Erweiterung des Sonderschulzentrums Göppingen
Stahlblech mit Baummotiven
Auf dem parkähnlichen Gelände des Sonderschulzentrums in Göppingen sind drei bestehende Einrichtungen als Solitäre angeordnet: Eine Schule mit dazugehörigem Kindergarten für Kinder mit Sprachbehinderungen und eine Bodelschwingh-Schule für geistig- und körperbehinderte Kinder. Diesen drei Häusern, die Mitte der 80er Jahre nach Entwürfen der Stuttgarter Architekten Kenez und Jäger entstanden, wurde mit einem langgestreckten Erweiterungsbau ein Viertes hinzugefügt.
Gallerie
Nach Plänen von h4a Gessert und Randecker Architekten aus
Stuttgart wurde ein zweigeschossiger, teilweise in die Erde
versenkter Riegel realisiert, der den nördlichen Abschluss des
Schulgeländes bildet und für neue Raumqualitäten sorgt. Ein
großzügiger Eingangsplatz wurde geschaffen, der Schulhof ist nach
Osten neu gefasst und die Außenspielfläche nach Westen vergrößert.
Offene und überdachte Freibereiche mit Spielplätzen, einer Bühne,
Sitzstufen und Rampen bieten unterschiedliche
Aufenthaltsqualitäten.
Die Grundrisse sind klar organisiert - alle zentralen Funktionen
der Schule sind von der Eingangshalle aus erreichbar. Im Foyer
ermöglichen mobile Trennwände unterschiedliche Raumgrößen und
Nutzungsvarianten. Von der Halle aus führen lange Flure in den
westlichen und östlichen Gebäudeflügel und erschließen dort Werk-
und Klassenräume, Gruppenräume sowie Therapie- und Sanitärbereiche.
An den Flurenden eröffnet sich der Blick ungehindert nach Außen;
alle Klassenräume haben direkten Hofzugang.
Sonnenschutz
Über großflächige Motive in der Fassade des Obergeschosses wird das
Thema Schule im Park aufgegriffen: Fest stehende
Stahlblechelemente mit ausgelaserten Baummotiven und horizontaler
Lamellenstruktur verdecken Teilbereiche, dienen als Sonnenschutz
und lassen die Konturen des Gebäudes mit dem umliegenden
Baumbestand verschmelzen.
Zur Herstellung dieser Sonnenschutzelemente wurden die
gezeichneten Daten für die Baummotive mit Lasertechnik auf
Metallbleche übertragen. Verzinkt und farbbeschichtet wurden die
Bleche anschließend an den Rändern gekantet und an vertikalen
Lisenen aufgehängt. Sie sind an Wartungsbalkonen befestigt, die der
Fassade vorgelagert sind.
Über den Wechsel von Licht und Schatten, von offenen und geschlossenen
Fassadenflächen, von grünen Fassadenplatten und silbrigen Lamellen erhält
die Fassade spannungsvolle Tiefe und ihr Bild variiert in
Abhängigkeit vom Lichteinfall.
Bautafel
Architekt: h4a Gessert und Randecker Architekten, Stuttgart
Projektbeteiligte: C.Hagedorn und Partner, Göppingen (Tragwerksplanung); Rentschler und Riedesser, Filderstadt (Haustechnik); Schaefle Neher Butz, Konstanz (Elektro- Lichtplanung); Jürgen Paech, Göppingen (Bauphysik); Habdank Metallbau, Göppingen und Firma LBT Laserblechtechnik, Göppingen (Sonnenschutzelemente)
Bauherr: Landkreis Göppingen
Fertigstellung: 2005
Standort: Göppingen
Bildnachweis: Falk von Traubenberg, Hamburg
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