Anforderungen an Dachabdichtungen

Die Voraussetzungen für ein dauerhaft dichtes und funktionstüchtiges Flachdach sind eine fach- und materialgerechte Planung, eine Ausschreibung, die eine eindeutige und unmissverständliche Beschreibung der Dachbahn in Bezug auf Qualität beinhaltet, die Ausführung durch einen qualifizierten, fachkundigen und erfahrenen Verleger, der sich zudem an die entsprechenden Herstellerrichtlinien und Fachregeln hält und nicht zuletzt eine regelmäßige Wartung des Flachdachs, die einmal jährlich erfolgen sollte.

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Seit Juli 2017 gilt die DIN 18531 in neuer Form: Als „Dachabdichtungsnorm” umfasst sie neben den Vorgaben für nicht genutzte Dächer auch die Regeln der zuvor in DIN 18195-5 behandelten genutzten Dächer. Sie ist wie folgt gegliedert:
DIN 18531: Abdichtung von Dächern sowie von Balkonen, Loggien und Laubengängen

  • Teil 1: Nicht genutzte und genutzte Dächer – Anforderungen, Planungs- und Ausführungsgrundsätze
  • Teil 2: Nicht genutzte und genutzte Dächer – Stoffe
  • Teil 3: Nicht genutzte und genutzte Dächer – Auswahl, Ausführung, Details
  • Teil 4: Nicht genutzte und genutzte Dächer – Instandhaltung
  • Teil 5: Balkone, Loggien und Laubengänge

Dachbahnen, egal ob frei bewittert, bekiest oder begrünt, unterliegen unterschiedlichen mechanischen, thermischen, chemischen und biologischen Beanspruchungen sowohl der Dachoberfläche als auch der gesamten Konstruktion. Die grundsätzlichen Anforderungen an Dachabdichtungen und Abdichtungsstoffe für die Ausführung genutzter und nicht genutzter Flachdächer sind in DIN 18531: Abdichtung von Dächern sowie Balkonen, Loggien und Laubengängen – Teil 1: Nicht genutzte und genutzte Dächer geregelt.

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Geltungsbereiche

Nicht genutzte Dächer definiert die Norm als flache oder geneigte Dachflächen, die nur zum Zwecke der Pflege, Wartung und allgemeinen Instandhaltung begangen werden. Ebenso zählen Dächer mit extensiver Begrünung dazu. Unter genutzten Dächern versteht die Norm begehbare Flächen wie Dachterrassen oder Gehwege sowie Dachflächen mit intensiver Begrünung mit Anstaubewässerung von bis zu 100 mm. Der Bebauung von Dächern mit Solaranlagen und haustechnischen Anlagen widmet sich die DIN 18531 ebenfalls: Mit der Regelung für „Dächer mit besonderer Form der Nutzung” sollen Beschädigungen an der Abdichtung durch nachträgliche Aufbauten vermieden werden. Dachdeckungen, Unterdächer, Beschichtungen, Versiegelungen, keramische Beläge sowie wasserundurchlässige Bauteile fallen nicht in den Geltungsbereich der Norm.

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Anwendungsklassen nach DIN 18531

Nach DIN 18531-1 wird die Qualität der Flachdachabdichtung in zwei Klassen unterteilt, die sogenannten Anwendungskategorien K1 und K2. Anwendungskategorie K1 gilt für Standardausführungen, an die übliche Anforderungen gestellt werden. Dächer dieser Anwendungsklasse sollten ein Mindestgefälle von 2% aufweisen, können aber auch, sofern die Abdichtung den Anforderungen der Anwendungsklasse K2 entsprechen, ohne Gefälle geplant werden. Anwendungskategorie K2 gilt für Dachabdichtungen, an die erhöhte Anforderungen gestellt werden wie z.B. Hochhäuser, höherwertige Gebäudenutzung oder Dächer mit erschwertem Zugang oder Dächer mit technischen Anlagen wie z.B. Solaranlagen. Hier ist ein Mindestgefälle von 2% zu planen, Kehlen sollten mindestens 1% Gefälle aufweisen. Intensiv begrünte Dächer mit einer Anstaubewässerung bis 100 mm bilden eine Ausnahme. Daraus lässt sich ableiten, je größer die Dachneigung und hochwertiger die Abdichtung, desto höher die Qualitätsstufe.

Fachwissen zum Thema

Die Nutzung der Dachlandschaft umfasst viele Bereiche, die bis ins Detail exakt gelöst werden müssen, um in Zukunft mögliche Schäden sowie damit verbundene Aufwendungen vermeiden zu können.

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Nutzung Flachdach

Anforderungen an genutzte Dachflächen

Je nach den objektbezogenen Gegebenheiten sowie den gewünschten Belagsfunktionen sind verschiedene Kriterien zu berücksichtigen.

Als Flachdächer werden Dachflächen mit einer Neigung unter 5° bezeichnet, die anstelle einer Dachdeckung eine Dachabdichtung haben.

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Flachdacharten

Bauarten und Nutzungen von Flachdächern

Welche Unterschiede gibt es hinsichtlich der Konstruktion und der Art der Nutzung? Nach welchen Kategorien ist die Abdichtung normgemäß auszuwählen?

Die DIN 18531: Abdichtung von Dächern sowie von Balkonen, Loggien und Laubengängen und die Flachdachrichtlinie legen Anforderungen an die allgemeinen Eigenschaften und Beanspruchungen der Dachabdichtung fest.

Die DIN 18531: Abdichtung von Dächern sowie von Balkonen, Loggien und Laubengängen und die Flachdachrichtlinie legen Anforderungen an die allgemeinen Eigenschaften und Beanspruchungen der Dachabdichtung fest.

Nutzung Flachdach

Beanspruchungsklassen Flachdächer

Nach welchen Kriterien werden Dachabdichtungsbahnen unterschieden? Was versteht man unter hoher mechanischer Beanspruchung?

Bei den bituminösen Abdichtungen begann in den 1960er-Jahren eine Entwicklung zu plastomervergütetem Polymerbitumen. Anfang der 1970er-Jahre wurden dann geeignete thermoplastische Elastomere in die Mischtechnik von Polymerbitumen eingebracht.

Bei den bituminösen Abdichtungen begann in den 1960er-Jahren eine Entwicklung zu plastomervergütetem Polymerbitumen. Anfang der 1970er-Jahre wurden dann geeignete thermoplastische Elastomere in die Mischtechnik von Polymerbitumen eingebracht.

Einführung

Die geschichtliche Entwicklung der Abdichtungen für Flachdächer

Ab der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts wurden Kunststoffe zur Abdichtung von Flachdächern verwendet. Welche Materialien haben sich durchgesetzt?

Paul-Löbe-Haus in Berlin (2002); Architekt: Stephan Braunfels

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Einführung

Langzeittauglichkeit von Flachdächern

Geht man von einer Lebensdauer des Rohbaus von 30 Jahren aus, so ist es naheliegend, für die Gebäudehülle keine Bauteile/Baustoffe mit wesentlich geringerer Funktionsdauer zu verwenden.

Beim Caritas Altenpflegeheim St. Monika in Stuttgart wurde ein sogenanntes Sicherheitsdach umgesetzt

Beim Caritas Altenpflegeheim St. Monika in Stuttgart wurde ein sogenanntes Sicherheitsdach umgesetzt

Einführung

Wartung und Pflege

Das Versagen einer Dachabdichtung hat schwerwiegende Folgen mit Schäden an der Dachkonstruktion, dem Dachaufbau und dem Gebäude....

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Anforderungen an Dachabdichtungen

Dachbahnen, egal ob frei bewittert, bekiest oder begrünt, unterliegen unterschiedlichen mechanischen, thermischen, chemischen und biologischen Beanspruchungen.

Dachbahnen, egal ob frei bewittert, bekiest oder begrünt, unterliegen unterschiedlichen mechanischen, thermischen, chemischen und biologischen Beanspruchungen.

Über die Inhalte der DIN 18531, deren Geltungsbereiche und Anwendungsklassen

Arten von Dachabdichtungen

Die Flachdächer dieses Gebäudes sind mit rot beschieferten Bitumenbahnen abgedichtet.

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Verschiedene Abdichtungsmaterialien und die Voraussetzungen für ihren Einsatz auf Flachdächern.

Befestigung von Abdichtungsbahnen

Bei Dachflächen, die größer als 100 m² sind, ist der Einsatz eines Schweißautomaten dringend zu empfehlen.

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Grundlegendes zur Verarbeitung bituminöser Abdichtungen und der Verlegung von Kunststoff-Abdichtungsbahnen.

Dachabdichtung mit Flüssigkunststoff

Flüssige Abdichtungen eignen sich gut zur Einbindung komplizierter Aufbauten wie Durchdringungen, Lichtkuppeln oder Dachabläufen

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Neben der Abdichtung mit Bitumen- und Polymerbitumenbahnen, Kunststoff- und Elastomerbahnen können Flachdächer gemäß Teil 2 der DI...

Durchdringungen von Dachabdichtungen

Blitzschutzanlage und Anschlageinrichtungen auf einem mit Bitumenbahnen abgedichteten Flachdach.

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Jede Schwächung des Flachdachsystems muss sehr sorgfältig geplant und ausgeführt werden – jede Durchdringung der Dachfläche stellt eine solche Schwächung dar.

Ökologische Unbedenklichkeit

Da Dachbahnen dauerhaft Umwelteinflüssen ausgesetzt sind, müssen sie ökologisch unbedenklich und hydrolysebeständig sein.

Da Dachbahnen dauerhaft Umwelteinflüssen ausgesetzt sind, müssen sie ökologisch unbedenklich und hydrolysebeständig sein.

Dachbahnen sollten ökologisch unbedenklich und hydrolysebeständig sein, die verwendeten Baustoffe langlebig, schadstoffarm und recycelbar.

Widerstand gegen biologische und chemische Einwirkungen

An heißen Sonnentagen können Oberflächentemperaturen von über 50°C auf der Dachfläche auftreten.

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Welchen Einflüssen sind Abdichtungsbahnen ausgesetzt, wie lässt sich ihre Beständigkeit prüfen und welche Normen behandeln diese Thematik?

Widerstand gegen mechanische Beanspruchungen

Stufe 1 für hohe mechanische Beanspruchungen liegt zum Beispiel bei extensiver Begrünung vor.

Stufe 1 für hohe mechanische Beanspruchungen liegt zum Beispiel bei extensiver Begrünung vor.

Einordnung von Abdichtungen in Bezug auf die mechanische Beanspruchung

Widerstand gegen thermische Beanspruchungen

Hohe thermische Beanspruchung liegt vor, wenn Dachabdichtungen der Witterungseinwirkung unmittelbar ausgesetzt oder nur mit leichtem Oberflächenschutz verlegt sind.

Hohe thermische Beanspruchung liegt vor, wenn Dachabdichtungen der Witterungseinwirkung unmittelbar ausgesetzt oder nur mit leichtem Oberflächenschutz verlegt sind.

Witterungseinflüsse wie Sonneneinstrahlung, Temperaturen, Niederschläge und Luftsauerstoff bewirken bei Kunststoffen und Bitumen Abbauvorgänge (Alterung).

Wurzelfestigkeit von Abdichtungsbahnen

Vorraussetzung für ein dichtes Dach ist eine durchwurzelungsfeste Abdichtung

Vorraussetzung für ein dichtes Dach ist eine durchwurzelungsfeste Abdichtung

Entsprechend den allgemein anerkannten Regeln der Technik ist bei Dachbegrünungen eine wurzelfeste Abdichtung oder eine zusätzliche Maßnahme als Wurzelschutz erforderlich.

Zubehör von Dachabdichtungsbahnen

Gullyaufsatz

Gullyaufsatz

Viele Dachbahnenhersteller bieten Formstücke und Anschlussmanschetten an.

Steildach-Navigator

In wenigen Schritten zum optimalen
Steildach-Systemaufbau – mit dem
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