Fenestella
Fensterchen als Sichtluke und Guckloch
Fenestella ist die Verkleinerungsform vom Lateinischen fenestra und bedeutet übersetzt Fensterchen. Der Begriff bezeichnet inzwischen diverse kleine und kleinste Fenster, von klitzekleinen Dachluken bis zu bullaugenähnlichen Gucklöchern. Ursprünglich hatte eine Fenestella die spezifische Bedeutung als ein Fenster im sakralen Kontext. Mit dem Mailänder Edikt aus dem Jahr 313, einer Vereinbarung zwischen dem weströmischen Kaiser Konstantin I. und dem oströmischen Kaiser Licinius, endete die Christenverfolgung. Es begann eine Verehrung von christlichen Märtyrern und Heiligen und deren Gräbern und Reliquien und damit auch eine architektonische Formfindung für diese Zeremonien und religiösen Räume.
Gallerie
Ein sehr kleines Fenster ermöglichte den Blick nach innen
beispielsweise in eine Krypta, in eine abgetrennte Nische in einer
Kirche oder auch in eine Grotte. Das Innere selbst blieb so
geschützt. Während bestimmter ritueller Zeremonien wurden
Weihrauch, Votivgaben und auch Münzen durch die Fenestella in das
Innere gegeben. Manchmal erhielt das kleine Fenster zusätzlich
verschließbare Türchen mit Silber- oder Goldüberzug und
Zierbeschlägen als symbolischen Schutz. In der Kunst- und
Baugeschichte finden sich Belege, dass die Schlüssel zu diesen
Türchen beispielsweise vom Papst nur an ausgewählte Menschen
ausgegeben wurden, denen damit eine ehrenhafte Anerkennung gewährt
wurde, vergleichbar mit der heutigen Verleihung von Orden.
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