Konferenzpavillon in Weil am Rhein
Reduktion und Perfektion mit japanischer Proportion
Der zweigeschossige Pavillon von Tadao Ando in Weil am Rhein wurde 1989-93 errichtet. Er besteht aus Riegeln unterschiedlicher Größe, die die Konferenzräume aufnehmen. Diese Riegel sind um eine zentrale Rotunde angeordnet, die als Gelenk fungiert. Ein eingegrabener Hof dient als Außenraum der Anlage.
Gallerie
Eine lange, um 90 Grad abknickende Betonwand dramatisiert den Eingang des Gebäudes. Die Rotunde verfügt über zwei Treppen, die in einen engen und einen weiten Raum führen und die vertikale Erschließung sichern. Der äußere Umgang an der Rotunde erschließt einen Konferenzraum durch einen überdeckten Außenraum.
Beton
Die tragende Innenschale des Baus ist als 17,5 cm starke Wand
ausgebildet und wurde zweihäuptig geschalt. Die Außenwände bestehen
aus zwei solcher Schalen mit einer 5 cm dicken Kerndämmung aus
PU-Schaum. Die äußere Schale wurde einhäuptig geschalt. Es kam ein
B25-Beton zum Einsatz.
Die Wandoberflächen sind generell in Sichtbeton mit einem Schalungsbild in Proportion japanischer Tatami-Matten (180 x 90 cm) ausgeführt. Die Schalplatten bestanden aus Kunststoff beschichteten Mehrschichtplatten in 21 mm Dicke. Die Forderung nach flächenbündigen Schaltafelstößen wurde durch eine Kombination von sichtbarer Nagelung an den Rändern und unsichtbarer Befestigung erreicht. Die notwendige Zahl der Ankerlöcher ist weitaus geringer als die tatsächlich ausgeführte: Um das geforderte Schalbild zu erreichen wurden einige Blindlöcher gesetzt.
Bautafel
Architekten: Tadao Ando (Osaka/J)
Projektbeteiligte: GPF & Associates (Ausführung); Johannes C. Schumacher (Tragwerksplanung)
Bauherr: Firma Vitra, Weil am Rhein
Fertigstellung: 1993
Standort: Fimengelände Vitra, Weil am Rhein
Bildnachweis: Michaela Boguhn, Berlin
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