Kindertagesstätte in Berlin
Schallabsorbierende Akustikdecken optimieren die Nachhallzeit
Die für 100 Kinder im Alter von acht Wochen bis sechs Jahren konzipierte Kindertagesstätte befindet sich an der Baseler Straße im Schweizer Viertel in Berlin-Lichterfelde. Um die knappe Grundstücksfläche optimal auszunutzen und eine Spielfläche von 1.000 m² freizuhalten, erhielt der Baukörper einen L-förmigen Grundriss. Der langgestreckte, zweigeschossige Baukörper gliedert sich in einen Ost-West orientierten Hauptbau an der Baseler Straße mit den Gruppen- und Nebenräumen sowie einen dreigeschossigen Nord-Süd orientierten Kopfbau für ergänzende Nutzungen. Die Haupterschließung erfolgt von der Westseite über ein zentrales Foyer, das die unterschiedlichen Funktionsbereiche miteinander verbindet.
Gallerie
Bei der Gestaltung des klaren Baukörpers spielte das Farbkonzept eine wichtige Rolle. Die Fassade ist mit verschieden großen Holzpaneelen verkleidet. Die warme Holzfarbe der Fassade kontrastiert im Inneren mit dem weißen Putz der Wände und dem blauen Linoleumbelag der Flure. Die Gruppenräume sind mit Buchenparkett ausgelegt und haben im Erdgeschoss einen direkten Zugang zum Garten.
In einer Abfolge kleiner Glasschaukästen entlang der Flure versammelt Olf Kreisels Kunstinstallation „Da liegt der ganze Kram auf dem Tisch“ die von Kindern gefundenen Gegenstände des täglichen Lebens.
Akustik
Eine mangelhafte Akustik führt zu einer schlechten
Sprachverständlichkeit. Die Folge ist, das die Konzentration
abbricht und Kommunikationsketten reißen. Das betrifft besonders
Räume, in denen sich viele Personen und speziell Kinder aufhalten.
Mit Akustikdecken lässt sich die Nachhallzeit optimieren, die das zentrale
Kriterium für die Bewertung der akustischen Eigenschaften eines
Raums darstellt.
In den Gruppenräumen und Fluren der Kindertagesstätte sind die Decken als akustisch wirksame Oberflächen mit abgehängten Akustikdesignplatten versehen. Die an die Stahlbetondecken angebrachte Unterkonstruktion besteht aus verzinkten Stahlblechprofilen mit drucksteifen Abhängern. Auf eine 20 mm dicke Dämmschicht aus mineralischem Faserdämmstoff (Schallschluck-Platte) sind durchlaufend gelochte Gipskarton-Lochplatten mit gerader Rundlochung 8/18 R angebracht. Die Rückseiten der 12,5 mm dicken Gipskartonplatten sind mit schallabsorbierendem Faservlies kaschiert. Mit dieser Maßnahme wird ein Schallabsorptionsgrad von α = 0,79 erreicht.
Bautafel
Architekten: Peter W. Schmidt, Berlin
Projektbeteiligte: Klein + Albert und Partner, Karlsruhe (Tragwerksplanung); Integ, Berlin (Technische Ausrüstung); Moll GmbH, Berlin (Akustik)
Bauherr: Bundesbauamt Berlin II
Fertigstellung: 2006
Standort: Baseler Straße 161, Berlin
Bildnachweis: Peter W. Schmidt