Münchner Rückversicherung
Großformatiges Deckensystem mit faserfreiem Akustikputz
Der Neubau der Münchner Rückversicherung liegt zwischen einer
westlich gelegenen Wohnbebauung und der östlichen Anschlussbebauung
der Swiss Life-Versicherung am Mittleren Ring in München. Er setzt
sich aus mehreren Bauteilen zusammen: Hochhaus, Erschließungshalle,
Flachbau und Tiefgarage.
Zusammen mit dem geplanten Langenscheidt-Haus soll das Hochhaus ein
Tor für den Mittleren Ring und zur nördlichen Stadteinfahrt
ausbilden. Bei einer Höhe von 85 Metern verfügt es über zwei
Tiefgeschosse, drei aufgeständerte Luftgeschosse, 20 Regelgeschosse
und ein Archivgeschoss.
Gallerie
In dem zweigeschossigen Verbindungsbau, der als Kupplungselement zum anschließenden Flachbau fungiert, hat ein großzügiges Foyer zur Haupterschließung des Hochhauses Platz gefunden. Der sechsgeschossige, zweihüftige Flachbau wird durch drei Kernbereiche gegliedert, die zur Promenade kleinere Eingangshallen ausbilden. Im Erdgeschoss sind Laden- und Gastronomieflächen vorgesehen, die sich zur Promenade öffnen. Einheitliche Gestaltungsprinzipien wie Schichtung, Oberflächenausbildung und Materialwahl fügen den Gebäudekomplex zu einem gut lesbaren Ensemble zusammen. Die Fassaden sind geprägt durch eine changierende metallische Haut, die sich aus lichtbrechenden, lichtleitenden, absorbierenden und reflektierenden Oberflächen zusammensetzt.
Akustik
Im Inneren des Hauses befindet sich ein rund 400 m² großer
Veranstaltungssaal. Die abgehängte Decke mit Weitspannträgern nimmt
die verschiedenen Stränge der Haustechnik auf: Lüftungskanäle und
Versorgungsleitungen liegen im Hohlraum der Zwischendecke, die
raumseitige Fläche hat die Akustik zu regulieren. Hier sind auch
kreisrunde, bis zu sechs Meter im Durchmesser große Kalotten in die
Decke integriert, die den Saal indirekt beleuchten. Ein faserfreier
Akustikputz dient als Schlussbeschichtung des Deckensystems, das in
einer Größe bis zu 200 m² fugenlos verarbeitbar ist. Seine
offenporige Struktur lässt den Luftschall ungehindert in die Platte
und in den dahinter liegenden Deckenhohlraum eindringen - der
Großteil der Schallenergie wird dort absorbiert. Reflexionen können
so vermieden und ein halliger Charakter ausgeschlossen werden.
Mit dem gleichen System wurden auch Flure, Treppenhäuser und das Foyer des Bürohauses ausgestattet.
Bautafel
Architekten: Allmann Sattler Wappner, München
Projektbeteiligte: StoVerotec, Lauingen/Donau (Akustikdecke)
Bauherr: MEAG Real Estate Management GmbH (Investor), Münchner Rückversicherung (Nutzer)
Fertigstellung: 2003
Standort: Schenkendorfstraße, München
Bildnachweis: StoVerotec, Lauingen