche mit pigmentiertem Öl behandelt ist. Einen Kontrast dazu bilden die Schlafräume, die gespachtelt und hell gestrichen sind. Die massiven Holzbalken im Wohnraum bleiben sichtbar und unbehandelt.
Der Boden ist als geschliffener Sichtestrich ausgeführt, die
Schlafräume sind mit Teppichboden ausgestattet. Geheizt wird das
Haus über eine Wärmepumpe mit Erdsonde. Im Wohnbereich kann
ergänzend mit Holzöfen geheizt werden. Das begrünte Dach wirkt
einer Überhitzung der Innenräume im Sommer entgegen.
Bautafel
Architektur: Martin Schmitt Architektur, Berlin
Projektbeteiligte: Kastor HolzBauWerk, Wiebelsheim (Generalunternehmer); Mocopinus, Ulm (Fassade)
Bauherr/in: Privat
Fertigstellung: 2020
Standort: Brandenburg
Bildnachweis: Simon Menges
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