Entranze Datenbank Niedrigstenergiegebäude
www.entranze.eu
Die EU-Richtlinie zur Gesamtenergieeffizienz von Gebäuden
schreibt vor, dass bis Ende 2020 alle Neubauten standardmäßig als
nearly Zero-Energy Buildings (nZEBs) errichtet und
bestehende Gebäude entsprechend nachgerüstet werden sollen. Die
Mitgliedstaaten sind verpflichtet, individuelle Fahrpläne zu
entwerfen, die die nationalen, regionalen oder lokalen
Gegebenheiten widerspiegeln. Um die politischen Entscheidungsträger
der einzelnen Staaten bei der Umsetzung zu unterstützen, wurde das
Projekt Entranze gegründet. Unter der Leitung der „Energy
Economics Group“ der Technischen Universität Wien hat das
Fraunhofer-Institut für System- und Innovationsforschung ISI
(Karlsruhe) zusammen mit weiteren Projektpartnern eine Datenbank
entwickelt, die Gebäudedaten aus den europäischen Mitgliedsstaaten
sowie aus Serbien grafisch aufbereitet zur Verfügung stellt.
Im Rahmen des Projektes werden unter Einbeziehung der
unterschiedlichen klimatischen Bedingungen politische Maßnahmen,
Gesetze und Anreize studiert und analysiert. Die Plattform soll die
Länder darin unterstützen, die jeweils passenden Instrumente zur
Förderung von Niedrigstenergiegebäuden sowie Wärme- und
Kältegewinnung aus erneuerbaren Energien zu wählen. Untersucht
werden zahlreiche Maßnahmen und finanzielle Förderansätze. Bei der
sogenannten Klimaabgabe zum Beispiel müssten Hauseigentümer
je nach energetischem Zustand ihres Gebäudes eine in der Höhe
gestaffelte Abgabe bezahlen. Die daraus resultierenden Einnahmen
würden ein Förderprogramm finanzieren, das wiederum diejenigen
Hauseigentümer unterstützt, die ihr Gebäude auf einen vorgegebenen
energetischen Mindeststandard modernisieren.
Neben verschiedenen Analysen und Dokumentationen zu Konferenzen
können Entscheidungsträger sich auch interaktiv informieren: Die
„End Use Efficiency Research Group“ vom Politecnico di Milano hat
zum Beispiel ein Tool entwickelt, mit dem sich der Effekt
verschiedener Ma߭nahmen für unterschiedliche Gebäudetypen
prognostizieren lässt. Dabei werden unter anderem die Klimazone,
verschiedene Energiepreis-Szenarien und unterschiedliche
Generationen erneuerbarer Energien einbezogen. Die umfangreiche
Datengrundlage soll die Auswahl wirtschaftlicher Lösungen für
Niedrigstenergiehäuser in Europa erleichtern.
Inhalt u.a.:
- Zugang zu Gebäudedaten und Ergebnissen von Energiebedarfsszenarien, Indikatoren für verschiedene EU-Staaten
- Analysen zu wirtschaftlichen Niveaus von nZEB
- Übersicht über integrierte Strategien zur Unterstützung des nZEB-Standards
- Modell-basierte Szenarien bis 2030 für verschiedene politische Instrumente
- International vergleichende Politikanalysen
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