Co-Working- und Event-Space in Berlin

Neue Ideenschmiede im alten Postgebäude

Von außen lässt das ehemalige Postgebäude aus rotem Backstein im Berliner Bezirk Kreuzberg nicht vermuten, dass sich im Inneren unter anderem eine neue Ideenschmiede befindet. Das Spielfeld Digital Hub bietet sowohl etablierten Unternehmen als auch Start-Ups, die sich mit dem Thema digitale Transformation beschäftigen, Raum zum Arbeiten und Netzwerken. Nach den Plänen des jungen Berliner Architekturbüros LXSY Architekten wurde das mittlere Drittel im Erdgeschoss des fünfgeschossigen, denkmalgeschützten Gebäuderiegels in ein modernes Co-Working und Event-Space gewandelt. Die Zonierung der 1.000 Quadratmeter umfassenden Räumlichkeiten, die Oberflächengestaltung und die Materialauswahl machen sowohl konzentriertes Arbeiten als auch regen Austausch möglich.

Gallerie

Für jeden Bedarf ein Arbeitsplatz

Der Grundriss des Co-Working Space hat die Form eines langgezogenen Rechtecks, an dessen nördlicher Längsseite der Baukörper in der Mitte polygonal vorspringt: die ehemalige Schalterhalle. Im Zentrum der südlichen Längsseite befindet sich der Haupteingang, der geradewegs in das neue sechseckige Foyer führt. In der Gebäudehälfte westlich des Foyers befindet sich der allgemein zugängliche Bereich. Hier finden ein Café, Meetingräume, Flex Co-Working Flächen sowie ein Loungebereich mit hölzernen Sitzstufen Platz. Das Herzstück dieses Bereichs ist ein  Bartresen, der durch rote Fliesen im Zickzack-Profil besonders ins Auge fällt. Über eine ins Untergeschoss führende Treppe gelangt man zu den Toiletten, der Garderobe und zu Lagerflächen.

Die östliche Gebäudehälfte beherbergt entlang der Außenwände sogenannte Corporate Studios – kleinere Büroräume, die temporär an externe Firmen vermietet werden. Neben den fünf Büros befinden sich hier ein Workshop- und Seminarraum, ein großer und ein kleiner Konferenzraum sowie eine Teeküche. Die Erschließungsflächen zwischen den Büros sind von den Architektinnen als Orte der Kommunikation geplant worden. In Telefonkabinen, die mit Birkenholz verkleidet sind, und in Besprechungsnischen können Gespräche geführt werden, während in den Büros Ruhe zum Arbeiten herrscht.

Verbindung von Alt und Neu

Das Gestaltungskonzept wurde in enger Kooperation mit dem Denkmalschutz erarbeitet. Ausgewählte historische Elemente sind in den Entwurf eingeflossen. So wurde beispielsweise die ursprüngliche Farbgebung in dem neuen Design aufgegriffen. Außerdem wurden die Unterzüge freigelegt, sodass die Tragstruktur des Gebäudes zum Vorschein kommt. Besondere Sensibilät war bei dem Umbau der ehemaligen Postschalterhalle gefragt, die sich in dem vorspringenden Gebäudeteil an der nördlichen Längsseite befindet. Die Schalterhalle wurde von den Planerinnen in einen großen oktagonalen Veranstaltungsraum mit Bühne und einen umlaufenden Gang unterteilt. Der äußere Gang ist für Break-Out-Areas vorgesehen, in denen Workshops durchgeführt werden können. Mit Vorhängen in verschiedenen Blautönen kann dieser Bereich flexibel unterteilt werden.

Akustik: Textilien und räumliche Zonierung

Durch nahezu alle Räume zieht sich eine Konstruktion aus stählernen, feuerroten Schienen, die an die Markierungen in einer Sporthalle erinnert und somit den Namen des Co-Working Space spielerisch aufgreift. Die Stahlkonstruktion dient sowohl als Designelement als auch der Befestigung von Vorhängen, die zu einer verbesserten Raumakustik beitragen. Im Café und im Veranstaltungsraum kommen akustisch wirksame Vorhangstoffe mit einem Schallabsorptionsgrad von αw 0,60 zum Einsatz, die in den stark frequentierten Bereichen für ein angenehmes akustisches Klima sorgen. Die Vorhänge mit strukturierter Oberfläche fungieren zudem als flexible Raumteiler und als Sichtschutz. 

Die Arbeits- und die Kommunikationszonen sind klar voneinander abgegrenzt. Perforierte Akustik-Plattendecken im Café und in den Konferenzräumen tragen dazu bei, dass störender Lärm nicht in die Arbeitsbereiche vordringen kann. In den Team-Spaces und in den Meeting-Räumen setzten die Planerinnen zudem auf eine akustisch wirksame Oberflächengestaltung der Wände. In den Telefonboxen und Besprechungsnischen sorgt ein anthrazitfarbener Faserverbundstoff für Geräuschminderung und erhöhte Sprachverständlichkeit. Die an Filz erinnernde Optik und Haptik des Verbundstoffes tragen dazu bei, dass durch seinen Einsatz auch gestalterisch Akzente gesetzt werden. -np

Bautafel

Architektur: LXSY Architekten, Berlin
Projektbeteiligte: Studio De Schutter, Berlin (Lichtplanung); Daniel Peters Raumlösungen, Berlin (Tischlerei); Elektrotechnik Elaro, Berlin (Elektro); Ferrotec, Berlin (Stahlbau); Kabus, Berlin (Sanitär); os-os office solutions, Berlin (Glaserei); Unique Factory, Berlin (Vorhänge und Vorhangschienen); Wexim, Berlin (Möbel); Mandal Spezialsysteme, Berlin (Trockenbau, Boden, Malerarbeiten); B.I.N.S.S., Berlin (Brandmeldeanlage)
Bauherr/in: Spielfeld Digital Hub, Berlin
Fertigstellung: 2019
Standort: Skalitzer Str. 85/86, 10997 Berlin
Bildnachweis: www.ishootbuildings.com, Berlin

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