Weinstube und Weingut in Münster-Sarmsheim

Schiefer, Eiche und Kupfer

Das Weingut Kruger-Rumpf liegt in Münster-Sarmsheim direkt an der Nahe, kurz bevor diese in den Rhein mündet. Es zeigte sich bisher zur Hauptstraße nur mit einem 1830 erbauten Gutshaus, weiß verputz mit hellblauen Fensterläden. Ergänzend zur Anlage haben die Architekten Molter und Linnemann aus Kaiserslautern nun ein benachbartes leer stehendes Steinhaus - ein Kleinod ebenfalls von 1830 - saniert.

Gallerie

Die Baumaßnahme setzte sich aus drei unterschiedlichen Aufgaben zusammen: dem Neubau des Eingangsbereichs, der Sanierung des denkmalgeschützten Steinhauses und dem Abbruch bzw. Wiederaufbau des Seitenflügels. Der Eingang liegt heute nördlich des Steinhauses und führt direkt in ein Foyer, von dort aus ist linker Hand der große Gewölberaum erschlossen - der ehemalige Kuhstall wurde zum Herzstück des Gebäudes und dient heute als großer Gastraum. Vom Foyer aus geradeaus erreicht der Besucher an einem kleinen Sanitärtrakt vorbei den etwas privateren, kleinen Probierraum mit nur einem Tisch für zwölf Personen. Diese beiden neuen Gasträume und ein weiterer kleiner Thekenraum sind im rückwärtigen Teil des Hauses durch eine Anrichteküche miteinander verbunden. Eine wichtige räumliche Verbindung, gewährleistet sie doch kurze Wege vom Herd bis an alle Tische.

Der heutige sehr hohe Thekenraum war ehemals das Treppenhaus, die neue Erschließung wurde in den Hof ausgelagert, um Platz für die unterschiedlichen Nutzungen zu schaffen. Zurückgeblieben ist eine kleine Stiege vom 1. OG ins Dachgeschoss, die im Hof nur durch eine angestellte Leiter erreichbar ist, wenn das selten genutzte Dach erschlossen werden soll.

Im Hof grenzt sich der neue Seitenflügel und die ausgelagerte Treppe mit seinem strahlend weiß verputzen Mauerwerk vom Steinhaus ab. Es ergänzt damit eher das ebenfalls verputzte Kellergebäude an der Rückseite der Hofanlage und stellt sich in eine Reihe mit den rückwärtigen Wirtschaftsgebäuden.

Schiefer
Der Neubau empfängt die Besucher mit drei weinspezifischen Materialien: Kupfer, Schiefer und Eichenholz. Aus Kupfer besteht das handgefertigte Flechtwerk des Eingangs, aus Schiefer sind die Wände bzw. der Boden des Foyers, das gesamte Mobiliar besteht aus Eichenholz.

Neben dem erhaltenen Sichtmauerwerk des Steinhauses wurden die Wände des eingestellten Volumens mit Schiefer verkleidet, ebenso wie der Boden vom Eingang bis in den kleinen Probierraum. Der Fußbodenaufbau besteht aus 65 mm dickem Zementestrich und 10 mm starken Schieferplatten in Dünnbettmörtel. Die Wand wird von einer Metallständerkonstruktion getragen, die mit Gipskarton doppelt beplankt und danach grundiert wurde, auch hier kam Dünnbettmörtel zur Anwendung. Wand und Boden wirken nun durch denselben brasilianischen und leicht rötlichen Schiefer. Er ist 10 mm dick, hat über alle Flächen das gleiche Maß von 30 x 60 cm und wurde abschließend nur noch mit Schieferöl behandelt.

Zwei der drei Materialien scheinen auf den ersten Blick sinnfällig: Bei Eichenholz entsteht das Bild von uralten Weinfässern quasi von allein, und Kupfer dient seit vielen Jahrzehnten als Pflanzenschutzmittel und für die Armaturen zur Weinherstellung. Das dritte verwendete Material Schiefer stellt die Verbindung zur Region her, wächst doch der Wein des Gutes auf Schiefergestein. Zudem soll seine rötliche Farbe den Besucher und Gast unmittelbar auf die Rotweine des Hauses einstimmen.

Bautafel

Architekten: Molter-Linnemann Architekten, Kaiserslautern/Amsterdam/NL
Projektbeteiligte: Dieter Maurer, Münster-Sarmsheim (Statik); Fliesenverlegung Beckhaus, Bingen (Ausführung Schieferarbeiten); Einrichtungshaus Hubor & Hubor, Mettendorf (Eichenholzmöbel)
Bauherr: Kruger-Rumpf, Münster-Sarmsheim
Fertigstellung: 2010
Standort: Münster-Sarmsheim

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