Denkmalgerechte Fassadensanierung
Faserzementtafeln für das Bremer Aalto-Hochhaus
Das Wohnhochhaus von Alvar Aalto in Bremen, das 1962 im Stadtteil Neue Vahr fertiggestellt wurde, war mit 65 Metern und 21 Wohngeschossen lange Deutschlands höchstes Wohnhochhaus. Der finnische Architekt hatte die Fassaden des Scheibenhauses mit dem organisch-fächerförmigen Grundriss unterschiedlich behandelt: Die längere, wellenförmig-konvexe Westseite erhielt Brüstungen aus Beton-Werksteinplatten, während die glatte, rückwärtige Ostseite mit Eternit-Faserzementplatten verkleidet wurde.
Gallerie
Bereits vor der Eintragung in die Denkmalliste fand in den 1990er-Jahren eine Fassadensanierung statt, mit der auch das bauzeitliche Erscheinungsbild verändert wurde. Im Zuge einer 2021 beauftragten erneuten Fassadensanierung kam nach mehreren Bemusterungen wieder eine Verkleidung aus Faserzement zum Einsatz. Die Entscheidung fiel auf die Fassadentafeln Equitone [natura], die mit einer Stülpschalung und der nicht sichtbaren rückseitigen Agraffen-Befestigung das ursprüngliche Erscheinungsbild wieder herstellen.
Mit zwölf Millimetern sind die neuen Fassadentafeln deutlich stärker als die alten Eternit-Platten. Eine rückseitige Fräsung in der Unterkante der neuen Tafeln gewährleistet die historische Anmutung einer vermeintlich sehr dünnen Wetterschutzschicht. Diese hinterlüftete Individuallösung kam an den geschlossenen Fassadenflächen im Osten, Norden und Süden des Gebäudes zur Anwendung. Die Betonoberflächen an der Westseite wurden lediglich konservatorisch behandelt und in bauzeitlicher Farbigkeit aufgefrischt. Die denkmalgerechte Fassadensanierung erhielt den Bremer Denkmalpflegepreis 2022.
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