Brandschutz in Hochhäusern
Feuertrutz Network, Köln 2023
1. Auflage, 176 Seiten, Format 21,0 x 29,6 cm, broschiert
Preis: 76,00 EUR
ISBN 978-3-86235-473-3
Die Planung von Hochhäusern ist herausfordernd: Statik, Erdbebensicherheit, Brandschutz und auch die Terrorsicherheit sind nur einige Faktoren, die zu beachten sind. Brennende Hochhäuser sind zwar äußerst selten – sie ziehen jedoch große mediale Aufmerksamkeit an. In der jüngsten Vergangenheit waren die Bilder des brennenden Grenfell Towers in London tagelang in den Medien präsent. Sie schürten eine Debatte um den Brandschutz von Hochhäusern.
Michael Rost und Tim-Michael Romahn vermitteln in ihrem Fachbuch Brandschutz in Hochhäusern einen umfassenden Überblick zum Thema. Deutschland verfügt im Vergleich zu anderen Industrienationen über besonders leistungsstarke Feuerwehren sowie umfangreiche Vorschriften und Regelwerke mit Bezug zum Hochhausbau. Insbesondere die Muster-Hochhaus-Richtlinie (MHHR) beschäftigt sich explizit mit dieser Art Sonderbau. Sie beschreibt Anforderungen und Lösungen für den baulichen und betrieblichen, besonders aber für den anlagentechnischen Brandschutz von Hochhäusern, also Gebäuden, bei denen der Fußboden eines Aufenthaltsraums mehr als 22 Meter über der festgelegten Geländeoberfläche liegt. Als Hochhäuser gelten also nicht nur „Wolkenkratzer”, sondern viele weitere, deutlich kleinere Gebäude.
Die Gebäudehöhe in Verbindung mit einer großen Personenzahl birgt Gefahren. Die Rettung von Menschenleben durch den vorbeugenden wie auch abwehrenden Brandschutz erfordert besondere Maßnahmen. Die Fluchtmöglichkeiten aus dem Gebäude hinaus wie auch die Wege der Einsatzkräfte ins Gebäude hinein konzentrieren sich auf die Treppenhäuser. Die Rettung von Menschen über Fenster oder Balkone und Dachterrassen ist meist nicht gegeben.
Das Fachbuch beleuchtet die unterschiedlichen, sich teils überlagernden Anforderungen. Bereits die Einführung liest sich spannend – über die Historie der Hochhäuser und deren Brandschutz, Brandereignisse und deren Analyse sowie internationale Unterschiede bei rechtlichen Vorgaben. Die Analyse u.a. des Brandereignisses am Grenfell Towers zeigt, wie verheerend Defizite im vorbeugenden, baulichen, anlagentechnischen und abwehrenden Brandschutz insbesondere in Kombination sein können. Das Fehlen eines zweiten Rettungswegs, brennbare Fassadenmaterialien und fehlende Sprinkleranlagen sind nur einige Ursachen des Unglücks.
Die Analysen beispielhafter Hochhausbrände bilden den Ansatz weiterer Inhalte. Nach Darstellung der baurechtlichen Anforderungen (insbesondere der MHHR) wird detailliert und nachvollziehbar auf brandschutzrelevante Besonderheiten eingegangen sowie auf Anforderungen an den Feuerwiderstand von Bauteilen. Varianten für Rettungswege sind beispielhaft aufgeführt, technische Maßnahmen zur Brandentdeckung (automatische Brandmeldezentralen BMZ), Rauchwarnmelder und Löscheinrichtungen wie Sprinkleranlagen dargestellt.
Die Brandschutzliteratur ist um einen wichtigen Baustein ergänzt: Fundiert und inhaltlich überzeugend, mit einem klar erkennbaren roten Faden, grafisch gut aufbereitet und letztlich auch: spannend zu lesen. Eine Empfehlung für jeden Planer wie auch für Studierende und Absolventinnen.
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