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Harte Bedachung

Die Unterscheidung von harter und weicher Bedachung kommt im Wesentlichen aus dem Brandschutz. Harte Bedachungen bestehen aus nicht brennbaren Baustoffen. Nach DIN 4102-4 Brandverhalten von Baustoffen und Bauteilen; Zusammenstellung und Anwendung klassifizierter Baustoffe, Bauteile und Sonderbauteile zählen die Dachabdichtung, Dämmschichten, Lichtkuppeln sowie andere Abschlüsse für Dachöffnungen zur Bedachung. Als hart gilt die Dachkonstruktion dann, wenn sie widerstandsfähig gegen Flugfeuer und strahlende Wärme ist.

In der DIN 4102-4 Kapitel 11 Sonderbauteile sind alle Bedachungen aufgeführt, die ohne eine Prüfung die Anforderungen an harte Bedachungen erfüllen (siehe Auflistung unten). Für andere Bedachungen ist eine Prüfung nach DIN 4102-7 Brandverhalten von Baustoffen und Bauteilen – Teil 7: Bedachungen; Anforderungen und Prüfungen erforderlich. Eine intensive Dachbegrünung gilt generell als harte Bedachung. Bei extensiven Begrünungssystemen ist die Widerstandsfähigkeit gegen Flugfeuer und strahlende Wärme nach DIN 4102-7 nachzuweisen.
 
Man kann sich an den bislang geltenden deutschen Baustoffklassen A (nicht brennbar) und B (brennbar) orientieren. Diese werden zukünftig jedoch von den europäischen Brandklassen A (kein Beitrag zum Brand) bis F (keine Leistung festgestellt) ersetzt, die das Brandverhalten oder den Beitrag des Baustoffes zum Brand beschreiben.

Im Rahmen der europäischen Harmonisierung wird es in Zukunft europäische Normen zur Klassifizierung und zur Prüfung von Bedachungen geben. Eine Vornorm (Entwurf) für die europäische Prüfnorm existiert bereits mit der DIN V ENV 1187 Prüfverfahren zur Beanspruchung von Bedachungen durch Feuer von außen.

In der DIN EN 13501-5 Klassifizierung von Bauprodukten und Bauarten zu ihrem Brandverhalten ist die Klassifizierung mit den Ergebnissen aus Prüfungen von Bedachungen bei Beanspruchung durch Feuer von außen festgelegt, welche entsprechend den vier Prüfverfahren nach ENV 1187 durchgeführt wurde. So entspricht der bauaufsichtlichen Anforderung „Widerstandsfähig gegen Flugfeuer und strahlende Wärme“ (harte Bedachung) die Klasse BRoof (t1), wobei t1 für das erste Prüfverfahren nach DIN V ENV 1187 steht. Die DIN EN 13501-5, welche seit Dezember 2005 gültig ist, existiert gleichwertig neben der DIN 4102-7.


Harte Bedachungen sind u.a.:

  • Dachziegel und Dachsteine
  • Bedachungen aus natürlichen und künstlichen Steinen
  • bestimmte bituminöse Abdichtungen
  • Bedachungen aus Metall
  • 5 cm Kiesschüttung über beliebiger Bedachung
Quelle: Brandschutzmaßnahmen für Dächer, Merkblatt für die Planung und Ausführung, VDS Verlag; DDH online, Themenfeld Brandschutz

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