Gerüst als Kleiderständer
Concept Store von Wardrobe in New York
Das Halbfertige hat seinen Reiz. In der Innenarchitektur ist ein Ambiente, das stellenweise an einen Rohbau erinnert, schon lange en vogue. Beim Concept Store von Wardrobe in New York ging die Architektin Jordana Maisie noch einen Schritt weiter: Vor den teilweise nackten Betonwänden und -decken, auf denen sogar noch Graffiti sowie Notizen der Handwerker zu finden sind, stehen weiß gestrichene Gerüste, die den modischen Ensembles des Unternehmens als Kleiderständer dienen.
Gallerie
Produkte und Innenarchitektur spielen dabei trotz Baustellenflair zusammen: Wardrobe verkauft Kleidungsstücke, die zu einigen wenigen kompletten Outfits (sogenannte „Releases”) gehören. Die einzelnen Teile sind meist in Schwarz oder Weiß gehalten, schnökellos gestaltet und hochwertig verarbeitet. Das Gerüst betont in seiner Einfachheit diese Stücke und lässt ihnen Raum, um ihre Wirkung zu entfalten.
Verwendet wurde ein Raumgerüst, wobei die horizontalen und diagonalen Stangen weitgehend mithilfe eines Stecksystems auf der Basis von Lochscheibenelementen montiert wurden. In den USA ist dieser Gerüsttyp als Ringlock Scaffolding bekannt. Die Konstruktion ist im Boden verankert und berührt Wände und Decken nicht. Einzelne Stangen sind nicht weiß gestrichen, sondern im metallischen Erscheinungsbild belassen worden. An diesen Stellen werden die Kleidungsstücke präsentiert. Eingehängte Lochblechelemente dienen als Display für Zubehör wie Schuhe und Taschen.
Die Maße der Umkleidekabinen ließ die Architektin an das
modulare Raster des Gerüstes anpassen, der Aufzug wird umspielt.
Großformatige Spiegel und eine lineare Beleuchtung, die an Schienen
auf die Gerüste montiert wurde, sorgen für unerwartete visuelle
Überlagerungen.