Betriebshof Deckerstraße in Stuttgart
Holzkonstruktion auf einer Basis aus Recyclingbeton
Um am ehemaligen Standort des Tiefbauamtes im Stuttgarter Stadtteil Bad Cannstadt mehr Platz zu schaffen für die Büros des Garten- und Friedhofamtes, erweiterten asp Architekten das Gelände auf einem Baugrundstück an der Deckerstraße. Aufgrund der stark genutzten Bahnstrecken im Süden und Osten waren Lärmschutz, städtebauliche Figur und Einbindung in das Umfeld besonders wichtig. Die Planenden entwickelten die Idee einer „nutzbaren Gartenmauer“, um unterschiedliche Nutzungen und Bauteile zu verbinden und den Lärm gegenüber einem angrenzenden Wohngebiet zu minimieren.
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Sockel und Mauern aus Recyclingbeton
Die Gartenmauer wirkt in Verbindung mit den Geschossdecken als optische und schalltechnische Abgrenzung zur Bahntrasse; ihre Struktur ermöglichte zudem den Erhalt großer Laubbäume auf dem Gelände. Die Mauer und ein Sockelbau bestehen aus Recyclingbeton – sie haben eine solide Wirkung. Die integrierte Garage und die Werkstatt dienen als Basis der aufgesetzten Holzkonstruktion. Vom Hof aus ist eine Regalstruktur ablesbar, mit Fächern, die unterschiedlich gefüllt sein können. Durch vorgefertigte Element aus Holz entstehen Vor- und Rücksprünge.
Den Hauptzugang zum Areal bildet eine breite Rampe, über die man auf den zweieinhalb Meter tiefer liegenden Betriebshof gelangt. Eine zweite Rampe führt weiter zu den anderthalb Meter höher liegenden Parkplätzen auf dem Dach des Außenlagers.
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Holz für die Verwaltung und Sozialräume
Der Haupteingang zur Verwaltung befindet sich unterhalb des neuen Gebäuderiegels, der von der Bahnstrecke aus wahrnehmbar ist. Auch der Mitarbeiterraum erhebt sich oberhalb des Betonsockels. Heimisches Holz an der Fassade und im Innenraum schafft einen warmen Kontrast und macht die sozialen Funktionen der Räume von außen sichtbar. Das erste Obergeschoss des neuen Hauptgebäudes ist zum Hof gerichtet: Es beherbergt Sozialräume und eine Kantine mit Terrasse. Im zweiten Obergeschoss befinden sich die Büros, Besprechungsräume und Schulungsräume mit Blick auf das gesamte Firmengelände.
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Ein großer Teil der Dachfläche ist begrünt. Bei der Konstruktion wurde darauf geachtet, dass die unterschiedlichen Komponenten möglichst leicht zu trennen sind und sauber recycelt werden können.
Flachdachaufbau
Eine stabile Holzkonstruktion trägt das Warmdach. Eine robuste OSB-Platte dient als Untergrund für die Dampfsperre. Die Grund- und Gefälledämmung besteht aus hochwertiger Mineralwolle, die für eine effektive Wärmedämmung sorgt. Die untere Abdichtungslage bildet eine Bitumendampfsperre, während die obere Abdichtungslage aus einer langlebigen, hochwärmestandfesten Schweißbahn mit Durchwurzelungsschutz besteht. Darüber ist ein Kiesstreifen als zusätzlicher Schutz angeordnet. Bei der Extensivbegrünung soll der Pflanzenwuchs begünstigt werden durch ein Drain- und Speicherelement, auf welchem das Filtervlies liegt und darauf die eigentliche Pflanzenerde mit Sedumsprossen.
Bautafel
Architektur: asp Architekten, Stuttgart
Projektbeteiligte: asp Architekten (Freianlagen); wh-p Beratende Ingenieure, Stuttgart (Tragwerk); Ingenieurgesellschaft Hetzel, Schwäbisch Gmünd (TGA Planung); Hochbauamt Stuttgart (Projektsteuerung); Bayer Bauphysik Ing. Gesellschaft, Fellbach (Bauphysik); Ingenieurbüro Wörtz, Pforzheim (Elektro-Planung); Trias, Stuttgart (Brandschutz); Bauder, Stuttgart (Hersteller Abdichtungssystem und Gründachaufbau)
Bauherr/in: Landeshauptstadt Stuttgart
Fertigstellung: 09/2022
Standort: Deckerstraße, Stuttgart
Bildnachweis: Zooey Braun
Fachwissen zum Thema
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