Bauen im 21. Jahrhundert

High-Tech und Ökologie

Vor dem Hintergrund der globalen Erwärmung erlangen die Fragen einer ressourcenschonenden Energieerzeugung, einer effizienten Energieverwendung, die Einführung einer Kreislaufwirtschaft bei gleichzeitiger Minimierung aller zu Herstellung und Transport benötigten Energie einerseits sowie die Minimierung des Aufkommens an Abfallstoffen andererseits und schließlich die Reduktion aller Emissionen eine für die Menschheit existenzielle Notwendigkeit. Das Bauschaffen könnte hierzu einen Beitrag von herausragender Bedeutung leisten.

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Während im Bereich der Energieeinsparung bzw. der effizienten Energienutzung in den vergangenen Jahren insbesondere in Zentraleuropa wesentliche Entwicklungen eingeleitet werden konnten, bedürfen die mit einer Reduktion des Emissionsaufkommens im Bauschaffen insgesamt, d.h. einschließlich aller Vor- und Nachbereitungsprozesse einhergehenden Fragen und Problemstellungen, noch einer intensiven Befassung. Hinsichtlich der Einführung einer Kreislaufwirtschaft für Baustoffe und Bauteile steht das Bauwesen noch weitestgehend am Anfang. Insbesondere fehlt eine durchgreifende Methodik bzw. Entwurfs- und Konstruktionslehre für recyclinggerechtes Konstruieren.

Die mit der Ankündigung einer Rücknahmeverpflichtung im Automobilbau eingetretenen Forschungen und Entwicklungen zum recyclinggerechten Konstruieren, zum methodisch wohl strukturierten Zusammen-, aber eben auch wieder Auseinanderbauen, können sicherlich Anregung und Beispiel für vergleichbare, im Bauwesen dringend benötigte Entwicklungen sein. Würde man die Grundlagen für eine vollkommene Rezyklierbarkeit der gebauten Umwelt schaffen, dann wäre das Erreichen der von allen Bauschaffenden in einer ersten Setzung zu formulierenden Ziele in greifbare Nähe gerückt. Diese Ziele werden von uns folgendermaßen formuliert:

  • Gebäude zu bauen, die für ihren Betrieb in der Jahressumme keine Energie benötigen („Null Energieverbrauch / Zero Energy“)
  • Gebäude zu bauen, die keine schädlichen Emissionen abgeben („Null Emissionen / Zero Emission“)
  • Gebäude zu bauen, die vollkommen rezyklierbar sind („Null Rückstände / Zero Waste“)
Die Forderung nach einer dreifachen Null: „Zero Energy / Zero Emission / Zero Waste“ stehen auch für das sog. „Triple Zero Konzept“, das zur Zeit von der Stadt und der Metropolregion Stuttgart in Form einer Reihe von beispielhaften Projekten aus den Bereichen Altbau, Neubau und Umbau aufgelegt wird.

Man konstatiert in Bezug auf die Durchsetzung des Nachhaltigkeitsaspekts in der gebauten Umwelt einen weltweiten Umdenkungsprozess. Politik, Wissenschaft und Industrie bereiten die Einführung des Nachhaltigkeitsaspekts in der gebauten Umwelt vor. Seine Umsetzung wird im Wesentlichen in den Händen von Architekten und Ingenieuren liegen, also den Händen derjenigen, die gestern wie heute noch über keine durchgreifenden Konzepte für Konzeption, Konstruktion und Gestaltung dieser „nachhaltigen“ Architektur (im weitestgehenden Sinn verstanden!) verfügen. Vor der Fülle der Probleme und Fragen sollte man jedoch keineswegs zurückschrecken, gehört es doch „zur Signatur der Humanitas, dass Menschen vor Probleme gestellt werden, die für Menschen zu schwer sind, ohne dass sie sich vornehmen könnten, sie ihrer Schwere wegen unangefasst zu lassen“ (Peter Sloterdijk).

Waren viele Ökohäuser und Ökoautos bisher auch deswegen ein kommerzieller Flop, weil sie allesamt von einer depressiven Entsagungsästhetik geprägt waren, so wird es wohl die wichtigste Aufgabe, welche Produktdesigner, Architekten und Ingenieure in der nahen Zukunft zu lösen haben, die folgende sein: Ökologie atemberaubend attraktiv und aufregend zu machen….

Werner Sobek, Stuttgart (Vortrag im Rahmen der Veranstaltung "Nachhaltiges Planen, Bauen und Betreiben von Gebäuden - CO2-neutraler Kongress" vom BMVBS, Dezember 2007)

Fachwissen zum Thema

Neben der Funktionalität eines Gebäudes sollte immer die zeitlose, ansprechende Gestaltung berücksichtigt werden (im Bild: Barnimpanorama, Naturparkzentrum – Agrarmuseum Wandlitz (2013); Architektur: rw+, Berlin).

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Planungsgrundlagen

Planung eines nachhaltigen Gebäudes

Nicht nur die Funktionalität, auch die zeitlose, ansprechende Gestaltung ist zu berücksichtigen. Je nach lokalen Gegebenheiten sollten Sparstrategie und Gewinnstrategie im Gleichgewicht stehen.

Die einfache Trennbarkeit von Konstruktionen mit Materialien unterschiedlicher Lebensdauer ist ein wichtiges Kriterium der Rückbaubarkeit.

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Baustoffe/​-teile

Rückbaubarkeit

Je einfacher ein Gebäude wieder in seine Bestandteile zerlegt werden kann, umso besser ist seine Eigenschaft „Rückbaubarkeit“ zu...

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Was bedeutet nachhaltiges Bauen?

Schätzungsweise 30-40 Prozent des zukünftigen Bauens wird in informellen Siedlungen stattfinden.

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Bauen ist Teil der globalen Nachhaltigkeitsziele. Ob ein Bau nachhaltig ist, hängt unter anderem davon ab, ob er sich im Globalen Norden oder im Globalen Süden des Planeten befindet.

Faktoren/Kategorien des nachhaltigen Bauens

Zur sozio-kulturellen Bewertung gehören ästhetische und gestalterische Faktoren, aber auch Behaglichkeit und Gesundheitsschutz (im Bild: Modernisierung eines Wohnquartiers aus den 1930er Jahren in Hamburg-Wilhelmsburg, Architektur: kfs - krause feyerabend sippel partnerschaft, Lübeck).

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Wie belastend für die Umwelt sind die Baumaterialien, die Errichtung und der Betrieb eines Gebäudes? Welche Kosten sind damit verbunden und wie behaglich lässt sich dort wohnen oder arbeiten?

Energieverbrauch und Baustandards

Das Hochhaus Bolueta im spanischen Bilbao entspricht dem Passivhaus-Standard.

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Ziel der verschiedenen Kategorien von Gebäuden ist die Minimierung des Energieverbrauchs und eine nach Möglichkeit (mindestens) den Bedarf deckende Erzeugung von Wärme und Strom.

Nachhaltigkeit im Gebäudebestand

Durch innerstädtische Verdichtung und Aufstockung werden vorhandene Strukturen genutzt und Freiflächen geschont (Abb.: Paragon-Apartments in Berlin-Prenzlauer Berg)

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Gebäude haben im Vergleich zu Fahrzeugen eine wesentlich höhere Nutzungsdauer. Während Pkw, Lkw und Co. mit entsprechenden...

Bauen im 21. Jahrhundert

Blick gen Süden am Bahnhof Ørestad auf das jüngste Stadtviertel Kopenhagens

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Vor dem Hintergrund der globalen Erwärmung erlangen die Fragen einer ressourcenschonenden Energieerzeugung, einer effizienten...

Ursprung des Begriffs Nachhaltigkeit

Übernutzter Wald 1925

Übernutzter Wald 1925

Der Begriff Nachhaltigkeit stammt aus der Forstwirtschaft und wurde im frühen 18. Jahrhundert vor dem Hintergrund einer zunehmenden überregionalen Holznot definiert.

Energiebilanz

Energiebilanz

Für die Energiebilanz eines Gebäudes ist nicht allein die Nutzungszeit relevant, sondern auch die Graue Energie, Transport und Verkehr sind zu bedenken.

Energiekennzahl

Das Verhältnis Gebäudehülle zu Gebäudefläche hat einen großen Einfluss auf die Energiekennzahl.

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Der jährliche Heizwärmebedarf eines Gebäudes pro Quadratmeter Wohnfläche ist ein wichtiger Vergleichswert.

Klimadaten

Die Klimadaten setzen sich zusammen aus der Globalstrahlung, Temperatur, Luftfeuchte und Wind.

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Klimadaten setzen sich zusammen aus der Globalstrahlung, Temperatur, Luftfeuchte und Wind. Durch die Erderwärmung und den Klimawandel unterliegen diese Faktoren Veränderungen.

Wienerberger und CREATON

Zwei Firmen, ein Ziel: Emissionen senken und Ressourcen schonen. Zusammen so viel mehr Stabilität und Nachhaltigkeit!

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