Auswahl der Baustoffe

Herstellung, Dauerhaftigkeit, Wiederverwertbarkeit

Wer nachhaltig Bauen möchte, sollte Baustoffe wählen, die aus nachwachsenden, gut recyclebaren und lange verfügbaren Rohstoffen bestehen. Bereits bei der Herstellung des Baustoffs oder -produktes dürfen nur sehr geringe Umweltbelastungen auftreten.

Gallerie

Um eine Aussage über die Nachhaltigkeit und Umwelteinflüsse von Baustoffen treffen zu können, sind Umweltproduktdeklarationen (englisch: Environmental Product Declaration, EPD) entwickelt worden. Darin sind ökobilanzbasierte Indikatoren enthalten, welche die Auswirkungen einzelner Produkte bzw. Baustoffe beispielsweise hinsichtlich des Treibhauseffektes oder des Verbrauchs an grauer Energie (Primärenergieinhalt PEI) beschreiben. Die Ressourceneffizienz spielt in den Produktdeklarationen (nach ISO/TR 14025) ebenfalls eine große Rolle: das betrifft die Verwendung von rohstoffnahen Produktformen und lokal vorrätigen Materialien, die  daraus resultierenden kürzeren Transportwege und somit eine geringere Schadstoffbelastung.

Bei der Auswahl der Baustoffe/-produkte werden im Idealfall auch die für den Unterhalt, die Wartung, Reinigung und Pflege entstehenden Kosten berücksichtigt (Glas, Bodenbeläge, Sonnenschutz, ...). Ein Baustoff oder Bauteil sollte jedoch nie einzeln, sondern immer im Gebäudekontext betrachtet werden. Dies betrifft vor allem die Lebensdauer der unterschiedlichen Materialien. Gut geeignet sind Baustoffe mit ähnlich langen Lebenszyklen, denn so wird gewährleistet, dass weniger ausgetauscht werden muss und kein großer Aufwand/hohe Kosten durch Sanierungsmaßnahmen entstehen bzw. dass Baustoffe/-teile vor Ablauf ihres eigentlichen Lebenszyklus' ausgebaut oder entsorgt werden müssen. Recyclingfähige Materialien sind vorzuziehen; besonders geeignet sind Baustoffe, die leicht austauschbar, gut trennbar und nicht fest miteinander verbunden sind (Vermeidung von Verbundkonstruktionen).

Für die Umsetzung nachhaltiger, energieeffizienter und ressourcenschonender Gebäude ist eine materialgerechte Planung unerlässlich. Um Planern und Architekten bei der „richtigen” Auswahl von Produkten zu unterstützen, hat das Ministerium für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung (BMVBS) auf seinem Portal zum nachhaltigen Bauen eine Sammlung verschiedener Baustoffdaten zusammengestellt. Einige der Bereiche sind noch nicht mit Daten hinterlegt, bei den mineralischen Baustoffen, Dämmstoffen und Holzprodukten stehen aber schon viele Informationen zur Verfügung.

In diesem Kapitel des Baunetz Wissens zum Thema Nachhaltig Bauen werden nach und nach alle wesentlichen Baustoffe im Hinblick auf ihre Ökobilanz vorgestellt. Als vergleichenden Wert wird der Primärenergieinhalt angegeben. Doch auch hier gilt: Nicht immer ist der Baustoff mit dem geringsten PEI am besten geeignet, ein durchdachtes Gesamtkonzept, mit der Berücksichtigung aller Faktoren ist entscheidend.

Fachwissen zum Thema

Zur sozio-kulturellen Bewertung gehören ästhetische und gestalterische Faktoren, aber auch Behaglichkeit und Gesundheitsschutz (im Bild: Modernisierung eines Wohnquartiers aus den 1930er Jahren in Hamburg-Wilhelmsburg, Architektur: kfs - krause feyerabend sippel partnerschaft, Lübeck).

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Einführung

Faktoren/Kategorien des nachhaltigen Bauens

Wie belastend für die Umwelt sind die Baumaterialien, die Errichtung und der Betrieb eines Gebäudes? Welche Kosten sind damit verbunden und wie behaglich lässt sich dort wohnen oder arbeiten?

In einer Lebenszyklusanalyse wird die ganze Lebensdauer des Gebäudes, die Bauphase, die Nutzungsphase mit möglichen Umnutzungen sowie Abriss und Entsorgung berücksichtigt, und es kann der Beitrag der Bauprodukte zur Energieeffizienz oder zu weiteren Aspekten nachhaltiger Bewirtschaftung eines Gebäudes dargestellt werden.

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Baustoffe/​-teile

Ökobilanz

Die Ökobilanz liefert eine systematische und standardisierte Datengrundlage, um aus Deklarationen einzelner Bauprodukte die ökologische Bewertung eines Bauwerks zu erstellen.

Nachweise/​Zertifikate

Umweltproduktdeklarationen

Umweltzeichen geben Informationen über die Umweltauswirkungen einzelner Produkte bzw. Baustoffe, z.B. deren Beitrag zum...

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Upcyclingneu

Statt für den Straßenbau zu Splitt geschreddert, dient hier das Teilstück einer Betonwand als einzigartiger Türdrücker an einer Hauseingangstür.

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Verarbeitung von Materialien oder Produkten nach ihrer ursprünglichen Nutzung zu hochwertigeren Erzeugnissen.

Design for Disassembly

Design for Disassembly strebt die Wiederverwertung bereits eingesetzter Bauteile und Materialien an.

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Die nachhaltige Planungsstrategie setzt Impulse für rückbaubare Gebäude, die als Ganzes oder in Teilen demontiert und wiederverwendet werden können.

Cradle-to-Cradle-Prinzip

Das C2C-Prinzip bezeichnet einen idealisierten, geschlossenen Rohstoffkreislauf nach dem Vorbild der Natur, bei dem alle Rohstoffe eines Produkts nach dem Nutzungszeitraum zu 100% im Kreislauf bleiben und wiederverwendet werden können.

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Urban Mining

In einer kreislaufgerechten Bauwirtschaft ist nicht nur der Aufbau, sondern auch der Rückbau und die Wiederverwendung im Entwurf berücksichtigt.

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Wärmedämmstoffe

Dämmmatte aus Hanf

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Lehm

Der Lehmbau erlebt im Zuge aktueller Nachhaltigkeitsdebatten eine Renaissance, denn Lehm lässt sich meist lokal gewinnen.

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Recycling

Im Sinne des nachhaltigen Bauens soll beim Rückbau von Gebäuden und Gebäudeteilen ein möglichst hohes Maß an Recyclingfähigkeit sichergestellt werden.

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Stroh

Unter den Begriff Stroh fallen alle Arten von getrockneten Stängeln (der Pflanze zwischen Wurzel und Ähre) von Getreiden.

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Fachwerkbau aus Holz und Ziegelausfachung in Norddeutschland (um 1800)

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Auswahl der Baustoffe

Wer nachhaltig bauen möchte, sollte Baustoffe wählen, die aus nachwachsenden, gut recyclebaren und lange verfügbaren Rohstoffen bestehen (Bild: Wasserstrichziegel).

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Verschiedene Kriterien beeinflussen die Einordnung in punkto Nachhaltigkeit: Die Rohstoffe, der Energieaufwand, die Recyclingfähigkeit, aber auch der materialgerechte Einsatz im Bauwerk.

Ökobilanz

In einer Lebenszyklusanalyse wird die ganze Lebensdauer des Gebäudes, die Bauphase, die Nutzungsphase mit möglichen Umnutzungen sowie Abriss und Entsorgung berücksichtigt, und es kann der Beitrag der Bauprodukte zur Energieeffizienz oder zu weiteren Aspekten nachhaltiger Bewirtschaftung eines Gebäudes dargestellt werden.

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Die einfache Trennbarkeit von Konstruktionen mit Materialien unterschiedlicher Lebensdauer ist ein wichtiges Kriterium der Rückbaubarkeit.

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Mauersteine

Akustik-Klinker aus der Vormauerziegelserie Terca von Wienerberger

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Die Hauptbestandteile Kalk, Sand, Ton, Lehm und Wasser werden überwiegend in heimischen Regionen abgebaut und benötigen keine langen Transportwege.

Beton

Hightech-Beton lässt sich für die unterschiedlichsten Zwecke optimieren

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Sand, Kies und Wasser in Kombination mit Zement aus Kalkstein und Ton – aus diesen vielerorts vorhandenen Stoffen besteht Beton....

Glas

Wesentliche Eigenschaft von Glas ist die Lichtdurchlässigkeit – allerdings nur für einen Teil des Lichtspektrums (im Bild: Punktgelagerte Überkopfverglasung der Neuen Messe Leipzig; gmp Architekten, 1996).

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Wesentliche Eigenschaft von Glas ist die Lichtdurchlässigkeit – allerdings nur für einen Teil des Lichtspektrums. Die Anordnung der Glasflächen hat großen Einfluss auf den Raumkomfort und Energiebedarf von Gebäuden.

Wienerberger und CREATON

Zwei Firmen, ein Ziel: Emissionen senken und Ressourcen schonen. Zusammen so viel mehr Stabilität und Nachhaltigkeit!

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