Trinkwassererwärmung mit Durchlauferhitzern
Funktionsprinzip und Arten
Im Durchlauferhitzer wird das Wasser direkt während des Durchströmens erwärmt, d.h. bei diesem Anlagentyp wird nur soviel Wasser erwärmt, wie auch tatsächlich verbraucht wird. Von Vorteil ist, dass nicht ständig temperiertes Wasser vorgehalten werden muss, nachteilig wirkt sich die zeitliche Verzögerung bis zum Erreichen der Solltemperatur an der Entnahmestelle aus.
Gallerie
Um Temperaturschwankungen zu glätten, arbeiten gute Durchlauferhitzer (elektrische wie gasbetriebene) mit einer elektronischen Regelung, die die Temperatur bei kleineren Schwankungen der Zapfmenge konstant halten kann. Kritisch ist das gleichzeitige Zapfen an mehreren Zapfstellen. Dabei wird häufig ein so großer Wassermassenstrom an warmen Trinkwasser gefordert, dass die Heizleistung der meisten Durchlauferhitzer nicht ausreicht, um das gesamte Wasser auf die gewünschte Temperatur zu erwärmen. In diesem Fall kommt es zu einem Absinken der Temperatur, was insbesondere beim Duschen unangenehm ist. Durchlauferhitzer, die den Wassermassenstrom drosseln können, um am Austritt des Erhitzers eine konstante Temperatur zu halten, lösen das Problem der schwankenden Temperatur an der Zapfstelle nur dann, wenn an der Zapfstelle kein kaltes Wasser zugemischt wird.
Elektro-Durchlauferhitzer
Warmes Wasser im direkten Durchfluss ohne Wartezeit ist das
wesentliche Merkmal von Durchlauferhitzern
(Durchflusswassererwärmern). Während das Trinkwasser den
Durchlauferhitzer durchströmt, wird es auf die eingestellte
Temperatur erwärmt. Dazu benötigen diese Warmwassergeräte hohe
Wärmeleistungen, um gleichzeitig mit der Entnahme die Wärme an das
kalt zufließende Trinkwasser übertragen zu können. Die pro Minute
zapfbare Warmwassermenge hängt daher von der Geräteleistung ab.
Eingesetzt werden sie vorwiegend dort, wo hoher Warmwasserkomfort
erwünscht ist, aber zentrale Speicherwassererwärmer bzw. Warmwasserspeicher
und lange Leitungswege unwirtschaftlich wären.
Elektro-Durchlauferhitzer erfordern einen starken Stromanschluss. Übliche Anschlussleistungen liegen zwischen 12 und 24 kW. Ein- und Ausschalten sowie die Regelung der eingestellten Temperatur erfolgen hydraulisch (z.B. durch Druckunterschied) oder elektronisch. Vorteile sind ihre kompakte Bauweise, die gute Regelbarkeit sowie der günstige Anschaffungspreis im Vergleich zu Gas-Durchlauferhitzern. Geeignet sind die Geräte auch für den Betrieb mit Solarspeicher. Demgegenüber steht der hohe Primärenergiebedarf im Vergleich zu Speichersystemen.
Gas-Durchlauferhitzer
Das durchlaufende Wasser wird mittels eines Gasbrenners unmittelbar
erwärmt. Betrieben werden können die Brenner mit Stadt-, Erd- oder
Flüssiggas. Die Geräte werden üblicherweise mit Nennleistungen von
8 bis 28 kW angeboten. Gezündet wird der Brenner piezo-elektrisch,
die Regelung erfolgt hydraulisch über den Wasserdruck bzw.
elektronisch.
Gas-Durchlauferhitzer werden meistens als wandhängende Geräte
ausgeführt und in Kombination mit einer Etagenheizung eingesetzt.
Im Vergleich zu Elektro-Durchlauferhitzern sind Gasgeräte nicht so
kompakt, dafür zeichnen sie sich durch geringeren
Primärenergiebedarf aus. Die vergleichsweise längere Startzeit
lässt sich komfortsteigernd durch einen integrierten Kleinspeicher
(0,5-10 Liter) kompensieren.
Fachwissen zum Thema
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