Dachsteine
Dachsteine (auch Betondachsteine genannt) werden aus den Hauptbestandteilen quarzhaltiger Sand, Portland-Zement und Wasser hergestellt. Zusätze sind u.a. Gesteinsmehle (z.B. aus Hochofenschlacke) und Metalloxide. Als Erfinder des Betondachsteins gilt Adolph Kroher (1852-1892) aus Staudach im Chiemgau, der Ende des 19. Jahrhunderts Dachplatten aus mineralischem Zement herstellte.
Gallerie
Die verschiedenen Dachsteine werden mit speziellen
Fertigungsverfahren (Strang-Press-Verfahren) aus dem
„Beton-Mörtelteig“ geformt. Im Anschluss werden die
Formlinge in Trocknungskammern mehrere Stunden (zwischen 6
und 12 Stunden) bei 60°C und einer vierwöchigen Aushärtung an der
Luft getrocknet. Durch den kalten Abbund bleiben sie formbeständig.
Die höhere Passgenauigkeit stellt automatisch größere Anforderungen
an die Hinterlüftung. Anders als beim Ziegel kann die Luft nicht so
gut durch die Fugen in den Raum zwischen Dachpfanne und Unterspannbahn eindringen.
Die verschiedenen Farbtöne werden durch Beimischung von
Farbpigmenten erreicht, meistens auf Eisenoxidbasis. Engoben und
Glasuren sorgen für glänzende Oberflächen. Die Steine härten noch
nach, dadurch werden sie, je länger sie auf dem Dach liegen,
härter. Diese Eigenschaft macht Dachsteine langlebig. Führende
Hersteller geben Garantien von 30 Jahren auf ihre Produkte, diese
gilt auch für die Frostbeständigkeit.
Es werden sowohl falzlose flache Formen, wie z.B. Schindeln und
Biberschwänze angeboten (für Dachneigungen >30°), als auch
gefalzte Formen. Beim ebenen Betondachstein sichert eine doppelte
Seitenverfalzung die dauerhafte Abführung des Regenwassers. Die
Verlegung erfolgt meist im Verband bei einer Regeldachneigung von 30°, ist aber ab einer
Dachneigung von 10° möglich. Mit einer Rohdichte
von etwa 2.300 kg/m³ sind Dachsteine schwerer als Dachziegel.