Lochleibungsverbindungen
Lochleibungsverbindungen haben sich im Stahl- und Holzbau bewährt. Sie zeichnen sich durch ihre einfache, anpassungsfähige und damit baustellengerechte Handhabung aus. Im Stahlbau kann aufgrund des elasto-plastischen Materialverhaltens von Stahl vereinfachend von einer gleichmäßigen Verteilung des Lochleibungsdrucks ausgegangen werden, da sich lokale Spannungsspitzen durch örtliches Plastizieren umlagern - bei Glas ist dies nur nicht möglich. Deshalb wird zwischen Bolzen und Glasbohrung eine Hülse eingebracht, welche Spannungsspitzen abbaut und den Lochleibungsdruck möglichst gleichmäßig auf das Glas verteilen kann. Dazu werden Aluminium oder Kunststoffe, wie beispielsweise Teflon oder Polyamid bei vorgefertigten Hülsen oder Epoxid-, Polyester oder Polyurethan bei eingegossenen Hülsen, verwendet. Mit gegossenen Hülsen können bei Lochleibungsverbindungen von VSG-Scheiben größere Maßtoleranzen im Bohrungsbereich gut ausgeglichen werden. Die Hülsenmaterialien müssen beständig gegen Umwelteinflüsse sein (UV-Licht, Wasser) und ein gutes Dauerstandsverhalten aufweisen (Kriecheffekte).
Gallerie
Bei der Bemessung von Verbundgläsern ist zu beachten,
dass es aufgrund der Maßtoleranzen im Bohrungsbereich zu einer
ungleichen Lastverteilung kommt. Die Hülsenmaterialien müssen
prinzipiell auf ihre Eignung hin untersucht werden, insbesondere
auch bezüglich der Verträglichkeit mit anderen Materialien wie
PVB-Folie oder Silikone.
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