Firmensitz Fondaction in Québec
Die Nutzer*innen im Fokus
Den Hauptsitz der kanadischen Beteiligungsgesellschaft Fondaction in Montreal haben die Architekt*innen von Chevalier Morales kürzlich renoviert und den Anforderungen an zeitgemäße Arbeitsorte angepasst. Nun überzeugt der Bau mit einem Smart-Building-Konzept, das den Komfort für Nutzer*innen ebenso erhöht wie die Energieeffizienz im Gebäudebetrieb.
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Nutzungsorientiertes Design
Das rechteckige, zweigeschossige Gebäude mit grauer Fassade wirkt von außen unscheinbar. Es birgt seit dem Umbau helle und offene Büroräume mit Wänden, Decken, Böden und Möbeln in Weiß- und Beigetönen. Vereinzelte Einbauten aus Holz und große Zimmerpflanzen brechen die monochrome Gestaltung auf. Im Zentrum des offenen Grundrisses befindet sich ein Atrium, das über ein großzügiges Oberlicht reichlich Tageslicht erhält. Die Galerie des ersten Obergeschosses ist zum Atrium hin vollflächig verglast. So sind die beiden Bereiche akustisch getrennt, ohne dabei Licht und Blicke abzuhalten.
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Als Reaktion auf die wachsende Beliebtheit hybrider Arbeitskonzepte sind die Büroplätze modular und flexibel nutzbar. Sie sind nicht zugewiesen, sodass Mitarbeiter*innen ihre Umgebung je nach Bedarf belegen können. Neben Räumen für das konzentrierte Arbeiten, stehen außerdem Besprechungsräume, Lounges, Entspannungszonen und Gemeinschaftsbereiche zur abteilungsübergreifenden Arbeit zur Verfügung. Die Durchgangsflächen sind großzügig dimensioniert, um Begegnungen zwischen Kolleg*innen Raum zu geben. Auf der Dachterrasse lässt sich bei gutem Wetter sogar im Freien arbeiten, im Schatten von Sonnensegeln.
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Komfort durch automatisierte Funktionen
Der neue Grundriss stellt die Erfahrung der Büroleute in den Vordergrund. Zusätzliche Erleichterungen bringt die eingesetzte Gebäudesystemtechnik mit sich: Sie optimiert den Energieverbrauch und vereinfacht die Steuerung von Gebäudefunktionen. Integriert ist unter anderem ein CO2-Sensor, der die Kohlenstoffkonzentration in der Luft misst und bei Bedarf Frischluft einlässt. Zur Behaglichkeit der Nutzer*innen trägt zudem die ausgeklügelte Beleuchtung nach dem Prinzip Human Centric Lighting bei: Farbtemperatur und Helligkeit des Lichts verändern sich dynamisch über den gesamten Tag. Auf diese Weise wird der natürliche Tageslichtverlauf nachgebildet, was sich positiv auf den zirkadianen Rhythmus, sprich die innere Uhr, auswirkt.
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Für mehr Effizienz sorgt ein Energiemanagementsystem, das die zentrale Steuerung und Überwachung des Verbrauchs erlaubt. Es verfügt über eine sogenannte Lastabwurf-Funktion: Diese sorgt dafür, dass bei hoher Stromnachfrage oder eingeschränkter Energieversorgung bestimmte Geräte automatisch abgeschaltet oder in ihrer Leistung reduziert werden. So lassen sich Stromnetzüberlastungen vermeiden und Energiekosten senken.
Für Heizung und Kühlung setzten die Beteiligten hocheffiziente, aerothermische Systeme und eine Luftaufbereitungsanlage mit einem Wirkungsgrad von rund 90 Prozent ein. Auch der Rohstoffknappheit trägt der Umbau Rechnung: Einige Materialien stammen aus einem früheren Rückbau und erhielten im Bürogebäude nun ein zweites Leben. -si
Bautafel
Architektur: Chevalier Morales, Montréal
Projektbeteiligte: Pageau Morel, Montréal (Elektrotechnik, Gebäudeautomation); Latéral, Montréal (Tragwerksplanung); Gravitaire, Montréal (Bauingenieurwesen); WSP, Montréal (Akustik, Geotechnik, Beratung); Vertuose, Montréal (Landschaftsgestaltung, Vegetation)
Bauherr*in: Fondaction, Québec City
Fertigstellung: 2024
Standort: 2175 Boulevard de Maisonneuve E bureau 103, Montréal, Kanada
Bildnachweis: Chevalier Morales
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