Schule in Aabybro
Gereihte Satteldächer unterschiedlicher Neigung
Als die Stadtverwaltung der kleinen Gemeinde Aabybro ganz im Norden von Dänemark angesichts maroder Bestandsgebäude beschloss, eine neue Schule zu errichten, standen für deren Realisierung lediglich zwei separate kommunale Grundstücke zur Verfügung. Das Büro Cebra aus Aarhus wurde daher mit der Konzeption von zwei unabhängigen Gebäudeeinheiten beauftragt, die ein gemeinsamer architektonischer Ausdruck verbindet. Die 2016 fertiggestellten, zweigeschossigen Schulbauten liegen rund zweihundert Meter voneinander entfernt. Einer beherbergt die Primarstufe und den Hort, der andere die Sekundarstufe I bis zur zehnten Klasse.
Gallerie
Als gemeinsames Merkmal augenfällig sind die gereihten Satteldächer unterschiedlicher Neigung, deren weite, unregelmäßige Dachüberstände den Anschein erwecken, ein einst zusammengehöriger Baukörper sei zickzackförmig geteilt worden. Schutzfunktion übernehmen die markanten Dächer beim östlichen Schulbau allerdings lediglich im großzügig verglasten Obergeschoss. Im Erdgeschoss kragen drei flache Quader zum Teil weit über den Ortgang hinaus. Die Sichtbetonfassaden erscheinen wie durchstanzt von den verschieden großen, unregelmäßig verteilten Fensteröffnungen und Türen. An den Giebelseiten der Obergeschosse hingegen stehen unterschiedlich breite Fassadenpaneele in drei Grüntönen im Wechsel mit hohen Verglasungen. Die Traufseiten sind ebenso wie die Dachflächen mit Aluminium bekleidet.
Die Gebäude weisen einen annähernd H-förmigen Grundriss auf, mit Flügeln, die jeweils durch ein weiträumiges, bis unters Dach offenes Atrium verbunden sind. Die Atrien dienen nicht nur als Pausenhalle, sie werden auch für Gruppenarbeiten und Schulversammlungen genutzt. Die unregelmäßige Dachstruktur bildet sich hier deutlich ab: Die Unterseiten sind bekleidet mit Akustikplatten in einem sichtbaren T-Schienensystem, deren helles Braun-Beige dem des Linoleumbodens entspricht. Die Wände sind weiß verputzt. Aufenthaltsqualität entsteht insbesondere durch sehr breite Treppen, die vom Erdgeschoss auf die Galerie führen. Die Differenzierung der Tritt- und Sitzstufen erfolgt durch Sichtbeton und Stäbchenparkett.
Dach
Beide Schulbauten sind geprägt durch eine unregelmäßig gefaltete
Dachlandschaft. Die unterseitig mit einer Holzlattung bekleideten
Dachüberstände, teilweise gestützt durch Betonpfeiler, schaffen
geschützte Freibereiche zum Lernen und Spielen, die von den
Unterrichtsräumen über Fenstertüren erreichbar sind. Trotz der
markanten Dachform fügen sich die Neubauten gut in die vornehmlich
von Satteldächern geprägte Nachbarschaft mit Kirche, Rathaus,
Sportstätten und Wohnhäusern.
Dachaufbau (von innen nach außen):
- Decke mit Akustikplatten
- 2 Gipskartonplatten, inklusive Dampfsperre
- trapezförmige Platten zwischen tragendem Stahlskelett
- Dämmung
- Aluminiumdeckung
Bautafel
Architekten: CEBRA, Aarhus
Projektbeteiligte: KPF, Viborg/Aarhus (ausführende Architekten); Frandsen & Søndergaard, Aalborg und Esbensen Rådgivende Ingeniør, Aarhus (Ingenieure); Troldtekt, Tranbjerg (Akustikplatten)
Fertigstellung: 2016
Bauherr: Stadtverwaltung Jammerbugt
Standort: Kattedamsvej 26-28, 9440 Aabybro, Dänemark
Bildnachweis: Mikkel Frost und Ruta Krau/Cebra, Aarhus; Helene Høyer Mikkelsen / Troldtekt