Anforderungen an die Gründachabdichtung

Begrünungen auf Dachabdichtungen schützen diese vor thermischen und mechanischen Beanspruchungen aller Art. Die Abdichtungsbahnen müssen mit großer Sorgfalt verlegt und vor Aufbringen des Begrünungsaufbaus genau kontrolliert werden, damit Undichtigkeiten ausgeschlossen sind. Als Abdichtungsmaterial kommen sowohl Bitumen- als auch Kunststoff- oder Elastomerbahnen in Frage, aber auch ganzflächige Beschichtungen bzw. Flüssigabdichtungen sind möglich.

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Für alle Arten von Abdichtungsbahnen unter Begrünung ist die Wurzelfestigkeit nach DIN EN 13948: Abdichtungsbahnen – Bitumen-, Kunststoff- und Elastomerbahnen für Dachabdichtungen – Bestimmung des Widerstandes gegen Wurzelpenetration nachzuweisen. Ist auf einer nicht wurzelfesten Dachabdichtung ein Gründach geplant, wird das Aufbringen eines separaten Wurzelschutzes notwendig.

Ein Abdichtungsmaterial, das nach dem von der Forschungsgesellschaft Landschaftsentwicklung Landschaftsbau (FLL) entwickelten „Verfahren zur Untersuchung der Wurzelfestigkeit von Bahnen und Beschichtungen für Dachbegrünungen” erfolgreich geprüft wurde, kann als wurzelfest angesehen werden. Es ist auch darauf zu achten, dass An- und Abschlüsse, Durchdringungen und Fugen wurzelfest ausgeführt sind. Im Bedarfsfall sind Bewegungsfugen von einer Begrünung freizuhalten und zugänglich auszubilden. Bei der Festlegung der An- und Abschlusshöhen ist die Höhe des Begrünungsaufbaus mit zu berücksichtigen.

Der Wurzelschutz ist abhängig von der Dachneigung und ist 5-10 cm im Randbereich über die Oberfläche des Substrats hochzuziehen, zu fixieren und vollflächig auch auf Bereichen ohne Begrünung, z.B. Kiesrand aufzubringen. Die Dachabdichtung bzw. die zusätzlich aufgebrachte Wurzelschutzschicht ist vor Aufbringen des Begrünungsaufbaus mit geeigneten Schutzlagen vor mechanischen Einwirkungen zu schützen. Meist bestehen diese Schutzplatten aus Kunststoffgranulat, Schaumstoff oder Kunstvlies.

Bei der Ausführung von Gründächern sind neben den Flachdach-Richtlinien die Dachabdichtungsnormen DIN 18531: Abdichtung von Dächern sowie von Balkonen, Loggien und Laubengängen und DIN 18195: Abdichtung von Bauwerken – Begriffe sowie die FLL-Richtlinien zu beachten.

Der Bundesverband GebäudeGrün (BuGG) bietet eine Liste mit wurzelfesten Bahnen und Beschichtungen an, die die FLL-Prüfung bestanden haben (siehe Surftipps).

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Vorraussetzung für ein dichtes Dach ist eine durchwurzelungsfeste Abdichtung

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Dachabdichtungen

Wurzelfestigkeit von Abdichtungsbahnen

Entsprechend den allgemein anerkannten Regeln der Technik ist bei Dachbegrünungen eine wurzelfeste Abdichtung oder eine zusätzliche Maßnahme als Wurzelschutz erforderlich.

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Dachentwässerung und Dachgefälle bei Gründächernneu

Gemäß der Dachbegrünungsrichtlinie sind Abflussbeiwerte bzw. Abflusskennzahlen bei der Dimensionierung der Entwässerungseinrichtungen in Ansatz zu bringen. Ausschlaggebend hier sind sowohl die Art der Begrünung (also Extensiv- oder Intensivbegrünung), als auch die Dachneigung (größer oder kleiner als 5°) und die Aufbaustärke des Gründachs.

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Welcher Anteil des Niederschlagwassers abzuführen ist, hängt im Wesentlichen von der Aufbauhöhe der Begrünung ab.

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Allgemeines zu Dachbegrünungen

Beispiel Dachgarten mit intensiver Dachbegrünung

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Anforderungen an die Gründachabdichtung

Für alle Arten von Abdichtungsbahnen unter Begrünung ist die Wurzelfestigkeit nachzuweisen.

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Bei der Verlegung der Abdichtungsbahnen ist große Sorgfalt notwendig. Verschiedene Materialien kommen in Frage; die Wurzelfestigkeit ist nachzuweisen.

Arten: Extensiv- und Intensivbegrünung

Beispiel Intensivbegrünung mit Hochbeeten

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Dränschichten bei Dachbegrünungen

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Extensivbegrünung: Fertigstellungspflege

Beispiel einer Vegetationsentwicklung mit einer Samenmischung aus verschiedenen Wildkräutern: Zeitpunkt ca. 8 Wochen nach Aussaat

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Regelschichtenaufbau bei Dachbegrünungen

Beispiel Aufbau extensiv bepflanztes Flachdach: 1) Begrünung; 2) Vegetationstragschicht; 3) Schutz-, Drän- und Filterschicht in einem; 4) Trenn- und Gleitschicht

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Nicht nur in Großstädten kann eine hohe Bodenversiegelung bei langanhaltendem Niederschlag problematisch werden (Abb.: Bundesministerium für Bildung und Forschung in Berlin).

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Begrünte Dächer halten das Regenwasser zurück und reduzieren die Abflussspitzen, denn das Wasser gelangt zeitverzögert in die Kanalisation.

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Statik und Windsog bei Dachbegrünungen

Das Eigengewicht einer Dachbegrünung muss bei der statischen Berechnung im wassergesättigten Zustand berücksichtigt werden; dabei ist die DIN 1055: Einwirkungen auf Tragwerke zu beachten.

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Vegetationssubstrate

Beispiel Aufbau Dachbegrünung

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Entscheidend für die Qualität sind Wasserspeichervermögen, Struktur­stabilität, Wasserdurch­lässigkeit und Korngrößen­verteilung.

Voraussetzungen für ein Gründach

Bei einem extensiv begrünten Flachdach ist ein zusätzliches Flächengewicht von ca. 90-120 kg/m² zu berücksichtigen.

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Die Deckenkonstruktion muss ausreichend tragfähig, das Dach für eine Wartung zugänglich und mit einer Absturzsicherung versehen sein.

Steildach-Navigator

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