Sanierung Wohnblock De Philosoof in Zwolle
Feuerbeständige Fassadentafeln
Bei einer Begutachtung vor einigen Jahren stellte die Bewohnerschaft des Wohnblocks De Philosoof in Zwolle fest, dass die Farbe von der Fassadenbekleidung abzublättern begann. Als plötzlich eine Holzplatte herabfiel, war klar: eine gründliche Instandsetzung war notwendig.
Gallerie
Wohnen statt schwimmen
Das Gebäude mit seinen 36
Wohnungen befindet sich auf dem Stilobad-Gelände. Die ruhige
Gegend, in unmittelbarer Nähe des Stadtzentrums von Zwolle und des
Almelose-Kanals, erhielt ihren Namen durch das von 1933 bis 1991
betriebene Schwimmbad der Sportlehre-Stiftung STILO (Stichting
Lichamelijke Opvoeding). Seit der Schließung hat sich viel
getan: Die Bebauung des Quartiers wirkt heute ungeordnet. Sie ist
teils historisch, wie die Backsteinfassaden des Wasserturms, des
Ärztehauses und des Lyzeums vermuten lassen. Zu den neueren
Gebäuden gehören ein altersgerechter Wohnkomplex, eine Grundschule,
eine private Kunsthochschule und
das Mehrfamilienhaus De Philosoof, am Standort des
ehemaligen Schwimmbads.
Zweiseitige Fassade
Zur Straße hin nehmen Klinker im Waalformat, das in den Niederlanden weit verbreitet ist, Bezug auf die historischen Gebäude des Stadtteils. Lange, tiefe Laubengänge ragen aus der Flucht der Hauptfassade. Annähernd u-förmig rahmt der Wohnblock einen nach Süden offenen, begrünten Hof, sodass von den Laubengängen und Zimmern der Blick auf alte Eichen und einen Bachlauf fällt. Auf dieser Seite war die Fassade ursprünglich mit lackiertem Kirschbaumholz verkleidet.
Schließlich kümmerte sich die Eigentümergemeinschaft (Vereniging van Eigenaars – VvE) um den schlechten Zustand der Fassadenbekleidung. In den Niederlanden versichern und unterhalten diese Hausverwaltungen über Versammlungen und das Bilden finanzieller Rücklagen die gemeinsamen Teile eines Gebäudes. Dazu gehören auch Dach und Fassade. In Zwolle wurden mit einer speziellen Arbeitsgruppe zwei Optionen analysiert: Die bisherige Bekleidung ließ sich entweder ausbessern und neu anstreichen oder man demontierte sie komplett, samt Holzunterkonstruktion, und brachte anschließend eine vollkommen neue auf.
Oberstes Ziel: Feuerbeständigkeit
Während sich die Arbeitsgruppe beriet, brach im Londoner Grenfell Tower jener verheerende Brand aus, der in vielen Ländern Diskussionen über Sanierungsmaßnahmen auslöste. Nach diesem schrecklichen Ereignis hatte für die Eigentümergemeinschaft vor allem der Brandschutz Priorität: Die Fassade musste so feuerbeständig wie möglich werden.
Dieser Anforderung gerecht wurde ein Austausch der bisherigen Bekleidung durch nicht brennbare Fassadentafeln, wie sie von der Firma Rockpanel aus Gladbeck angeboten werden. Die gleichnamigen Paneele bestehen aus gepresstem Naturbasalt, einem Material, das sehr hohen Temperaturen standhält. Sie entwickeln darüber hinaus keinen Rauch, der bei Gebäudebränden oft die Hauptursache für Todesopfer ist. Aufgrund des Ursprungs der Steinwolle-Fasern und des geringen Inhalts an Bindemittel, haben die Platten einen geringen Brennwert, sodass sie kaum zu einem Brand beitragen, wenn sie Feuer ausgesetzt werden. Die Europäische Klassifizierung EN 13501-1 des Brandverhaltens aller basiert auf Tests mit nicht brennbarer Mineralwolledämmung.
Fassadenplatten aus gepresstem Naturbasalt mit Oberfläche in Holzoptik
Auch in Hinblick auf das zukünftige Erscheinungsbild und die Montage sprach Vieles für Rockpanel: Die Paneele sind in verschiedenen Dekoren und RAL/NCS-Farben erhältlich und die Oberfläche auf einer Seite mit einer vierschichtigen, wasserbasierten Polymeremulsionsfarbe behandelt. Die VvE wählte die Ausführung Rockpanel Woods, die über eine natürlich anmutende, von Platte zu Platte variierende Holzoptik verfügt und in der Farbe Woods Cherry der Erscheinung der ursprünglichen Verkleidung sehr nahe kommen. Außerdem gelten die Oberflächen als witterungs- und UV-beständig, farbecht und wartungsarm.
Die erneuerte Fassade des Wohnblocks zeigt: Nur nicht nur als
großflächige Bekleidung, sondern auch rund um das Dach sowie für
Detaillösungen an Eingängen und Ausfachungen lassen sich die Tafeln
einsetzen. Durch ihre Formstabilität sind sie sehr langlebig und
können wie Holz bearbeitet werden, haben dabei dennoch ein geringes
Eigengewicht. Diese Eigenschaften erwiesen sich für das
Montageunternehmen als großer Vorteil, konnten doch so die
zahlreichen unterschiedlichen Bekleidungselemente, die zum Beispiel
an den Fensteröffnungen nötig waren, vor Ort und ohne
Spezialwerkzeug schnell und präzise zugeschnitten werden.
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