Beton
Sand, Kies und Wasser in Kombination mit Zement aus Kalkstein und Ton – aus diesen vielerorts vorhandenen Stoffen besteht Beton. Mit dem Wasser bildet der Zement den Zementleim, der die Gesteinskörnung verbindet und dadurch einen künstlichen Stein entstehen lässt. Gegebenenfalls können dem Beton noch Zusatzmittel bzw. -stoffe beigegeben werden, um seine Eigenschaften zu modifizieren.
Gallerie
Beton lässt sich direkt vor Ort verarbeiten, aber auch im Werk
vorfertigen. Eine detaillierte Planung im Vorfeld und die
witterungsunabhängige Fertigung der Bauteile können Bauzeiten und
Baukosten verringern. Da es in Deutschland ein dichtes Netz von
Betonwerken gibt, sind die Transportwege in der Regel kurz.
Zement
Für die Herstellung von Zement werden Kalkstein und Ton auf 1.450°C
erhitzt. Der gebrannte Zementklinker wird anschließend mit einem
Zusatz von Gipsstein oder Anhydrit und Mahlhilfen fein gemahlen.
Zement gehört deshalb zu den energieintensiven Grundstoffen mit
hohen produktionsbedingten Emissionen.
Bauphysikalische Eigenschaften von Beton
Das Brand-, Schall- und Feuchtigkeitsschutzverhalten von Beton gilt
als gut. In Gebäuden mit passiven Kühlkonzepten wird das Material
aufgrund seiner großen nutzbaren Masse gerne als thermischer
Speicher genutzt. Durch
unterschiedliche Rezepturen lassen sich die Eigenschaften des
Betons für den jeweiligen Einsatzbereich optimieren. EDV-gestützte
Planung hilft dabei, leistungsfähigere Betone (z.B. Leichtbeton,
Hochleistungsbeton) mit reduzierter Bewehrung ökologisch,
ökonomisch und bautechnisch zu bemessen.
Rückbau und Entsorgung
Wird ein Betonbauwerk abgerissen, lässt sich das Material nicht nur
deponieren, sondern auch recyceln. Der Recyclingprozess kann
entweder in vollständigen Bauteilen erfolgen - etwa bei der
zirkulären Wiederverwertung von Stützen, Trägern oder anderen
Bauteilelementen, oder als Abbruchmaterial verarbeitet und zur
Neuherstellung von Baustoffen oder Straßenbelägen zugemischt
werden. Der Abbruch wird dann gebrochen und gesiebt, sodass
Betonsplitt und Betonbrechsand entstehen. Für
das Festbetonrecycling wird wiederum Zement als Bindemittel
genutzt. Die Langlebigkeit des Baustoffes wird im Kontext der
Bauwende hinsichtlich der sich wandelnden gesellschaftlichen
Bedürfnisse und Notwendigkeiten viel diskutiert. So bereiten Fragen
zur architektonischen Wandelbarkeit durch Material- und
Bauteildatenbanken den Weg für einen neuen Ansatz zum Bauen mit
Beton.
Verbesserung der Nachhaltigkeit
Rohstoffverbrauch und prozessbedingte Emissionen lassen sich durch neue Technologien sowie durch eine höhere Wiederverwertungsquote reduzieren. Auch die Senkung des Zementanteils durch den Einsatz von Sekundärrohstoffen, wie Hüttensand und Flugasche, sowie von nicht brennbaren Anteilen der Sekundärbrennstoffe tragen dazu bei. Veränderte Bauweisen und leistungsfähigere Betonarten bieten weitere Optionen. Trotzdem sind die Ressourcen zur Herstellung des Baustoffes teilweise knapp und lassen sich in Zukunft nicht mehr in der Intensität aufbringen, die aktuell genutzt wird.
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