Fachwerkinstandsetzung
Arbeitsschritte – Fallbeispiele – Detailzeichnungen – Dokumente – Leistungsverzeichnis
Deutsches Institut für Normung (Hrsg.)
Fraunhofer IRB Verlag, Beuth Verlag, Berlin/Wien/Zürich 2018
4. überarbeitete Auflage, 224 Seiten, Format A4, gebunden
Preis: 58 EUR (75,40 EUR in Kombination mit E-Book)
ISBN 978-3-410-28299-0
Seit etwa 2.000 Jahren gibt es Fachwerkbauten, an vielen Orten der Welt. Nicht nur Wohn- und Geschäftshäuser, auch Brücken und Windmühlen, Kirchen und Fabrikhallen sowie Ställe und Scheunen wurden in dieser Bauweise aus Vollholz, Lehm und Stein errichtet. Konstruiert als Stabwerk oder Riegelbau, weisen die Häuser zahllose regionale Besonderheiten und Schmuckelemente auf. Die handwerklichen Techniken wurden zumeist mündlich überliefert – oftmals durch wandernde Handwerker. Hierzulande erfuhr die gebrauchstaugliche und dauerhafte Bauweise, die leicht zu reparieren war, im 15./16. Jahrhundert ihren Höhepunkt. Wie solche oftmals erhaltenswerten Bauwerke behutsam instandgesetzt werden, beschreibt Ekkehart Hähnel in der vierten, überarbeiteten Auflage des Fachbuchs Fachwerkinstandsetzung. Es bietet eine gründliche Einführung und detaillierte Auseinandersetzung mit den wesentlichen Bauteilen und Gestaltungsmerkmalen, außerdem zahlreiche Arbeitshilfen mit Details und Leistungsbeschreibungen im Anhang.
„Die Eigenschaften des Hauses zu kennen und zu achten, ist die wichtigste Voraussetzung, um das Haus zu erhalten", so der Autor, der sämtliche Arbeitsschritte erläutert, von der genauen Bestandsaufnahme (einschließlich statischer Prüfung) bis zur Bauausführung und Instandsetzungs-Dokumentation. Immer wieder weist er auf Schwachstellen bzw. neuralgische Punkte hin, die besonders zu beachten seien: So zeigten auf Erdreich verlegte Holzfußböden häufig Schwammschäden, was die Beauftragung eines Sachverständigen erforderlich macht. Risse müssen genau dokumentiert und im Zweifelsfall durch einen Statiker bewertet werden. Auch Fenster und Türen erfordern eine spezielle Betrachtung: Aufgrund des fehlenden Anschlags liegen Fenster oftmals außenbündig, mit hölzernen Fenstersohlbänken als sogenannter Opferkonstruktion – diese wird bei Schäden ausgetauscht, bevor tragende Teile angegriffen werden. Bei Außentüren nehmen die Fachwerkschwellen einschließlich des rechten und linken Ständerfußes mit den in die Schwelle führenden Zapfen schnell Schaden, da Niederschlagswasser direkt dorthin geleitet wird. Gezielte Aufmerksamkeit erfordert auch die Fuge zwischen Gefach und Holz, für die es verschiedene Ausführungsvarianten gibt. Grundsätzlich, so Hähnel, sollten bei der Instandsetzung nach Möglichkeit lokale Baumaterialien verwendet werden, um den traditionell ökologischen Charakter der Bauweise zu wahren und den Energieverbrauch gering zu halten.