Talbrücke Wilde Gera im Thüringer Wald
Deutschlands größte Betonbogenbrücke
Mit einer Spannweite von 252 Metern überspannt die Bogenbrücke das tiefe Tal der Wilden Gera. Anstelle der ursprünglich ausgeschriebenen Balkenbrücke hatte sich der Sonderentwurf einer Betonbogenbrücke mit 110 Metern Höhe von Roland von Wölfel als innovative und kraftvolle Lösung durchgesetzt.
Gallerie
Zwischen den Anschlussstellen Gräfenroda und Oberhof überquert die Autobahn den Fluss, eine Bahnlinie, eine Straße und eine alte Deponie. Die stützenlose Überquerung des Tals stellte sich als richtige und kostengünstige Baumaßnahme heraus. Mit der gewählten Bauweise konnte die aufwändige Gründung von Pfeilern in einer alten Mülldeponie sowie die Schwächung eines im Tal quer verlaufenden altersschwachen Bahndamms vermieden werden. Möglich wurde die wirtschaftliche Bogenvariante durch die Anwendung eines einteiligen Überbauquerschnittes in steifer Stahlverbundbauweise. Die Fahrbahnplatte ist unter Aufrechterhaltung des Verkehrs teilweise oder insgesamt erneuerbar.
Beton
Der im Freivorbau mit Taktlängen von ungefähr sechs Metern realisierte Betonbogen gilt als besondere Ingenieurleistung. Der erstmals ausgeführte einteilige Kastenquerschnitts des Überbaus trug zu einer beträchtlichen Kostenersparnis des Brückenbaus bei. Das äußerst robuste Bauwerk fügt sich als beeindruckend schlanker Bogen ideal in die Landschaft ein. Für die herausragende gestalterische Eleganz in Verbindung mit der genannten Ingenieurleistung erhielt der Entwurfsverfasser den Deutschen Brückenbaupreis 2006.
Bautafel
Entwurf: Roland von Wölfel, Nürnberg
Projektbeteiligte: Adam Hörning GmbH & Co., Aschaffenburg (Ausführung)
Bauherr: Deutsche Einheit Fernstraßenplanung und Bau GmbH, Berlin
Fertigstellung: 2001
Standort: Bundesautobahn A71 bei Gehlberg
Bildnachweis: Deutscher Brückenbaupreis DBBP
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