dena-Gebäudereport 2024
Wärmewende im Gebäudesektor muss beschleunigt werden
Die Deutsche Energie-Agentur (dena) hat kürzlich ihren
Gebäudereport 2024 vorgestellt. Die Publikation bietet einen
umfassenden Überblick über die aktuelle Datenlage zum
Gebäudebestand in Deutschland und zeigt die Trends und
Herausforderungen im Hinblick auf Klimaschutz und Nachhaltigkeit im
Gebäudesektor auf. In der diesjährigen Ausgabe werden insgesamt
sechs Themenbereiche beleuchtet: Gebäudebestand in Deutschland,
Wärmeerzeuger, Baustoffe, Treibhausgase, Energieverbrauch sowie
Baukosten und Förderung.
Gallerie
Die Zahlen und Grafiken verdeutlichen eindrücklich, dass ein entschlossenes Tempo bei der Umstellung auf erneuerbare Energien erforderlich ist, um bis 2045 Klimaneutralität zu erreichen. Zwar sind die Treibhausgasemissionen im Gebäudesektor das zweite Jahr in Folge gesunken (um 5,3 Prozent im Jahr 2022), dennoch beträgt der Anteil an den Gesamtemissionen in Deutschland für die Errichtung und Nutzung von Hochbauten noch immer rund vierzig Prozent. Davon schlägt die Nutzung mit 74,6 Prozent zu Buche – hier liegt also auch das größte Einsparpotenzial. Dennoch dominieren fossile Energien nach wie vor die Wärmeerzeugung. Fast achtzig Prozent der Wärmeerzeugung im Gebäudebestand entfallen auf fossile Energieträger wie Gas und Öl, was ein großes Hindernis für das Erreichen der Klimaneutralitätsziele darstellt. „Die Zahlen und Fakten zeigen uns deutlich, dass der Gebäudebereich weiterhin eine maßgebliche Rolle im Energieverbrauch und den Treibhausgasemissionen spielt“, betont Corinna Enders, Vorsitzende der dena-Geschäftsführung. „Die Novelle des Gebäudeenergiegesetzes, die Bundesförderung Effiziente Gebäude BEG sowie die neuen Regelungen zur kommunalen Wärmeplanung bieten wichtige Grundlagen, aber es bedarf jetzt der gemeinsamen Anstrengung von Politik, Wirtschaft und Gesellschaft, um die notwendigen Veränderungen auch umzusetzen.“
Aktuelle Situation und Trends
Bei Neubauten von Wohngebäuden ist die Wärmepumpe seit 2021 der dominierende Energieträger. Ihr Anteil beträgt 57 Prozent, gefolgt von Fernwärme und Gas. Im Bestand hingegen überwiegen Gas- und Ölheizungen. Der Endenergieverbrauch für Raumwärme und Warmwasser in Wohngebäuden wird zu 74 Prozent durch fossile Energieträger gedeckt. Der Anteil der installierten Wärmepumpen im gesamten Gebäudebestand für Heizung und Warmwasser liegt hingegen bei lediglich drei Prozent. Obwohl die Absatzzahlen von Wärmepumpen im ersten Halbjahr 2023 um 105 Prozent zulegten und damit die höchste Wachstumsrate verzeichneten, werden immer noch am häufigsten Gasbrennwertgeräte verkauft.
Herausforderung Ersatzneubau
Die häufigste Ursache für den Abriss eines Wohngebäudes ist mit
69 Prozent der Ersatzneubau (Abriss und Neubau eines Wohngebäudes
an gleicher Stelle). Hier ist zwingend ein Umdenken erforderlich,
da der Abriss zum Verlust von Baumaterialien und grauer Energie
führt. Der Neubau wiederum setzt große Mengen CO2 frei,
die auch eine höhere Energieeffizienz im Vergleich zum Vorgängerbau
nicht kompensieren kann.
Der gesamte dena-Gebäudereport kann kostenfrei auf der Webseite der Deutschen Energie-Agentur heruntergeladen werden (siehe Surftipps).
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