Hansruedi Scheller – Signaletikpionier
Triest Verlag, Zürich 2024
1. Auflage, 124 Seiten, 176 Abbildungen, Format 19 × 21 cm, Softcover
Preis: 39,00 EUR
ISBN 978-3-03863-078-4
Der Begriff „Signaletik“, hierzulande wenig geläufig, bezeichnet die grafische Wegeführung, Beschilderung, Kennzeichnung und dergleichen zur Orientierung von Menschen innerhalb und außerhalb von Gebäuden. Die Thematik ist auch in Bezug auf den Brandschutz bedeutsam: bei Feuerwehrplänen beispielsweise oder der Beleuchtung und Beschilderung unter Sicherheitsaspekten. Auch in der Musterbauordnung sowie Verordnungen und Richtlinien sind Anforderungen zur Beleuchtung und Beschilderung von Flucht- und Rettungswegen enthalten. Dass abseits solcher Vorschriften reichlich Spielraum für grafisch anspruchsvolle Leitsysteme in Gebäuden existiert, zeigt das Buch Hansruedi Scheller – Signaletikpionier von Ruedi Weidmann und Thomas Bruggisser auf wunderschöne Weise.
Der 2007 verstorbene Schweizer Grafiker Hansruedi Scheller gilt als Pionier der Signaletik. Er hinterließ ein beeindruckendes Werk von Beschriftungen, Bemalungen und Wegeleitsystemen für rund 230 Großbauten in der Schweiz. In den 1970er- und 80er-Jahren wurden große Bauten so komplex, dass Architekten nicht mehr ohne grafische Unterstützung auskamen. Es sind Gemeinde-, Sport- und Einkaufszentren, Schulhäuser, Spitäler, Hallenbäder, Wohnsiedlungen, Parkhäuser, Kasernen und Konferenzhotels, oftmals von renommierten Architekturbüros entworfen, die Scheller mitgestaltete.
Beim Durchblättern wird deutlich, wie hochwertig, mit welcher Sorgfalt und Detailliebe er arbeitete. Vermeintlich pragmatischen Beschriftungen und Beschilderungen verlieh er eine Qualität, welche sie zu einem selbstverständlichen Bestandteil der Architektur werden ließ. Die mühelose Lesbarkeit seiner grafischen Sprache analysiert das Kapitel „Schellers Grundregeln für Wegleitsysteme”: Ganz im Sinne des Gestalters wohltuend schlicht und prägnant auf den Punkt gebracht. Dass Wegepfeile nie zum Text weisen, sondern von diesem wegführen, dass Nummerierungen von Räumen in Bewegungsrichtung der Nutzenden erfolgen, dass der Standort auf einem Lageplan grundsätzlich unten ist, und der Plan zeigt, was vor einem liegt – all das erschließt sich auf einen Blick; gerade im Vergleich zu anderen Lösungsmöglichkeiten.
Das beeindruckende Buch über das Lebenswerk eines
Ausnahmegrafikers, der sich auf ein kleines Fachgebiet
spezialisiert hat, ist unbedingt empfehlenswert – als Inspiration
für alle Planer, die über den Tellerrand der DIN-Normen, Regelwerke
und Vorschriften hinausschauen wollen und gestalterischen Mehrwert
durch die Integration von Signaletik in ihrem Architekurkonzept
anstreben.
Inhalt:
- Zu diesem Buch
- Plötzlich diese Unübersichtlichkeit
- Das Atelier Scheller – Signaletik avant la lettre
- Gespräch mit Esther und Rudolf Guyer
- Schellers Grundregeln für Wegleitsysteme
- Verbands- und Firmensignete
- Liste der Signaletikaufträge
Tipps zum Thema
Surftipps
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