Innentreppen
Im Unterschied zu Außentreppen sind Innentreppen allseits von raumabschließenden Gebäudeteilen umschlossen. Treppen im Außenraum überbrücken in der Regel Höhenunterschiede zwischen dem Gelände und der relevanten Bauwerksebene, Innentreppen dienen der Geschosserschließung innerhalb eines Gebäudes. Die DIN 18065 Gebäudetreppen fasst die Einordnung von Treppen viel genereller: Sie unterscheidet lediglich zwischen Treppen, die mit dem Gebäude konstruktiv verbunden sind und Treppen, die unabhängig vom Gebäude im Gelände erstellt wurden (Freitreppen).
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Arten von Innentreppen
Bei Innentreppen kann grob zwischen Geschoss- und Ausgleichs- beziehungsweise Differenztreppen unterschieden werden. Eine Geschosstreppe verbindet zwei Geschosse innerhalb eines Gebäudes miteinander. Sonderformen der Geschosstreppe sind Keller- und Dachbodentreppen. Eine Ausgleichs- oder Differenztreppe gleicht hingegen Höhenunterschiede innerhalb eines Geschosses mit nur wenigen Stufen aus.
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Anforderungen im Gefahrenfall
Dient die Innentreppe als notwendige Treppe der Haupterschließung und als Rettungsweg übereinanderliegender Geschosse in Gebäuden mit mehr als zwei Wohnungen und über 500 Quadratmeter Nutzfläche, muss sie bauordnungsrechtliche Vorgaben erfüllen. Dazu zählen unter anderem die Stufenhöhe, die nutzbare Mindestlaufbreite oder die maximale Anzahl aufeinanderfolgender Stufen. Den Vorschriften der einzelnen Landesbauordnungen liegt der Umstand zugrunde, dass Innentreppen im Gefahrenfall schwieriger für Rettungskräfte zugänglich sind. Die Musterbauordnung (MBO) für innenliegende Sicherheitstreppenhäuser schreibt unter anderem vor, dass das Treppenhaus zusätzlich durch einen rauchdicht geschlossenen Vorraum abgetrennt sein soll. Dieser enorme Aufwand ist allerdings erst bei Hochhäusern über 60 Meter sinnvoll.
In Wohngebäuden mit bis zu zwei Wohnungen müssen innenliegende Erschließungstreppen nicht allseits umschlossen sein, außerdem gibt es genehmigungsrechtliche Erleichterungen bezüglich der Konstruktion konventioneller Holztreppen, da im Brandfall von einer leichteren Fluchtsituation ausgegangen wird. Dagegen sind im Geschosswohnungsbau – insbesondere in öffentlichen Gebäuden – allseits brandsicher geschlossene Treppenhäuser als Fluchtwegsystem erforderlich.
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Auswahl der Konstruktionsmaterialien
Der Unterschied zwischen einer Innen- und einer Außentreppe spielt auch bei der Auswahl der Konstruktionsmaterialien und Treppenbeläge eine wichtige Rolle. Da Innentreppen nicht der Witterung ausgesetzt sind, müssen ihre Bestandteile weder frost- noch regensicher sein, was die Bandbreite der möglichen Materialien deutlich erhöht.
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