Vorbeugender Brandschutz in der Gebäudeplanung
Vom Entwurf zum Brandschutzkonzept
Springer Vieweg Verlag, Wiesbaden 2021
1. Auflage, 340 Seiten mit 30 s/w und 96 farb. Abb.; Format 16,8 x 24 cm, Softcover
Preis: 32,99 EUR
ISBN 978-3-658-34931-8
„Es entspricht der Lebenserfahrung, dass mit der Entstehung eines Brandes praktisch jederzeit gerechnet werden muss. Der Umstand, dass in vielen Gebäuden jahrzehntelang kein Brand ausbricht, beweist nicht, dass keine Gefahr besteht, sondern stellt für die Betroffenen einen Glücksfall dar, mit dessen Ende jederzeit gerechnet werden muss!“ Oft zitiert, bringt es ein Urteil des Oberverwaltungsgerichts Münster aus dem Jahr 1987 (Az.: 10 A363/86 vom 11.12.1987) auf den Punkt: Das Thema Brandschutz ist grundsätzlich immer und bei allen Bauvorhaben adäquat zu berücksichtigen.
Was „adäquat“ bedeutet, kann der Autor des Fachbuchs Vorbeugender Brandschutz in der Gebäudeplanung Claus Lange sicherlich beurteilen. Mit über 40 Jahren Berufserfahrung bei der Feuerwehr (viele davon in leitender Funktion), und mittlerweile – obwohl im Ruhestand – als Lehrbeauftragter an der Fakultät für Architektur und Landschaft der Leibniz Universität Hannover, verfügt er über umfangreiche Kenntnisse praktischer und theoretischer Art. Sein Werk ist Lehrbuch und Praxisratgeber zugleich.
Als „Werkzeugkasten“ für den Berufsalltag in der Planung und Bauüberwachung gliedert es sich in die Bereiche Vorbeugender Brandschutz (baulicher, technischer und organisatorischer Brandschutz) sowie Abwehrender Brandschutz (hauptsächlich durch Erst- bzw. Brandschutzhelfer und die Feuerwehren gewährleistet). Systematisch sind die „Werkzeuge” des Brandschutzes aufgeführt: beginnend mit den rechtlichen Grundlagen wie öffentlichem und privaten Baurecht, Musterbauordnung, Gebäudeklassen und deren Anforderungen an den Brandschutz, die (oftmals vernachlässigte) Muster-Verwaltungsvorschrift Technische Baubestimmungen, das Baugenehmigungsverfahren und die Rolle der Feuerwehren.
Thematisiert werden die Feuerwiderstandsklassen von Bauteilen ebenso wie Flucht- und Rettungswege, die technische Ausstattung wie Brandmelde- und Löschanlagen, die Organisation der Feuerwehr und deren Anforderungen an Aufstell- und Bewegungsflächen. Sonderbauten wie Schulen, Industrie- und Lagergebäude, Industriestätten und Hochhäuser werden behandelt. Dem Thema Holzbau ist ein eigenes Kapitel gewidmet, ebenso wie dem Brandschutz in Verbindung mit Barrierefreiheit.
Nach der Gefährdungsbeurteilung geht es schließlich um die Hauptaufgabe im Zuge des Entwerfens oder eines Sachverständigen: die Erstellung eines fundierten, tragfähigen und praxistauglichen Brandschutzkonzeptes. Planende sollen grundsätzlich für die Belange des Brandschutzes sensibilisiert werden.
Geballtes Wissen in Theorie und Praxis – so lässt sich das Werk treffend beschreiben. Es folgt einem systematischen Aufbau, ist übersichtlich und verständlich geschrieben, die Inhalte sind durch Tabellen, Diagramme und Grafiken veranschaulicht. Wem das nicht reicht, der findet am Ende jedes Kapitels eine Literaturliste. Ein ganz hervorragendes, unbedingt empfehlenswertes Fachbuch!
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