_Gebäudetechnik
Aufgaben der Raumlüftung
Behaglichkeit sicherstellen und Bauschäden verhindern
Die Ziele der Raumbelüftung bestehen im Wesentlichen darin die Behaglichkeit in den Räumen sicherzustellen und Bauschäden durch Kondensatausfall zu vermeiden. Konkret bedeutet dies, dass zumindest Schadstoffe, Gerüche, Feuchtigkeit und Wärme durch die Lüftung abgeführt werden müssen. Diese Stoffgruppen reichern sich innerhalb des begrenzten Luftreservoirs „Raum“ schnell an. Die Geschwindigkeit hängt dabei sowohl vom Volumen des Raumes als auch von der Höhe der Stofflast, d.h. üblicherweise von der Belegungsdichte, ab.
Gallerie
Schadstoffabfuhr
Zu den Schadstoffen zählen sowohl Emissionen aus Oberflächen wie
Möbel und Bodenbeläge als auch durch Atmung bedingte
CO₂-Emissionen. Die am Arbeitsplatz zulässigen
Konzentrationsgrenzwerte werden durch die Technischen Regeln für
Gefahrstoffe 900 (TRGS 900) der Bundesanstalt für
Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin festgelegt. Ein anerkannter,
jedoch nicht in jedem Fall behördlich geforderter Grenzwert ist
beispielsweise der Pettenkofer-Wert.
Geruchsabfuhr
Zu dieser Kategorie zählen olfaktorisch, d.h. durch den
Geruchssinn, wahrnehmbare Verunreinigungen der Atemluft. Ausgelöst
werden diese ebenfalls durch Emissionen aus Raumoberflächen und
zusätzlich durch Körpergeruch oder z.B. Zigarettenrauch. Die
empfundene Luftqualität wird in Dezipol (von pollution) und die
Geruchsquelle in Olf (von olfaktorisch) dargestellt. Die
Verunreinigungslast einer Person der Aktivitätsstufe I (sitzende
Tätigkeit) beträgt dabei 1 Olf und führt bei einer Lüftungsrate von
36 m³/h zu einer Luftqualität von 1,0 Dezipol (mittlere bis hohe
Luftqualität).
Feuchteabfuhr
Feuchtigkeit in Gebäuden entsteht durch verschiedene innere oder
äußere Quellen. Bedingt durch diese Quellen liegt der absolute
Feuchtegehalt innerhalb eines Gebäudes immer höher als in der
Außenluft (Ausnahme möglich bei geringen Feuchtequellen und hoher
Feuchteabsorption der Raumoberflächen). Da das Gasgemisch Luft nur
eine bestimmte – von der Lufttemperatur abhängige – Menge
Wasserdampf aufnehmen kann, wird der Feuchtegehalt auch durch die
relative Luftfeuchte beschrieben. Sie stellt den „Ausnutzungsgrad“
für die Feuchteaufnahme der Luft dar. Je nach Oberflächenmaterial
kann eine relative Luftfeuchte von ca. 75% bereits zur Bildung von
Schimmelpilz führen.
Wärmeabfuhr
Wärmequellen entstehen durch die Abwärme elektrischer Geräte, durch
Personen, durch absorbierte Solarstrahlung oder absorbiertes
Kunstlicht. Die natürliche Abfuhr von Wärme entsteht durch Transmission, Abstrahlung und Konvektion,
wobei unter dieser Auswahl die Lüftung den schnellsten und somit
effektivsten Wärmetransport darstellt.
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